Klinik Hietzing

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Das Krankenhaus Lainz (1963)
Daten zur Organisation
Art der OrganisationArt der Organisation Spital
Datum vonDatum (oder Jahr) von 1908
Datum bisDatum (oder Jahr) bis
Benannt nach
Prominente Personen
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  16917
GNDGemeindsame Normdatei
WikidataIDID von Wikidata
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RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 3.11.2023 durch WIEN1.lanm09fri
BildnameName des Bildes Krankenhauslainz.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Das Krankenhaus Lainz (1963)
  • 13., Wolkersbergenstraße 1
  • Krankenhaus Lainz (3 Februar 1913, bis: 1993)
  • Krankenhaus Hietzing mit Neurologischem Zentrum Rosenhügel (1993, bis: 31 Mai 2020)
  • Klinik Hietzing (1 Juni 2020)
  • Kaiser-Jubiläums-Spital (13, Wolkersbergenstraße 1) (März 21913)

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48° 10' 8.27" N, 16° 16' 40.55" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Krankenhaus Lainz
Pavillon für Lungenkranke im Krankenhaus der Stadt Wien in Lainz
Lainzer Krankenhaus der Stadt Wien
Pavillon für Lungenkranke im Krankenhaus der Stadt Wien in Lainz
Lainzer Krankenhaus der Stadt Wien
Pavillon für Lungenkranke im Krankenhaus der Stadt Wien in Lainz
Erste Betatronanlage im Krankenhaus Lainz
Inbetriebnahme der Kobalt-60-Kanone im Lainzer Krankenhaus

Klinik Hietzing, vormals Krankenhaus Hietzing mit Neurologischem Zentrum Rosenhügel, davor Krankenhaus Lainz beziehungsweise Kaiser-Jubiläums-Spital der Gemeinde Wien, Krankenhaus der Stadt Wien (13., Wolkersbergenstraße 1).

Gründung

Das Kaiser-Jubiläums-Spital wurde auf Initiative von Bürgermeister Karl Lueger mit Gemeinderatsbeschlusses vom 14. Juni 1907 anlässlich des 60-jährigen Regierungsjubiläums Kaiser Franz Josephs I. gegründet und 1908-1913 nach Plänen des Stadtarchitekten Johann Nepomuk Scheiringer erbaut. Der Betrieb konnte am 3. Februar 1913 aufgenommen werden, am 17. Mai 1913 erfolgte die Schlusssteinlegung mit einer feierlichen Eröffnung an der unter anderem Erzherzog Karl Franz Joseph teilnahm, der in Vertretung des Kaisers die Einweihung vornahm. Die Kosten für den Bau beliefen sich auf fast 11 Millionen Kronen. Es war das erste von der Stadt Wien gegründete Krankenhaus und wurde im Pavillonkonzept mit einer Kapazität von 991 Betten errichtet. Das neue Krankenhaus wurde anschließend an das kurz zuvor erbaute Versorgungsheim Lainz, später Pflegeheim Lainz, errichtet und umfasste 19 Gebäude. Vier Krankenpavillons umschließen einen großen, als Gartenanlage gestalteten Hof.

Medizinische Schwerpunkte und Erweiterungen

Die Krankenanstalt wurde mit einem breiten medizinischen Angebot in acht Abteilungen gegründet: zwei Abteilungen für Innere Medizin sowie jeweils Abteilungen für Chirurgie, Gynäkologie, Augenheilkunde, Urologien, Dermatologie und Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde. Unter Stadtrat Julius Tandler wurden umfassende Erweiterungen vorgenommen, so wurde 1924 eine Krankenpflegeschule gergündet und ein moderner, 320 Betten umfassender Tuberkulosepavillon (Pavillon VIII, erbaut von Fritz Judtmann) eröffnet, im März 1930 folgte die Abteilung für Stoffwechselerkrankungen, Ernährungsstörungen und diätische Heilmethoden. Am 7. November 1931 wurde eine Abteilung für Strahlentherapie eröffnet, ein Jahr später auch eine Radiumstation. Zu der von Julius Tandler beantragten Einrichtung einer rheumatologischen Abteilung kam es nicht mehr, jedoch wurden in der NS-Zeit drei Pavillons des benachbarten Versorgungsheims Lainz dem Spital übergeben. Durch die erhöhten Raumkapazitäten konnte auch die Abteilung für Rheumatologie neu organisiert werden.

