Rudolf von Alt

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Rudolf Alt (1812-1905)
Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Alt, Rudolf
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel Ritter
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  20898
GNDGemeindsame Normdatei 118502204
Wikidata Q638183
GeburtsdatumDatum der Geburt 28. August 1812
GeburtsortOrt der Geburt Wien 4066009-6
SterbedatumSterbedatum 12. März 1905
SterbeortSterbeort Wien 4066009-6
BerufBeruf Maler
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass Wienbibliothek im Rathaus
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  Langes 19. Jahrhundert
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Letzte Änderung am 21.10.2024 durch DYN.biancaburger
BestattungsdatumDatum der Bestattung  15. März 1905
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Zentralfriedhof
Grabstelle Gruppe 14 A, Nummer 52
GrabwidmungGrabwidmung als Ehrengrab, historisches oder ehrenhalber gewidmetes Grab  Ehrengrab
BildnameName des Bildes Rudolf Alt.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Rudolf Alt (1812-1905)
  • 9., Alser Straße 8 (Geburtsadresse)
  • 8., Skodagasse 11 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Reichel-Preis (Verleihung: 1875)
  • Erzherzog-Carl-Ludwig-Medaille (Verleihung: 1877)
  • Orden der Eisernen Krone Dritter Klasse (Verleihung: 1892)
  • Große Goldene Staatsmedaille (Verleihung: 1892)
  • Ehrenzeichen für Kunst und Wissenschaft (Verleihung: 1898)

Rudolf Alt (17. November 1897 Ritter von), * 28. August 1812 Vorstadt Alsergrund 136, † 12. März 1905 Wien, Maler.

Biografie

Geboren wurde Rudolf Alt in Wien 9., Alser Straße 8, getauft wurde er in der Alser Kirche. Sein Vater Jakob Alt nahm ihn häufig auf Reisen mit und zog ihn zur Mithilfe heran; 1824 begann Alt selbst zu malen, 1826 kam er an die Historische Schule der Wiener Akademie (Schüler Joseph Mößmers), erhielt dort bald einen ersten Preis und beschickte 1830 seine erste Ausstellung. 1831 malte er erstmals die schwierige Architektur des Stephansturms. Ab 1828 unternahm Alt zahlreiche Reisen, 1835 lernte er in Italien Moritz von Schwind und König Ludwig I. von Bayern kennen. Zu diesem Zeitpunkt hatte er die kleinteilig, zeichnerische, auf Bellotto zurückgehende Manier seines Vaters bereits überwunden, hielt aber an einem detailreichen Naturalismus fest.

1848 Mitglied der Bürgergarde, mußte Alt im Oktober mit seiner Frau nach Traismauer flüchten; im selben Jahr wurde er Mitglied der Akademie der bildende Künste (kaiserliche Bestätigung erst 1866). Von den über 1000 Aquarellen, in denen Alt das Österreich seiner Zeit festgehalten hat, haben eine große Anzahl Wien zum Thema. Die Architekturveduten sind deshalb von so überragender Bedeutung, weil sie außer künstlerischer Qualität auch topographischen Wert besitzen. Das von Alt bevorzugte Aquarell kommt der Wiedergabe von Atmosphäre sehr entgegen (er war ein Meister in der Wiedergabe von Licht- und Luftstimmungen); das Ölgemälde tritt in den Hintergrund, doch ist Alt einer der bedeutendsten frühen Lithographen. In den 1860er Jahren führten ihn Auslandsaufträge und Studienreisen durch weite Teile Europas (1863 Krim, 1864 Deutschland, 1867 Italien).

1874 wurde Alt Mitglied der Berliner Kunstakademie. Er erhielt Staatsaufträge und Ehrungen (1875 Reichel-Preis der Akademie für sein Gesamtwerk, 1877 Erzherzog-Carl-Ludwig-Medaille, 1879 Professor an der Akademie der bildende Künste, 1892 Eiserne Krone III. Klasse und Ehrenmitglied der Akademien von Wien und Berlin, 1894 Große goldenen Staatsmedaille). Alt ist einer der verläßlichsten und getreuesten Schilderer Wiens (Straßen, Gassen, Plätze, Gebäude, Interieurs). Er ging immer mit der Zeit und gehörte deshalb (trotz eines Generationsabstands) 1897 zu den Gründungsmitgliedern der Secession, deren Ehrenpräsident er im selben Jahr wurde.

Besonders bekannt wurde er durch seine (über 100) Stephansdombilder und die Darstellung von Makarts Atelier (festgehalten während der Vorarbeiten für die Versteigerung). Alts Leben verlief ohne besondere Höhepunkte; am liebsten wanderte er nicht weiter als bis zur Stammtischrunde der „Anzengrube" im „Goldenen Löwen" in der Josefstädter Kochgasse, wo er sich mit Anzengruber, Chiavacci, Juch, Lewinsky, Martinelli unter anderem traf. In seinem Vaterhaus war bereits zu Weihnachten 1817 ein geschmückter Christbaum aufgestellt. Altdenkmal, Rudolf-von-Alt-Platz.

Rudolf von Alt war zweimal verheiratet: erste Gattin (9. August 1841) Hermine Oswald aus Wien (1820-1843), zweite Gattin (16. Februar 1846) Berta Malitschek aus Troppau (1824-1881).

