Ministerium des Äußeren
Das k.u.k. Ministerium des kaiserlichen und königlichen Hauses und des Äußern,[1] 1., Ballhausplatz 2, war eines der drei gemeinsamen Ministerien der Doppelmonarchie Österreich-Ungarn. Es amtierte bis 1918 im heutigen Bundeskanzleramt am Ballhausplatz. Nahm der Monarch nicht selbst an einer Sitzung teil, hatte der Außenminister den Vorsitz im Gemeinsamen Ministerrat, an dem neben dem k.u.k. Kriegsminister und dem gemeinsamen Finanzminister auch die beiden Ministerpräsidenten Cis- und Transleithaniens teilnahmen.
1551 stand auf einem vom Areal des Minoritenklosters abgetrennten Grund ein kaiserliches Gebäude, das 1700 von der „Geheimen Hofkanzlei" benutzt wurde. Karl VI. ließ das Haus 1716-1722 neu erbauen, Maria Theresia ließ es 1766 durch Nikolaus Pacassi umgestalten. In dem schon 1749 der Staatskanzlei überlassenen Palais wohnte viele Jahre Staatskanzler Wenzel Fürst Kaunitz.
Zur Zeit des Wiener Kongresses fanden hier die meisten Beratungen der Teilnehmer statt. Im Biedermeier residierte hier Clemens Wenzel Lothar Metternich als Staatskanzler.[2] An die Stelle eines angrenzenden Gebäudes trat 1881/1882 ein Zubau (Ecke Löwelstraße-Metastasiogasse). 1900-1902 erfolgte (im Zug der Demolierung des Klosters 1892-1901) die Erbauung des Haus-, Hof- und Staatsarchivs, das, dem Ministerialgebäude angegliedert, mit diesem einen geschlossenen Baukomplex bildet.
Wie heute war schon seit dem Biedermeier in der Publizistik der Begriff "Ballhausplatz" ein Synonym für die (außen)politische Entscheidungszentrale in Wien. In der Monarchie war hier aber nicht der Sitz des k.k. Ministerpräsidenten.
In der Zwischenkriegszeit und 1945 / 1946 war hier neben dem Amtssitz des Bundeskanzlers auch der Amtssitz des Bundespräsidenten.
Einzelnachweise
Literatur
Siehe Bundeskanzleramt