Penzinger Kirche

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Penzinger Jakobskirche und Lichtsäule, um 1906
Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Katholische Kirche
Datum vonDatum (oder Jahr) von
Datum bisDatum (oder Jahr) bis
Andere BezeichnungAndere Bezeichnung für diesen Eintrag Pfarrkirche „Heiliger Jakob"
Frühere Bezeichnung Bei den sieben Eichen im heiligen Tal zu Penzing
Benannt nach Penzing
Einlagezahl
Architekt
Prominente Bewohner
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  6695
GNDGemeindsame Normdatei
WikidataIDID von Wikidata
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  Kirchen, Sakralbauten, Erzdiözese Wien, Katholische Kirchen, Katholiken
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 11.06.2024 durch WIEN1.lanm08trj
BildnameName des Bildes Penzinger Kirche Wien Museum Online Sammlung 32177 1-2.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Penzinger Jakobskirche und Lichtsäule, um 1906
  • 14., Einwanggasse 30

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48° 11' 31.05" N, 16° 18' 7.87" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Grabdenkmal für Barbara Haller-Rottmann, 1823

Penzinger Kirche (14., Einwanggasse 30; Pfarrkirche "Heiliger Jakob").

Baugeschichte

Die Kirche hieß einst "Bei den sieben Eichen im heiligen Tal zu Penzing". Die älteste Urkunde über das Gotteshaus ist die Stiftungsurkunde vom 27. Juli 1267 (heute im Bayerischen Hauptstaatsarchiv München). 1365 wurde die Kirche der Propstei St. Stephan (Pfarre) übergeben. Die Legende von den sieben Eichen, die einst um die Kirche gestanden sein sollen, ist eine dunkle Erinnerung an den von Eichen umstandenen Bauplatz, den 1267 Rudiger de Zolre von Rodaun zur Errichtung der Kirche gestiftet hatte; es waren Relikte des Eichenbuschwalds, der einst vom Wienerwald bis auf die Wagrame des Wienflusses hinuntergereicht hatte und dort in die Bestände der Felberau (15., Felberstraße) und der Penzinger Au übergegangen war.

1469 wurde die Kirche dem neugegründeten Bistum Wien übergeben. Das durch die Osmanen 1529 und neuerlich 1683 arg verwüstete Gotteshaus wurde 1709 wiederaufgebaut und 1758 durch Hofbaumeister Matthias Gerl über Veranlassung Maria Theresias barock umgebaut und erweitert. Wegen der Entfernung der Kirche vom Dorf Penzing wurde 1660 unter Pfarrer Einwang die näher gelegene Kapelle zu den Heiligen Rochus und Sebastian erbaut.

Die Penzinger Kirche, durch die Franzosen 1805 und 1809 verwüstet, wurde 1812 durch den damaligen Besitzer der Herrschaft Penzing, Franz Xaver Freiherr von Mayr, renoviert (1842 ein weiteres Mal). Der bei der Kirche angelegte Friedhof wurde 1854 aufgelassen. Durch wiederholte Fassadenrenovierungen gingen die meisten Grabsteine verloren.

Äußeres

Spätgotisch, ursprünglich zweischiffige Kirche mit Strebepfeilern und hohem Dach. 1845 wurde ein neues Turmkreuz aufgesetzt, 1884 eine Turmuhr angebracht und 1888 die heutige Sakristei angebaut. Der am 9. April 1945 ausgebrannte Turm erhielt anstelle des ursprünglichen Zwiebelhelms ein Keildach (den Wiederaufbau leitete Franz Wöber).

Inneres

Den Hochaltar aus Holz und Stuck ließ Erzbischof Christoph Anton Graf Migazzi 1776 errichten (Altarbild "Heiliger Jakob im Gebet", 1776), die Seitenaltäre (Altarbild links "Kreuzigung", rechts "Heiliger Dominikus") schuf 1845 Johann Höfel; klassizistische Kanzel (um 1780), Orgel (1776; Gehäuse im Übergangsstil vom Rokoko zum Klassizismus); spätgotischer Tabernakelpfeiler aus dem 15. Jahrhundert. Das Grabdenkmal für Barbara Haller-Rottmann, die Gattin des Lemberger Landrechtspräsidenten Ignaz von Rottmann (1812; errichtet vom Canova-Schüler Carlo Finelli) regte Theodor Körner zu seinem Sonett "Vor dem Grabmal in Penzing" an. An den Emporenbrüstungen 16 barocke Darstellungen aus der Passion Christi. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Kircheninnere restauriert (Wiederherstellung der gotischen Seitenkapelle).

Vor der Kirche steht eine spätgotische Säule (Penzinger Lichtsäule).

Weblinks

Quellen

Literatur

  • Wolfgang J. Bandion: Steinerne Zeugen des Glaubens. Die Heiligen Stätten der Stadt Wien. Wien: Herold 1989, S. 288 ff.
  • Felix Czeike: Wien. Kunst und Kultur-Lexikon. Stadtführer und Handbuch. München: Süddeutscher Verlag 1976, S. 66 f.
  • Felix Czeike: XIV. Penzing. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1980 (Wiener Bezirkskulturführer, 14), S. 12 f.
  • Hietzing. Ein Heimatbuch für den 13. Wiener Gemeindebezirkes. Hg. von der Arbeitsgemeinschaft für Heimatkunde in Hietzing. Band 1. Wien: Österreichischer Bundesverlag 1925. S. 262 ff.
  • Alfred Missong: Heiliges Wien. Ein Führer durch Wiens Kirchen und Kapellen. Wien: Wiener Dom-Verlag ³1970, S. 211 f.
  • Hans Rotter: Penzing. Eine geschichtliche Studie. Wien: Selbstverlag 1929, S. 3 ff.
  • Rudolf Geyer: Handbuch der Wiener Matriken. Ein Hilfswerk für Matriken-Führer und Familienforscher. Wien: Verlag d. Österr. Inst. für Genealogie, Familienrecht und Wappenkunde [1929], 88 (Sprengel), S. 262 f. (Matrikenbestand)
  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 3: Allgemeine und besondere Topographie von Wien. Wien: Jugend & Volk 1956, S. 264 f.
  • Gustav Gugitz: Österreichs Gnadenstätten in Kult und Brauch. Band 1: Wien. Wien: Hollinek 1955, S. 89
  • Anton Scheiblin: Die Gründungs- und Baugeschichte der Pfarrkirche in Penzing (1267-1967). In: Penzinger Museumsblätter 13 (1967), S. 213 ff.
  • Anton Scheiblin / Hertha Wohlrab: Die Pfarrherren zu St. Jakob in Penzing. In: Penzinger Museumsblätter 14 (1967), S. 242 ff.
  • Justus Schmidt / Hans Tietze: Dehio Wien. Wien: A. Schroll 1954 (Bundesdenkmalamt: Die Kunstdenkmäler Österreichs), S. 167 f.
  • Alfred Schnerich: Wiens Kirchen und Kapellen in kunst- und kulturgeschichtlicher Darstellung. Zürich / Wien: Amalthea 1921 (Amalthea-Bücherei, 24), S. 204
  • Hans Tietze: Die Denkmale der Stadt Wien (XI.-XXI. Bezirk). Wien: Schroll 1908 (Österreichische Kunsttopographie, 2), S. 89 ff.
  • Hertha Wohlrab: Penzing. Geschichte des 14. Wiener Gemeindebezirkes und seiner alten Orte. Wien: Jugend & Volk 1985 (Wiener Heimatkunde, 14), S. 150 f.