Nachkriegszeit

In den Jahren 1945 bis 1952 wurde der Pavillon 1 von der britischen Besatzungsmacht genutzt. In diesem war das 70th British General Hospital untergebracht.[1] Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Spital nach und nach grundlegend modernisiert (bauliche Veränderungen, medizinische und medizinisch-technische Einrichtung, erste Kobaltkanone und erste Betatron-Bestrahlungsanlage Wiens) und durch Neubauten erweitert. Die früheren großen Krankensäle wurden zu Ein-, Zwei- und Vierbettzimmern umgebaut.

Ausbau der Abteilungen

1960 wurde eine Notbettenstation (Pavillon IX A und IX B) und 1969 das Zentrallabor errichtet, weiters unter anderem 1974 die IV. Medizinische Abteilung und an der I. Chirurgischen Abteilung ein Gefäßchirurgisches Zentrum sowie 1976 im Pavillon XI des damaligen Pflegeheims Lainz eine Neurologische Abteilung eröffnet. 1981 folgte eine Blutbank und 1982 an der IV. Medizinischen Abteilung eine Herzkathetereinheit. 1987 wurde die V. Medizinische Abteilung mit Onkologie errichtet, 1990 im Rahmen des Zentralröntgeninstituts ein Schnittbildzentrum geschaffen und 1992 im Pavillon VIII eine Abteilung für plastische und Wiederherstellungschirurgie errichtet, die 2006 im Rahmen einer Neustrukturierung in die Krankenanstalt Rudolfsstiftung, heute Klinik Landstraße, verlegt wurde.

Pflegepersonalskandal und Reorganisation

Der Pflegepersonalskandal 1989 führte zu grundlegenden Reorganisationen. Bis 1992 stieg die Zahl der Ärztinnen und Ärzte um 15 Prozent, die der diplomierten Krankenpflegerinnen und Krankenpfleger um zehn Prozent und die der Abteilungshelferinnen und Abteilungshelfer um 120 Prozent. Außerdem wurden eine Ethikkommission und eine Kommission für Humanität im Krankenhaus eingerichtet. 1993 wurde das "Neue Lainz" - das Krankenhaus Hietzing präsentiert. Es umfasste nunmehr 17 bettenführende Abteilungen inklusive Erstversorgung sowie sieben Institute und sonstige Einrichtungen.

Neuorganisation und Umbenennung

2019 wurden die Abteilungen für Herzchirurgie, Kardiologie und Teile der Neurologie in das 2019 neu eröffnete Krankenhaus Nord (seit 1. Juni 2020 Klinik Floridsdorf transferiert und im Gegenzug die medizinischen Schwerpunkte zur Behandlung von Schlaganfällen, Diabetes und Rheuma im Krankenhaus Hietzing ausgebaut.

Im Zuge der Umbenennung des Wiener Krankenanstaltenverbunds in Wiener Gesundheitsverbund wurde das Krankenhaus Hietzing mit Neurologischem Zentrum Rosenhügel mit 1. Juni 2020 in Klinik Hietzing umbenannt.

Abteilungen und Ambulanzen

Die Klinik Hietzing verfügte 2020 über folgende Abteilungen und Ambulanzen:

