Magistratsabteilung 57 - Liegenschaftsverwaltung (1920-1973)
48° 12' 31.33" N, 16° 21' 21.27" E zur Karte im Wien Kulturgut
Magistratsabteilung 57 - Liegenschaftsverwaltung (1., Rathausstraße 2).
Inhalt: |
Die Magistratsabteilung 57 verwaltete die städtischen Liegenschaften, einen Großteil der städtischen Gast- und Schankgerechtigkeiten, die Stiftungsliegenschaften, betreute allgemeine, rechtliche und wirtschaftliche Angelegenheiten des Siedlungs- und Kleingartenwesens, nahm auch die technische Betreuung von Baurechts- und Stadtrandsiedlungen sowie von Kleingartenanlagen wahr und wirkte bei der Festlegung von Flächenwidmungen im einschlägigen Bereich mit.
Aufgabenbereiche
Geschäftseinteilung des Magistrats der Stadt Wien 1920: Errichtung einer Magistratsabteilung 45; sie übernahm Agenden, die bisher von den Magistratsabteilung III, Magistratsabteilung VIIIa und Magistratsabteilung XIII besorgt worden waren. Die Geschäftsaufzählung umfasste allgemeine Angelegenheiten und Verwaltung der Zinshäuser, einschließlich der Stiftungshäuser (in den Bezirken 1-9 und 20), Grundstücksverwaltung (Bezirke 1-9 und 20) und Rechtsangelegenheiten des Fondsguts Spitz an der Donau, der übrigen Fondsforste und der städtischen Waldungen, Grunderwerbungen und -veräußerungen (mit Ausnahme solcher der städtischen Unternehmungen) sowie Vermietungen an das Ärar. Die technischen Angelegenheiten waren der Magistratsabteilung 19 vorbehalten. - Noch im selben Jahr kam die Verwaltung der Realitäten des Studien- und Stipendienfonds hinzu, desgleichen die Zinshäuser- und Grundstücksverwaltung in den Bezirken 10-19 und 21 (bisher: Zuständigkeitsbereich der Magistratischen Bezirksämter). Die Geschäftsaufzählung erfuhr eine entsprechende Neuformulierung.[1]
1921: Aus Gründen einer einheitlichen Geschäftsführung wurde die Verwaltung der Zinshäuser und Grundstücke (mit Ausnahme der technischen Angelegenheiten, die in die Gruppe V fielen) der Magistratsabteilung 45 zur - nun zentralen - Behandlung übertragen.[2]
1922: Zu den bisherigen Aufgaben kam die Verwaltung der Fondsgüter und städtischen Waldungen in Wien und Umgebung hinzu, die bis dahin von der Magistratsabteilung 34 verwaltet worden waren.[3] Nach Auflassung der Magistratsabteilung 39 übernahm die Magistratsabteilung 45 die Verwaltung der der Gemeinde zur Verfügung überIassenen Bogenöffnungen der Stadtbahn und die namens der Kommission für Verkehrsanlagen eingelösten Liegenschaften, mit Ausnahme jener am Wienfluss, sowie die Verwaltung des Flugplatzes Aspern.[4]
Geschäftseinteilung des Magistrats der Stadt Wien 1924: Die Verwaltung der Bogenöffnungen der Stadtbahn gingen an die Magistratsabteilung 46.
1925: Aufgrund einer Änderung in der Geschäftseinteilung wurden von der Magistratsabteilung 46 die Aufgaben der Amts- und Schulhäuserverwaltung übernommen: Altes Rathaus und Neues Rathaus, Amtshäuser, Schulgebäude, Überlassung der Volkshalle und der Sitzungssäle des Neuen Rathauses, Zuweisung von Amts- und Schulräumen, städtische Gast- und Schankgerechtigkeiten, Verwaltung der Bogenöffnungen der Stadtbahn. Der Sachtitel der Magistratsabteilung 45 erfuhr eine entsprechende Abänderung.[5]
1931: Erweiterung der Geschäftsaufzählung nach Auflassung der Magistratsabteilung 16: Antragstellung auf Einleitung des Enteignungs-, Zwangstausch- und Grundzusammenlegungsverfahrens für Siedlungszwecke.[6]
Geschäftseinteilung des Magistrats der Stadt Wien 1934: Magistratsabteilung 22; die Geschäftsaufzählung zerfiel in folgende Gruppen: Liegenschaften der Stadt Wien und ihrer Fonds - soweit nicht andere Abteilungen zuständig sind - Baurechte, Amtshäuser, Schulhäuser, Häuser, Sicherstellungslager, städtische Gast- und Schankgerechtigkeiten. Die Aufgaben des Enteignungs-, Zwangstausch- und Grundzusammenlegungsverfahrens kamen an die Magistratsabteilung 21, von der Magistratsabteilung 42 wurde die Verwaltung der Jagd- und Fischereireviere der Stadt Wien übernommen.
