Max Weiß
Max Weiß, * 4. Juni 1863 Weidlingau, Niederösterreich, † 9. Dezember 1914 Wien, Jurist, Magistratsdirektor.
Biografie
Der Sohn des Bibliotheks- und Archivsdirektors Karl Weiß studierte Rechtswissenschaften an der Universität Wien und wurde 1889 zum Dr. iur. promoviert. Bereits 1885 trat er in den Konzeptsdienst der Stadt Wien ein. Er arbeitete in verschiedenen s, so im Departement für Steuer, ab 1887 im Departement für Handel und ab 1888 in jenem für Militär. 1892 wechselte er in das Departement V - Straßen- und Verkehrswesen, wo er mit den Agenden der Wienflussregulierung und später jenen des Stadtbahnbaus betraut war. Als enger Mitarbeiter Bürgermeister Karl Luegers hatte er wesentlicher Anteil an der Aufnahme des 285-Millionen-Kronen-Anleihe, der Kommunalisierung der Tramway und der Omnibus-Gesellschaft, an der Kommunalisierung der Energieversorgung, der Sanierung des Brauhauses der Stadt Wien und der Verhandlungen betreffend die Eingemeindung von Floridsdorf.
1909 wurde Weiß zum Obermagistratsrat bestellt und mit der Leitung der städtischen Unternehmungen betraut. 1913 avancierte er zum Stellvertreter des Magistratsdirektors und am 2. Juli 1914 auf Vorschlag des Bürgermeisters Richard Weiskirchner in Nachfolge von Karl Appel zum Magistratsdirektor. Nach dem bald darauf folgendem Ausbruch des Ersten Weltkriegs führte er die Verhandlungen mit den Ministerien, um die Versorgung Wiens sicherzustellen. Er war Mitglied der Staatsprüfungskommission und hielt Vorträge an der Universität Wien.
Die unermüdliche Tätigkeit in den ersten Kriegsmonaten soll im Dezember 1914 einen Schlaganfall mitverursacht haben, an dem der Jurist im Alter von nur 51 Jahren starb. Sein Grab am Wiener Zentralfriedhof wurde künstlerisch gestaltet.
Literatur
- Reichspost (Abendausgabe), 09.12.1914, S. 2 f.
- Neues Wiener Journal, 10.12.1914, S. 7
- Der Wechsel in der Magistratsdirektion. In: Rathauskorrespondenz, 02.07.1914
- Magistratsdirektor Dr. Weiß gestorben. In: Rathauskorrespondenz, 09.12.1914
- Hans Markl: Kennst du die berühmten letzten Ruhestätten auf den Wiener Friedhöfen? Band 1: Zentralfriedhof und Krematorium (Urnenhain). Wien: Pechan 1961, S. 70