Confraternität

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Daten zur Organisation
Art der OrganisationArt der Organisation Spital
Datum vonDatum (oder Jahr) von 1729
Datum bisDatum (oder Jahr) bis
Benannt nach
Prominente Personen
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  22094
GNDGemeindsame Normdatei
WikidataIDID von Wikidata
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Letzte Änderung am 29.09.2023 durch WIEN1.lanm08trj
  • 8., Skodagasse 32

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48° 12' 51.63" N, 16° 20' 54.16" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Confraternität (Konfraternität; 8., Skodagasse 32; Konskriptionsnummer 280 Alsergrund), Privatkrankenhaus.

1729 fassten sieben Wiener Handlungsgehilfen (Namen auf Gedenkstein in der Hauskapelle) den Entschluss, sich zu einer religiösen Gemeinschaft zusammenzuschließen und ein Institut zur Hilfeleistung für ihre erkrankten Berufsgenossen zu gründen ("Kranken-Hilfs-Confraternität für Handlungs-Commis in Wien"). Neben der Krankenpflege sollten auch Reisende und Pilger beherbergt werden.

Nach Überwindung vor allem finanzieller Schwierigkeiten kam es 1745 zur Konstituierung und 1747 zu einem Vertrag mit den Barmherzigen Brüdern (2), die den Mitgliedern der Confraternität gegen Bezahlung ein separiertes Zimmer zur Verfügung stellten.

Am 1. Jänner 1765 erfolgte die Übersiedlung ins Spanische Spital (9., Boltzmanngasse 10; 1774 wird der Krankenanstalt das angrenzende "Stöckel" zur Gänze überlassen), nach dessen Aufhebung am 4. August 1784 ins neu errichtete Allgemeine Krankenhaus (9., Alser Straße 4).

1795 erfolgte die Gründung des Verpflegs- oder Pensionisteninstituts. Unter Direktor (ab 1798) Johann Georg Passy (1752-1819) nahm die Anstalt einen wirtschaftlichen Aufschwung (Theater- und Konzertaufführungen sowie Ballveranstaltungen zugunsten der Confraternität). Der Verein kaufte am 11. August 1834 vom Schirmfabrikanten Joseph Riefel das Haus Alservorstadt 280 (8., Skodagasse 32), das nach Adaptierung am 1. Mai 1835 in Betrieb genommen werden konnte (Hauskapelle mit Altarblatt von Leopold Kupelwieser; am 9. August 1885 dem heiligen Josef geweiht, 1937 umgestaltet).

1862 wurde ein hinter dem Gebäude liegender ausgedehnter Garten gekauft. 1890 wurden Ordensschwestern aus dem Kloster der "Dienerinnen des heiligsten Herzen Jesu" zur Krankenpflege berufen, 1892 wurde ein neuer Spitalstrakt erbaut. 1897 wurde der Besitz von Kommerzialrat Ferdinand Hauschka auf die Confraternität übertragen. 1909 wurde ein eigener Operationssaal eingerichtet. 1920 wurde aus der religiösen Bruderschaft eine Privatkrankenanstalt (Aufnahme zahlender Patienten), 1929/1930 wurde das Gebäude umgebaut.

Als die Nationalsozialisten 1938 den Verein auflösten und dessen Vermögen einzogen, schlossen sich Ärzte und Geldgeber zu einer GmbH zusammen, die die Krankenanstalt erwarb. 1946 erfolgte die Wiederzulassung des Krankenhilfsvereins, der als GmbH weiterbesteht. 1976 schieden die geistlichen Schwestern aus dem Krankenhaus aus, in den 1980er Jahren kam es zu einem Um- und Ausbau, im Februar 1991 zum Einzug des Birkmayer-Instituts für Parkinsontherapie. 1994 erfolgte die Neuübernahme nach dem Konkurs und die Umbenennung in Privatklinik Josefstadt.

Zur Confraternität gehörte auch ein 1930 eröffnetes Rekonvaleszentenheim (18., Khevenhüllerstraße 18). Eine Gedenktafel für Hauschka, der 100.000 Kronen für die Errichtung des Heims stiftete, befindet sich auf dessen Mausoleum auf dem Pötzleinsdorfer Friedhof.

Literatur

Allgemein:

  • Jens Budischowsky: Der bürgerliche Handelsmann und Fabrikant Bernhard Falquet (1709 bis 1769). In: Adler. Zeitschrift für Genealogie und Heraldik 30 (2019), S. 5
  • Erna Lesky: Die Wiener medizinische Schule im 19. Jahrhundert. Wien [u.a.]: Böhlau 1965 (Studien zur Geschichte der Universität Wien, 6), Reg.
  • Manuskript der Confraternität (Wiener Stadt- und Landesarchiv, Topographische Sammlung)
  • Hans Markl: Kennst du alle berühmten Gedenkstätten Wiens? Wien [u.a.]: Pechan 1959 (Perlenreihe, 1008), S. 215 ff.
  • Wolfgang Pauker: Geschichte der Privat-Kranken-Anstalt „Konfraternität". Wien: Selbstverlag der Konfraternität 1935
  • Hans Rotter: Die Josefstadt. Geschichte des 8. Wiener Gemeindebezirkes. Wien: Selbstverlag 1918, S. 427 f.


Wiener Gesundheitsarchitekturen:

  • Sanitätsdepartment der k. k. Nieder-Österreichischen Statthalterei. VI. Heil- und andere Humanitätsanstalten. In: Bericht über die Sanitären Verhältnisse und Einrichtungen im Erzherzogthume Österreich unter der Enns für das Jahr 1896. Hg. von K. K. Nieder-Österreichische Statthalterei. Wien: 1897, S. 130-225, S. 143