1938: Übernahme der Verwaltung der Güter Lobau und Lainzer Tiergarten, die mit Jahresbeginn vom Kriegsbeschädigtenfonds übernommen worden waren und zunächst dem Magistratsdirektor unterstanden hatten.[7]
Geschäftseinteilung des Magistrats der Stadt Wien 1939: Abteilung VIII/4; die Geschäftsaufzählung umfasste die Erwerbung, Veräußerung und Verwaltung der städtischen Liegenschaften einschließlich der landwirtschaftlichen Güter und Forste, Fischerei- und Jagdreviere, das Lagebuch über den gesamten Grundbesitz und alle bücherlichen Rechte der Stadt Wien, die Bestellung von Baurechten (außer im Bereich des Siedlungswesens) und die Verwaltung der städtischen Gast- und Schankgerechtigkeiten.
1940: Mit 1. Februar wurde die Abteilung VIII/4 aufgelassen, die Geschäfte gingen an die neuerrichtete Abteilung I/6.[8] Sachtitel und Geschäftsaufzählung blieben unverändert.
Geschäftseinteilung des Magistrats der Stadt Wien 1941: Schaffung eines eigenen Liegenschaftsamtes mit den Abteilung L 5 - Grundstücksverkehr, L 6 - Grundstücksverwaltung und L 7 - Forstverwaltung (einschließlich der Verwaltung des Lainzer Tiergartens).
1943: Die Abteilung L 7 wurde aufgelassen, die Aufgaben kamen an die Abteilung J 19.[9]
Geschäftseinteilung des Magistrats der Stadt Wien 1945: Magistratsabteilung VI/2.
Geschäftseinteilung des Magistrats der Stadt Wien 1946 (1948): Magistratsabteilung 57; die Geschäftsaufzählung enthielt die Erwerbung und Verwaltung von Liegenschaften, Veräußerung. Grundverwaltung der städtischen Gartenanlagen, des Praters und des Schlosses Pötzleinsdorf, Verwaltung der städtischen Schankgerechtigkeiten (soweit keine andere Stelle zuständig), Lagebuch, Antragstellung auf Liegenschaftsenteignungen sowie auf Einleitung des Zwangstausch- und Grundzusammenlegungsverfahrens.
Geschäftseinteilung des Magistrats der Stadt Wien 1956: Neuformulierung der Geschäftsaufzählung, in der die Bestellung von Baurechten - soweit nicht der Magistratsabteilung 52 vorbehalten - und die Verwaltung von Stiftungsliegenschaften neu erschienen. Die Erwerbung von Liegenschaften durch Kauf oder Tausch ging an die Magistratsabteilung 65.
1959: Änderung des Sachtitels. Die Veräußerung städtischer Liegenschaften und die Bestellung von Baurechten wurden der Magistratsabteilung 65 überantwortet.[10]
Geschäftseinteilung des Magistrats der Stadt Wien 1969: Magistratsabteilung 57; Neuformulierung der Geschäftsaufzählung, die einen neue Agende aufwies: Stellungnahme zu beabsichtigten Maßnahmen, die zu einer Veränderung des Grundbesitzes der Stadt Wien führen können.
1971: Der Magistratsabteilung 57 wurde das Siedlungs- und Kleingartenwesen in rechtlichen und wirtschaftlichen Belangen übertragen sowie ein Mitwirkungsrecht hinsichtlich der in die Verwaltung anderer Dienststellen fallenden Gast- und Schankgerechtigkeiten eingeräumt.[11]
Geschäftseinteilung des Magistrats der Stadt Wien 1972 (Jänner): Mit 1. Jänner 1972 übernahm die Magistratsabteilung 57 die rechtlichen und wirtschaftlichen Belange des Siedlungs- und Kleingartenwesens.[12] Zugleich wurde ihr ein Mitwirkungsrecht hinsichtlich der in die Verwaltung anderer Dienststellen fallenden städtischen Gast- und Schankgewerbeberechtigungen eingeräumt.
Geschäftseinteilung des Magistrats der Stadt Wien 1972 (August): Mit 1. August 1972 kam die Kompetenz der Gewährung kurzfristiger, niedrig verzinster Kredite an Siedler, Kleingartenvereine und deren Verbände hinzu.[13]
Geschäftseinteilung des Magistrats der Stadt Wien 1973: Mit der Geschäftseinteilung des Magistrats 1973 wurde die Magistratsabteilung 57 aufgelassen, die Liegenschaftsevidenz wurde der Magistratsabteilung 40, die anderen Aufgaben der Magistratsabteilung 69 übertragen.
