Josef Lengauer
Josef Lengauer, * 30. Dezember 1902 Wien, † 7. Jänner 1943 Wien, Schlosser, Straßenbahnbediensteter, Widerstandskämpfer.
Biografie
Josef Lengauer war 1921 bis 1928 beim österreichischen Bundesheer tätig und arbeitete seit 1928 als Schaffner bei den Wiener Straßenbahnen, vorerst im Betriebsbahnhof Favoriten, dann in Ottakring. Politisch engagierte er sich bei den Sozialdemokraten. Nach dem Verbot der Partei und der freien Gewerkschaften im Februar 1934 wirkte er in der illegalen Gewerkschaft. Von Oktober 1939 bis September 1940 war er zur Deutschen Wehrmacht eingezogen, ab Februar 1941 arbeitete er als Schlosser in der Hauptwerkstätte Siebeneichengasse.
Bereits in Ottakring hatte sich Lengauer als Leiter einer kommunistischen "Betriebszelle" und der "Roten Hilfe" betätigt. Er wurde im Juli 1941 verhaftet und am 8. September 1942 gemeinsam mit Josef Kohlitz und Leopold Bill wegen "Vorbereitung zum Hochverrat" zum Tod verurteilt. Die Hinrichtung fand im Jänner 1943 im Landesgericht Wien statt.
1947 wurde am Gelände der Hauptwerkstätte der Wiener Verkehrsbetriebe ein Mahnmal für ihn und Franz Mager errichtet, das 1974 zum Haupttor der Zentralwerkstätte in Wien 11., Simmeringer Hauptstraße 252 verlegt wurde. Auch auf einer Gedenktafel beim Betriebsbahnhof Erdberg ist sein Name enthalten.
Quellen
- DÖW: Meldung des Sterbefalls, Jänner 1943 [Stand: 30.01.2019]
Literatur
- Walter Farthofer: Tramway Geschichte(n). Die Wiener Straßenbahner im Kampf gegen den grünen und braunen Faschismus. 3. Aufl. Wien: ÖGB Verlag 2015, S. 371 f.
- Wolfgang Neugebauer: Widerstand und Verfolgung in Wien. 1934−1945. Eine Dokumentation. Hg. von Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes. Band 2. Wien: Österreichischer Bundesverlag 1975, S. 335 ff.
- Gedenktafelenthüllung für justifizierte Straßenbahner. In: Rathauskorrespondenz, 24.11.1947