Abteilungen

  • 1. Abteilung für Psychiatrie und Psychotherapeutische Medizin (Regional zuständig für die Wiener Bezirke 12, 13, und 23)
  • 1. Medizinische Abteilung mit Gastroenterologie, mit Ambulanz
  • 2. Chirurgische Abteilung (Abteilung für Allgemein- und Viszeralchirurgie)
  • 2. Medizinische Abteilung (Zentrum für Diagnostik und Therapie rheumatischer Erkrankungen)
  • 2. Psychiatrische Abteilung und Psychotherapeutische Medizin (regional zuständig für die Wiener Bezirke 14 und 15) mit Sozialpsychiatrie für Menschen mit Behinderungen
  • 3. Medizinische Abteilung mit Stoffwechselerkrankungen und Nephrologie
  • 5. Medizinische Abteilung mit Hämatologie, Onkologie und Palliativstation
  • Abteilung für Anästhesie und Intensivmedizin
  • Abteilung für Atmungs- und Lungenerkrankungen
  • Abteilung für Notfallmedizin
  • Augenabteilung
  • Dermatologische Abteilung mit Wochenklinik, mit Ambulanz
  • Gynäkologisch-geburtshilfliche Abteilung
  • Hals-, Nasen-, Ohren-Abteilung mit Ambulanz
  • Kinder- und Jugendpsychiatrie
  • Neurologische Abteilung
  • Sonderabteilung für Strahlentherapie
  • Urologische Abteilung mit Wochenklinik, mit Ambulanz

Ambulanzen

  • Akupunktur Ambulanz
  • Allgemeine Augenambulanz
  • Allgemeine HNO Ambulanz
  • Allgemeine medizinische Ambulanz der 1. Medizinischen Abteilung
  • Allgemeine urologische Ambulanz
  • Ambulanz der 2. Chirurgie
  • Ambulanz der 2. Psychiatrischen Abteilung
  • Ambulanz der Neurologischen Abteilung
  • Ambulanz der Strahlenabteilung
  • Ambulanz für Atmungs- und Lungenerkrankungen
  • Ambulanz für Kinder- und Jugendpsychiatrie
  • Ambulanzen der Gynäkologisch-geburtshilflichen Abteilung
  • Dermatologische Ambulanz
  • Diabetes Ambulanz mit Endokrinologie – Stoffwechsel – Niere
  • Hämatologisch-Onkologische Ambulanz der 5. Medizinischen Abteilung
  • Notfallambulanz und Erstversorgungsambulanz
  • Präanästhesie Ambulanz
  • Rheumatologische Ambulanz der 2. Medizinischen Abteilung

Quellen

Literatur

  • Felix Czeike: Wirtschafts- und Sozialpolitik der Gemeinde Wien 1919-1934. Band 2. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1959 (Wiener Schriften, 11), S. 249 ff.
  • dasrotewien: Lainzer Krankenhaus, TBC-Pavillon [Stand: 05.01.2021]
  • Krankenhaus Lainz [Hg.]: 80 Jahre Krankenhaus Lainz 1913-1993. (1993; detaillierte Darstellung der Abteilungen und Institute mit Angaben ihrer historischen Entwicklung sowie Namen der leitenden Ärzte und Oberschwestern), Gedenkbuch des Kaiser-Jubiläums-Spitales der Gemeinde Wien. Wien: Eigenverlag 1913
  • Rudolf Pichler: Das Kaiser-Jubiläums-Spital der Gemeinde Wien. Wien: Eigenverlag 1915
  • Karl Heinz Tragl: Chronik der Wiener Krankenanstalten. Wien/Köln/Weimar: Böhlau 2007, S. 509-556.
  • Rolf M. Urrisk-Obertyński [Hg.]: Wien - 2000 Jahre Garnisonsstadt. Band Nummer 6: Die vier Alliierten 1945-1955. Wien: Weishaupt 2015
  • Dietmar Steiner: Architektur in Wien. 300 sehenswerte Bauten. Wien: Magistrat 1984, S. 120 (Tuberkulosepavillon)
  • Wienbibliothek Digital: Gemeinde Wien (Hg.): Das Krankenhaus der Stadt Wien. Wien: Gewista-Verlag 1931

Weblinks

Quelle

Einzelnachweise

  1. Rolf M. Urrisk-Obertyński [Hg.]: Wien - 2000 Jahre Garnisonsstadt. Band 6: Die vier Alliierten 1945-1955. Wien: Weishaupt 2015, S. 211.