Julius Braunthal

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Braunthal, Julius
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel Prof.
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  6528
GNDGemeindsame Normdatei 118673629
Wikidata Q1470341
GeburtsdatumDatum der Geburt 5. Mai 1891
GeburtsortOrt der Geburt Wien
SterbedatumSterbedatum 28. April 1972
SterbeortSterbeort London
BerufBeruf Staatswissenschaftler, Essayist, Journalist
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen) Sozialdemokratische Arbeiterpartei
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 3.11.2023 durch WIEN1.lanm09fri
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde
Grabstelle

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Preis der Stadt Wien für Publizistik (Verleihung: 1971)
  • Viktor-Adler-Plakette der SPÖ
  • Silver Medal of the Knesseth


Julius Braunthal, * 5. Mai 1891 Wien, † 28. April 1972 London, Staatswissenschaftler, Essayist, Journalist.

Biographie

Nach Besuch der Thoraschule, Absolvierung der Buchbinderlehre (1905 bis 1908) und der Parteischule der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei (1907 bis 1909; Förderung durch Otto Bauer) ging Braunthal 1912 nach Berlin, wo er mit Karl Kautsky und Rudolf Hilferding zusammentraf. 1913 bis 1914 leitete er die sozialdemokratische "Volksstimme" in Böhmen. 1918 bis 1920 war Braunthal im Heeresministerium unter Julius Deutsch tätig.

Er arbeitete 1919 bis 1934 Redakteur bei der "Arbeiter-Zeitung", war 1923 bis 1934 Mitherausgeber der Zeitschrift "Der Kampf" und 1927 bis 1934 Chefredakteur der von ihm gegründeten Zeitung "Das Kleine Blatt" beziehungsweise des "Kuckucks".

1923 bis 1934 Mitglied des Reichsvorstands des Republikanischen Schutzbunds, wurde er 1934 verhaftet und 1935 ausgewiesen. Über Brüssel (1935) ging Braunthal nach London (1936 bis 1938; Mitarbeiter bei der Labour-Zeitung "Tribune"). Politische Meinungsverschiedenheiten hinsichtlich einer selbständigen österreichischen Emigrationspolitik führten zur Distanz von Oscar Pollak und Karl Czernetz.

Julius Braunthal war 1951 Mitbegründer und bis 1956 Sekretär der "Sozialistischen Internationale" sowie 1954 bis 1972 Vorstandsmitglied des Internationaal Instituut voor Sociale Geschiedenis (IISG) in Amsterdam. Mehrfach ausgezeichnet und zum Professor ernannt, war Journalist Braunthal zudem publizistisch tätig und veröffentlichte unter anderem "Die Arbeiterräte in Deutschösterreich", 1919; "Die Wiener Julitage 1927", 1927; "The Future of Austria", 1943; "The Tragedy of Austria", 1948 sowie "Auswahl aus Otto Bauers Lebenswerk", 1961.

Der mit Ernestine Gernreich (1917) verheiratete Braunthal widmete sich intensiv der Geschichtsschreibung der internationalen und österreichischen Arbeiterbewegung (unter anderem "Geschichte der Internationale").

Quellen

Literatur

  • Manfred Ackermann: Julius Braunthal − ein Leben, dem Sozialismus geweiht. In: Erziehung zum Menschenbewusstsein. Wien [u.a.]: Europa-Verlag [u.a.] 1988, S. 130 ff.
  • Brigitte Robach: Julius Braunthal als politischer Publizist. Diss. Univ. Wien. Wien 1983
  • Werner Röder [Hg.]: Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933. International biographical dictionary of Central European émigrés 1933−1945. München: Saur 1980
  • Karl F. Stock / Rudolf Heilinger / Marylène Stock: Personalbibliographien österreichischer Dichter und Schriftsteller von den Anfängen bis zur Gegenwart. Pullach bei München: Verlag Dokumentation 1972
  • Jean Maitron / Georges Haupt [Hg.]: Dictionnaire biographique du mouvement ouvrier international. Band 1: Autriche. Paris: Éditions Ouvrières 1971
  • Karl Ausch: Der Historiker der Internationalen. In: Die Zukunft 9/10 (1971)
  • Hans Schroth: Bibliographie Julius Braunthal. In: Archiv. Mitteilungsblatt des Vereins für Geschichte der Arbeiterbewegung 9 (1969), S. 48 ff.
  • Josef Fraenkel: The Jews of Austria. London: Vallentine 1967
  • Schwarzbuch der österreichischen Diktatur unter Schuschnigg. Recht und Gesetz. Bruxelles: Maison d'édition l'Eglantine 1934, S. 132 ff.

Weblinks