Rodauner Friedhof

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Daten zum Objekt
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48° 8' 3.06" N, 16° 16' 11.07" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Der 1799 geweihte Rodauner Friedhof (23., Leinmüllergasse 20) ist 12.145 Quadratmeter groß und verfügt über rund 1.400 Grabstellen. Eine Besonderheit sind die sowjetischen Kriegsgräber.

Geschichte

Der heutige Rodauner Friedhof wurde 1799 am östlichen Ortsrand gegen Liesing neu angelegt, nachdem der alte Friedhof geschlossen wurde. Bis zur Erweiterung im Jahr 1878 hatte er eine Fläche von 1996 m² und wurde durch den Ankauf eines Ackers nächst des Friedhofs, den der Grundherr Johann II. von und zu Liechtenstein der Gemeinde überlassen hatte, auf 3144 m² vergrößert.

1941 wurde in der ehemaligen Totenkammer eine "ständige Aufbahrung" eingerichtet und gleichzeitig die Installation eines elektrischen Anschlusses zur Aufbahrungsbeleuchtung aufgrund der aus kriegswirtschaftlichen Gründen unbedingt gebotenen Sparsamkeit mit Stearinkerzen in Auftrag gegeben. 1944 erfolgte eine Erweiterung.

In den Jahren 1948 bis 1949 wurde das Dach der Aufbahrungshalle instand gesetzt und 326 Meter Einfriedungsgitter aufgestellt. Die Vergabe von heimgefallenen Gräbern wurde durch Sanierungsarbeiten in alten Grabfeldern im Jahr 1961 ermöglicht. 1963 wurde das Areal neuerlich erweitert sowie von 1962 bis 1964 das alte Betriebsgebäude abgerissen und eine neue Aufbahrungshalle nach den Plänen der Magistratsabteilung 43 - Städtische Friedhöfe errichtet. Die Gestaltung des Aufbahrungsraums erfolgte gemäß den Grundsätzen aus dem Jahr 1964. Die Aufbahrungshalle konnte am 27. Juli 1964 zur Benützung freigegeben werden. 1977 wurde im Aufbahrungsraum ein Urnenschrein zur Aufbahrung von Urnen aufgestellt.

Der älteste Teil des heutigen Friedhofs wurde 1955 abgeräumt, jedoch ab 1975 neu belegt. 2012 erfolgte die Sanierung der Fassade der Aufbahrungshalle.

Der russische Soldatenfriedhof wurde zwischen 1945 und 1947 in Gruppen- und Einzelgräbern mit Angehörigen der Roten Armee belegt.

Siehe auch: Rodauner Friedhof (1783-1799), Rodauner Friedhöfe.

Bestattete Personen

Im Wien Geschichte Wiki gibt es 11 Einträge von Personen, die auf diesem Friedhof bestattet sind.

BildName des BildesPersonennameBerufBerufGeburtsdatumDatum der GeburtSterbedatumSterbedatumGrabstelle
Theodor BernhardRechtsanwalt7 Oktober 188018 Oktober 1955
Paul KatzbergerBaumeister
Politiker
18911948Teil A, Nummer 609
August Maria KnollSoziologe
Journalist
5 September 190024 Dezember 1963
Fritz KnollProfessor an der Universität
Politiker
21 Oktober 188324 Februar 1981
Karl KobaldMusikschriftsteller
Jurist
28 August 187612 Oktober 1957Teil A Nummer 346
Raimund KopfensteinerPolitiker11 März 193127 Dezember 1985Teil A, Nr. 95
Eduard MackuKapellmeister
Komponist
30 Juni 190111 April 1999Gruppe A, Nummer 314A
Norbert OrtnerMediziner10 August 18651 März 1935Teil A, Nr. 499
Eduard WeikhartTechnischer Angestellter
Politiker
21 November 190525 Juli 1986Teil A, Nr. 427
Ignaz WeinmannBeamter
Musiksammler
20 September 189716 Oktober 1976Teil A, Nummer 51
… weitere Ergebnisse

Quellen

Literatur

  • Werner T. Bauer: Wiener Friedhofsführer. Genaue Beschreibung sämtlicher Begräbnisstätten nebst einer Geschichte des Wiener Bestattungswesens. Wien: Falter-Verlag 1988, S. 180
  • Franz Knispel: Zur Geschichte der Friedhöfe in Wien. Wien: Wiener Stadtwerke - Städtische Bestattung 1992, Band 2, S. 68 ff.
  • Wiener Geschichtsblätter 36. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 1981, S. 104

Weblinks