J. Löwy, K. und k. Hof-Photograph, Kunst- und Verlags-Anstalt
Der aus Pressburg stammende Josef Löwy erlernte in Wien die Lithographie. Ein im Jahr 1855 als Geschenk erhaltener Fotoapparat führte ihn zur Fotographie. Er eröffnete ein Atelier in der Unteren Donaustrasse (2) und produzierte fotographische Porträts, unter anderem anlässlich der Hundertjahrfeier des Maria-Theresien-Ritterordens. Von Kaiser Franz Joseph I. gefördert, erhielt er die Erlaubnis, im ehemaligen Zeughaus in der Renngasse (1) ein neues Atelier einzurichten, welches später in das Gebäude der Gartenbaugesellschaft verlegt wurde. Die Anstalt entwickelte sich zu einer der ersten Porträtateliers Wiens. Der Bau eines Reproduktionsateliers in der Reisnerstraße (3) wurde notwendig. Im Jahr 1872 folgte ein Neubau in der Erdbergstraße 15 (3). Hier entstand die erste Abteilung für Lichtdruckverfahren in der Donaumonarchie. Die Anstalt dokumentierte die Wiener Weltausstellung von 1873. In den 1880er Jahren führte Löwy Farbenlichtdrucke ein, ebenso eine Abteilung für Fotogravur. Die ständig wachsenden Aufträge veranlassten eine Übersiedlung des Ateliers im Jahr 1894 in die Parkgasse 15 (3). Im Jahr 1898 waren rund 100 Personen in der Anstalt beschäftigt.
Einige Werke, an denen Josef Löwy mitwirkte, sind:
- Wien vor 150 Jahren
- Wien's Neue Monumental-Bauten (Mappenwerk)
- Die Kaiserliche Gemälde-Galerie (Mappenwerk)
Quellen
- Wiener Stadt- und Landesarchiv, Handelsgericht, B74/25: Handelsregister E 25/288b, J. Löwy
- Wiener Stadt- und Landesarchiv, Handelsgericht, B75/58: Handelsregister Ges 58/41, J. Löwy; J. Löwy in Liquidation
- Wiener Stadt- und Landesarchiv, Handelsgericht, B78/31: Handelsregister C 31/106, Wiener Kunstdruck-Gesellschaft m.b.H. vormals J. Löwy
- Wiener Stadt- und Landesarchiv, Handelsgericht, A51/26: 26/1902: Testament Josef Löwy
Literatur
- Die Gross-Industrie Oesterreichs. Festgabe zum glorreichen fünfzigjährigen Regierungs-Jubiläum seiner Majestät des Kaisers Franz Josef I. dargebracht von den Industriellen Oesterreichs 1898. Band 6. Wien: Leopold Weiss 1898, S. 149-151