Josef Klucky
Josef Klucky, * 10. September 1806 Mährisch-Weißkirchen, † 12. Februar 1878 Wien 1., Johannesgasse 11 (Döblinger Ortsfriedhof), Arzt.
Er hatte während der Revolution 1848 die Stelle eines Präses der Wiener Nationalgarde inne und gehörte 1848-1878 im Gemeinderat den konservativen Rechten an. Bürgermeister Cajetan Felder beschrieb ihn in seinen Memoiren als "leibhaftige Reaktion", der im Gemeinderat auf dem am weitesten von den Linken entfernten Platz saß. Aufgrund seines Engagements war er auch bei den politischen Gegnern geachtet. Von 1862 bis 1866 gehörte er der Wasserversorgungskommission an, die zur Lösung der Wasserversorgungs-Frage den Bau der Ersten Hochquellenleitung plante. Im Gemeinderat äußerte er sich jedoch kritisch gegen das geplante "Drei-Quellen-Projekt" und stimmte am 19. Juni 1866 gegen den Bau. Nach dem Baubeschluss schied er aus der Wasserversorgungskommission aus.
Orden der Eisernen Krone (Nichtinanspruchnahme der damit verbundenen Nobilitierungsmöglichkeit); Ehrenbürger der Stadt Wien (29. August 1876; in Anerkennung seiner hervorragenden Beteiligung an der Erstellung des Gemeindestatuts 1851).
Literatur
- Hanns Jäger-Sunstenau: Die Ehrenbürger und Bürger ehrenhalber der Stadt Wien. Wien: Deuticke 1992 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 23), S. 58
- Josef Donner: "Dich zu erquicken, mein geliebtes Wien ..." . Geschichte der Wiener Wasserversorgung von den Anfängen bis 1910. Wien: NORKA Verl. [1990], S. 46
- Cajetan Felder: Erinnerungen eines Wiener Bürgermeisters. Hg. von Felix Czeike. Wien [u.a.]: Forum Verlag 1964, ²1984, S. 177 ff.
- Neue Freie Presse. Wien, 14.02.1878
- Rudolf Stadler: Die Wasserversorgung der Stadt Wien in ihrer Vergangenheit und Gegenwart. Denkschrift zur Eröffnung der Hochquellen-Wasserleitung im Jahre 1873. Wien: Gemeinderat 1873, S. 113