Fotografie

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Fotograf während der Aufnahme, um 1908
Daten zum Begriff
Art des Begriffs Quellenkunde
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Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  Langes 19. Jahrhundert
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 19.04.2024 durch WIEN1.lanm08trj
BildnameName des Bildes Fotograph.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Fotograf während der Aufnahme, um 1908


Anfänge der Fotografie

Am 19. August 1839 präsentierte der französische Physiker Dominique Francois Jean Arago (1786-1853) in der Pariser Akademie der Wissenschaften die Erfindung von Louis Jacques Mandé Daguerre. Andreas von Ettingshausen, der als Vertreter der österreichischen Regierung an diesem Ereignis teilgenommen hatte, brachte die Urtechnik der Daguerreotypie nach Wien, wo sie optisch und chemisch verbessert wurde.

Nach langen Versuchen war es Ettingshausen in Zusammenarbeit mit dem Offizier und Lithografen Joseph Nicéphore Niépce (* 7. März 1765, † 3. Juli 1833) gelungen, mit einer „Camera obscura" Licht-Bilder herzustellen; dieses Verfahren wurde Daguerreotypie genannt. Binnen kürzester Zeit verbreitete sich die Erfindung über die Alte und Neue Welt, wobei sich auch Künstler dem neuen Trend verschrieben.

1841 erfand der Gelehrte William Henry Fox Talbot (* 11. Februar 1800, † 17. September 1877) ein Negativ-Positiv-Verfahren (das er selbst „Kalotypie" nannte, das jedoch später nach ihm „Talbotypie" genannt wurde). Bereits ab 1841 treten in Wien Daguerreotypisten in Erscheinung; während die meisten von ihnen im Freien und noch ohne eigene Ateliers arbeiteten, war Carl Schuh († 1863) von Anfang an in seinem Maleratelier (Vorstadt Landstraße, Fürstenhof) tätig; er wird als erster Wiener Berufsfotograf betrachtet. Der erste Berufsdaguerrotypist auf dem Alsergrund hieß Albin Mutterer; die älteste von ihm erhaltene Daguerreotypie stammt aus dem Jahr 1849.

In den 1840er und 1850er Jahren konnten im allgemeinen nur Unikate hergestellt werden; um 1850 gab es mehrere glasgedeckte Ateliers, meist in Hinterhöfen und Hausgärten. 1851 wurde das nasse Kollodium-Verfahren auf Glasplatten erfunden, 1854 erhielt der Fotograf Adolphe Eugène André Disdéri (1819-1900) ein Patent zur Herstellung kleiner Fotografien, die anstelle von Visitkarten abgegeben werden konnten; als dieses Verfahren 1857 nach Wien kam, sicherte es der Fotografie in den folgenden Jahren einen entscheidenden Aufschwung. Die Einführung von Blitzlicht beziehungsweise die Erfindung des elektrischen Lichts machten die Fotografen vom Tageslicht unabhängig.

Die Wiener Ateliers waren vorwiegen in der Stadt und in den (ehemaligen) Vorstädten angesiedelt. 1861 wurde die "Photographische Gesellschaft" in Wien gegründet, die erste im deutschsprachigen Raum; Mutterer zählte zu den ersten Mitgliedern. 1864 veranstaltete die Gesellschaft eine historische Schau, 1873 beteiligten sich die Fotografen als „Wiener Photographen-Association" in einem eigenen Pavillon korporativ an der Wiener Weltausstellung (von 87 Ausstellern waren 71 Mitglieder der Gesellschaft). Als Mutterer zur Talbotypie überging, wandte er erstmals eine technische Besonderheit an: die Retusche (durch die vor allem Unschärfen korrigiert wurden). In den 1880er Jahren fand die Fotografie auch in den Prater Eingang; wir kennen 1885 ein Atelier für Schnellfotografie (Nr. 157; ein anderes bestand auf Nr. 147) und 1889 den Fotografensalon der Familie Krieger (Nr. 67).

Gruppenaufnahme der Schnellfotografin Anna Krieger im Prater, um 1895

Maßgeblichen Einfluss auf die wissenschaftliche Erforschung der Fotografie sowie der Weiterentwicklung fotochemischer Verfahren hatte der Wiener Fotochemiker Josef Maria Eder. In der von ihm begründeten k.k. Graphischen Lehr- und Versuchsanstalt (Das Stammhaus befand sich bis zum Abbruch des Gebäudes in den späten 1960er Jahren in der Westbahnstraße 25) waren Fotografie, Fotochemie und fotografische Druckverfahren (Lichtdruck) besonders wichtige Unterrichtsgegenstände. Eder publizierte unter anderem eine allgemeine Geschichte der Fotografie sowie eine umfassende Sammlung fotochemischer Rezepturen. Während des Ersten Weltkriegs war Eder an der Entwicklung fotochemischer Verfahren zur Chiffrierung und Dechiffrierung geheimer Depeschen beteiligt.

Die einen machen Graffiti, die anderen Fotos - beides hier am Donaukanal

Fotografinnen und Fotografen im Wien Geschichte Wiki

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Quellen

Literatur

  • Gerhard Trumler [u.a.]: Geschichte der Photographie. Anhand von Exponaten aus dem "schönsten Photomuseum der Welt" in Bad Ischl. Linz: Landesverlag 1988
  • Hans Frank: Vom Zauber alter Licht-Bilder. Frühe Photographie in Österreich 1840 - 1860. Wien [u.a.]: Molden 1981
  • 120 Jahre Photographie. Wien: Dressler [1959] (Allgemeine photographische Zeitung, Sonderausgabe)
  • Ausstellung der historischen Sammlungen der Höheren Graphischen Bundes- Lehr- und Versuchsanstalt Wien. 5 Bände. Wien: Höhere Graphische Bundes- Lehr- und Versuchsanstalt Wien 1968-1982
  • Adelheid Bayer: Die Photographie und ihre Entwicklung in Wien (1839-1914). Diss. Univ. Wien. Wien 1965
  • Alfred Wolf: Albin und Josef Mutterer – Vater und Sohn als Wegbereiter der Photographie. In: Heimatmuseum Alsergrund 30 (1989), Heft 121, S. 7 ff.
  • Günther Haberhauer: Fotografische Ateliers in Penzing vor 1920 … In: Penzinger Museumsblätter, Heft 48, S. 14 ff.
  • Harry Kühnel [Red.]: Das Zeitalter Kaiser Franz Josephs [Katalog zur Niederösterreichischen Landesausstellung in Grafenegg]. Band 2: 1880-1916, Glanz und Elend. Wien: Amt der Niederösterreichischen Landesregierung 1987, S. 193 f.