Karl Burian, * 4. August 1896 Wien, † 13. März 1944 Wien, Offizier, Widerstandskämpfer.
Biografie
Karl Burian absolvierte die Kadettenschule in Mährisch-Weißenkirchen und nahm als Leutnant am Ersten Weltkrieg teil. 1916/1917 befand er sich in russischer Kriegsgefangenschaft, aus der er fliehen konnte. Nach dem Krieg begann er ein Studium der Philososphie an der Universität Wien, das er nicht abschloss. Außerdem arbeitete er als Angestellter in der Landwirtschaftlichen Krankenkasse und war als Bildhauer tätig (Figuren und Vasen für das Schloss Schönbrunn, die Gloriette und andere Monumente). Daneben engagierte er sich im Bereich der Heimwehr-Bewegung. 1936 trat Burian zunächst als Vertragsbediensteter und ab 1937 als Offizier in das Österreichische Bundesheer ein. Nach dem "Anschluss" wurde er in die Deutsche Wehrmacht übernommen und avancierte zum Hauptmann mit Tätigkeitsbereich in der Wehrersatzinspektion Wien.
Als überzeugter Monarchist - er gehörte zu den Führungsmitgliedern der 1922 gegründeten akademischen Verbindung "Corps Ottonen" - suchte er Gleichgesinnte um sich zu sammeln, wurde aber verraten und am 13. Oktober 1938 verhaftet. Burian blieb fünf Jahre in Untersuchungshaft und wurde schließlich unter der absurden Beschuldigung der Spionage am 9. Dezember 1943 zum Tod verurteilt. Das Urteil wurde am 13. März 1944 im Landesgericht Wien vollstreckt.
Die ehemalige (Meidlinger Train-Kaserne), heute Kommandogebäude Heckenast-Burian, in der Schwenkgasse 47 ist nach ihm und dem ebenfalls von den Nationalsozialisten ermordeten Offizier Franz Heckenast benannt. Am Gebäude befindet sich seit 2010 eine Gedenktafel für beide Offiziere.
Quellen
Literatur
- Wolfgang Neugebauer: Der österreichische Widerstand 1938 - 1945. Wien: Steinbauer 2015, S. 184 f.