Entwicklungsübersicht
1920 Magistratsabteilung 45 - Administrative Grundangelegenheiten (Gruppe VI. Ernährungs- und Wirtschaftsangelegenheiten. Wirtschaftsreferat)
1925 Magistratsabteilung 45 - Administrative Grundangelegenheiten, Amts- und Schulhäuser (Gruppe VI. Ernährungs- und Wirtschaftsangelegenheiten. Wirtschaftsreferat)
1934 Magistratsabteilung 22 - Administrative Grundangelegenheiten, Amts- und Schulhäuserverwaltung (Gruppe IV. Wohnungsamt. Gebäude- und Grundverwaltung)
1939 Abteilung VIII/4 - Verwaltung der städtischen Liegenschaften (Hauptabteilung VIII. Wohnungs- und Siedlungswesen)
1940 Abteilung I/6 - Verwaltung der städtischen Liegenschaften (Hauptabteilung I. Stadtkämmerei)
1941 Abteilung L 5 - Grundstücksverkehr (Hauptabteilung L. Stadtkämmerei)
1941 Abteilung L 6 - Grundstücksverwaltung (Hauptabteilung L. Stadtkämmerei)
1941 Abteilung L 7 - Forstverwaltung (Hauptabteilung L. Stadtkämmerei)
1943 Abteilung L 5 - Grundstücksverkehr (Hauptabteilung L. Stadtkämmerei)
1943 Abteilung L 6 - Grundstücksverwaltung (Hauptabteilung l. Stadtkämmerei)
1945 Magistratsabteilung VI/2 - Liegenschaftsamt (Verwaltungsgruppe VI. Wirtschaftliche Angelegenheiten)
1946 Magistratsabteilung 57 - Liegenschaftsamt (Geschäftsgruppe IX. Wirtschaftsangelegenheiten)
1955 Magistratsabteilung 57 - Liegenschaftsamt (Geschäftsgruppe X. Allgemeine Verwaltungsangelegenheiten)
1959 Magistratsabteilung 57 - Liegenschaftsverwaltung (Geschäftsgruppe X. Allgemeine Verwaltungsangelegenheiten)
1969 Magistratsabteilung 57 - Liegenschaftsverwaltung (Geschäftsgruppe X. Liegenschafts- und Zivilrechtswesen, verschiedene Angelegenheiten)
1973 Überleitung in:
Magistratsabteilung 40
Magistratsabteilung 69
Quellen
Literatur
- Felix Czeike / Peter Csendes: Die Geschichte der Magistratsabteilungen der Stadt Wien 1902-1970. Band 2. Wien: Jugend und Volk 1972 (Wiener Schriften, 34), S. 12-16
- Peter Csendes: Geschichte der Wiener Magistratsabteilungen in den Wahlperioden 1969 bis 2005. Wien: Wiener Stadt- und Landesarchiv 2007 (Veröffentlichungen des Wiener Stadt- und Landesarchivs, Reihe C. Sonderpublikationen, Heft 13), S. 125
Referenzen
- ↑ Im Zuge der Übernahme der Geschäfte einer politischen Landesbehörde durch den Magistrat. Erlass vom 27. November 1920 (MD 6807/1920); Gesetze, Verordnungen und Entscheidungen sowie normative Bestimmungen des Gemeinderates, Stadtrates und des Magistrates 1920, S. 107.
- ↑ Erlass vom 12. Oktober 1921 (MD 3292/1921); Gesetze, Verordnungen und Entscheidungen sowie normative Bestimmungen des Gemeinderates, Stadtrates und des Magistrates 1921, S. 92.
- ↑ Erlass vom 30. August 1922 (MD 5129/1922); Verordnungsblatt des Wiener Magistrates 1922, S. 73.
- ↑ Erlass vom 11. November 1922 (MD 6867/1922); Verordnungsblatt des Wiener Magistrates 1922, S. 93.
- ↑ Verfassung vom 15. September 1925 (Pr.Z. 2614/1925); Verordnungsblatt des Wiener Magistrates 1925, S. 61.
- ↑ Verfassunng vom 15. September 1931 (Pr.Z. 2055/1931); Verordnungsblatt des Wiener Magistrates 1931, S. 63.
- ↑ Erlass vom 22. März 1938 (MD 1473/1937).
- ↑ Erlass vom 3. Februar 1940 (HVO 2 - 439/1940).
- ↑ Erlass vom 16. Jänner 1943 (A 2 - 4584/1942).
- ↑ Erlass vom 15. Dezember 1959 (MD 5000/1959).
- ↑ Erlass vom 23. Dezember 1971 (MD 3223/1971).
- ↑ MD-3223/1971 vom 23. Dezember 1971 in Vorwegnahme der neuen Geschäftseinteilung des Magistrats der Stadt Wien 1972 (Jänner).
- ↑ MD-1975/1972.