Josef Kohlitz
Josef Kohlitz, * 23. Juni 1896 Wien, † 7. Jänner 1943 Wien, Elektromechaniker, Straßenbahnbediensteter, Widerstandskämpfer.
Biografie
Josef Kohlitz war gelernter Elektromechaniker und arbeitete ab Juli 1926 bei den Wiener Straßenbahnen. Als Mitglied der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei und des Republikanischen Schutzbundes beteiligte er sich an den Februarkämpfen 1934 und war zeitweise im Anhaltelager Wöllersdorf inhaftiert. Er übte eine leitende Funktion in der illegalen Gewerkschaft der Straßenbahner aus.
Ab Juli 1938 war Kohlitz als Schaffner dem Betriebsbahnhof Währing zugeteilt, wo er mit Gleichgesinnten eine kommunistische Widerstandszelle einrichtete, die bis zu 15 Personen umfasste. Außerdem hielt er Kontakt zu anderen "Betriebszellen" bei den Straßenbahnen sowie zu Lothar und Hermine Dirmhirn, die eine Wiener Zentralorganisation der KPÖ aufbauten.
Kohlitz, der zeitweise als Hauptkassier der Stadtleitung fungierte, wurde im Jänner 1941 verhaftet und am 8. September 1942 gemeinsam mit Josef Lengauer und Leopold Bill wegen "Vorbereitung zum Hochverrat" zum Tod verurteilt. Die Hinrichtung fand im Jänner 1943 im Landesgericht Wien statt. Auf einer Gedenktafel für politische Opfer der Verkehrsbetriebe beim Betriebsbahnhof Erdberg ist sein Name enthalten, ebenso auf einer Gedenktafel für Opfer aus den Reihen der KPÖ in Wien-Währing.
Quellen
- DÖW: Meldung des Sterbefalls, Jänner 1943 [Stand: 31.01.2019]
Literatur
- Walter Farthofer: Tramway Geschichte(n). Die Wiener Straßenbahner im Kampf gegen den grünen und braunen Faschismus. 3. Aufl. Wien: ÖGB Verlag 2015, S. 351 f.
- Wolfgang Neugebauer: Widerstand und Verfolgung in Wien. 1934−1945. Eine Dokumentation. Hg. von Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes. Band 2. Wien: Österreichischer Bundesverlag 1975, S. 335 ff.