Rudolf Alt verstarb am 12. März 1905 in Wien 8., Skodagasse 11. Hier war er ab 1841 wohnhaft. Es befindet sich eine Gedenktafel im Hausflur. Die Einsegnung fand in der Alser Kirche statt. Beigesetzt wurde er auf dem Zentralfriedhof, Ehrengrab Gruppe 14A, Nummer 52, das Grabdenkmal stammt von Josef Engelhart und wurde am 25. Oktober 1908 enthüllt.

Quellen

Literatur

  • Sylvia Mattl-Wurm [Red.]: Interieurs. Wiener Künstlerwohnungen 1830 - 1930. Wien: Eigenverlag 1990 (Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien, 138) (Künstlerwohnung), S. 102 f.
  • Rudolf von Alt. 1812 - 1905. Die schönsten Aquarelle aus den acht Jahrzehnten seines Schaffens. Graphische Sammlung Albertina, 29. Februar bis 29. April 1984. Wien: Österreichischer Bundesverlag 1984 (Ausstellung / Graphische Sammlung Albertina, 294)
  • Felix Czeike: VIII. Josefstadt. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1980 (Wiener Bezirkskulturführer, 8), S. 63
  • Renate Wagner-Rieger [Hg.]: Die Ringstraße. Bild einer Epoche. Die Erweiterung der Inneren Stadt Wien unter Kaiser Franz Joseph. Band 9/3. Wiesbaden: Steiner 1980, Register
  • Géza Hajós / Eckart Vancsa: Die Profanbauten des III., IV. und V. Bezirkes. Mit Einleitungen über die topographische und kunsthistorische Entwicklung der Bezirk. Wien: Schroll 1980 (Österreichische Kunsttopographie, 44), S. 398
  • Rudolf Schmidt: Österreichisches Künstlerlexikon. Von den Anfängen bis zur Gegenwart. Wien: Tusch 1974-1980
  • Walter Koschatzky: Rudolf von Alt. 1812-1905. Salzburg: Residenz 21976
  • Renate Wagner-Rieger [Hg.]: Die Ringstraße. Bild einer Epoche. Die Erweiterung der Inneren Stadt Wien unter Kaiser Franz Joseph. Band 7. Wiesbaden: Steiner 1976, S. 322, S. 345, S. 347
  • Renate Wagner-Rieger [Hg.]: Die Ringstraße. Bild einer Epoche. Die Erweiterung der Inneren Stadt Wien unter Kaiser Franz Joseph. Band 9/2. Wiesbaden: Steiner 1976, S. 78 ff, 147, 153
  • Heinz Schöny: Wiener Künstler-Ahnen. Genealogische Daten und Ahnenlisten. Wiener Maler. Band 2: Biedermeier, Historismus, Impressionismus. Wien: Selbstverlag der Heraldisch-Genealogischen Gesellschaft "Adler" 1975, S. 103
  • Renate Wagner-Rieger [Hg.]: Die Ringstraße. Bild einer Epoche. Die Erweiterung der Inneren Stadt Wien unter Kaiser Franz Joseph. Band 9/1. Wiesbaden: Steiner 1973, S. 173, 205
  • Renate Wagner-Rieger [Hg.]: Die Ringstraße. Bild einer Epoche. Die Erweiterung der Inneren Stadt Wien unter Kaiser Franz Joseph. Band 4. Wiesbaden: Steiner 1972, S. 56, S. 118, S. 485
  • Robert Weissenberger: Die Wiener Secession. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1971, Register
  • Gerhardt Kapner: Freiplastik in Wien. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1970, S. 336
  • Fred Hennings: Fast hundert Jahre Wien. Rudolf von Alt, 1812 - 1905. Wien [u.a.]: Herold 1967
  • Walter Wagner: Geschichte der Akademie der bildenden Künste in Wien. Wien: Rosenbaum 1967 (Veröffentlichungen der Akademie der Bildenden Künste in Wien, Neue Folge 1), Register
  • Rathaus-Korrespondenz. Wien: Presse- und Informationsdienst, 25.08.1962
  • Hans Markl: Kennst du die berühmten letzten Ruhestätten auf den Wiener Friedhöfen? Band 1: Zentralfriedhof und Krematorium (Urnenhain). Wien: Pechan 1961, S. 42
  • Hans Markl: Kennst du alle berühmten Gedenkstätten Wiens? Wien [u.a.]: Pechan 1959 (Perlenreihe, 1008), S. 214 f.
  • Rudolf von Alt. 1812 - 1905. Gedächtnisausstellung im 50. Todesjahr Herbst 1955. Wien: Selbstverlag der Albertina 1955
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815 – 1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954 - lfd.
  • Ludwig Münz: Rudolf von Alt. 24 Aquarelle. Wien: Rosenbaum 1954
  • Neue deutsche Biographie. Hg. von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Berlin: Duncker & Humblot 1953 - lfd.
  • Ulrich Thieme / Felix Becker [Hg.]: Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. 37 Bände. Leipzig: Engelmann 1907-1950
  • Alphons Lhotsky: Die Baugeschichte der Museen und der neuen Burg. Band 1. Wien: F. Berger 1941 (Festschrift des Kunsthistorischen Museums zur Feier des fünfzigjährigen Bestandes, 1), Register
  • Hans Rotter: Die Josefstadt. Geschichte des 8. Wiener Gemeindebezirkes. Wien: Selbstverlag 1918, S. 422 f.
  • Ludwig Hevesi: Rudolf Alt. Sein Leben und sein Werk. Wien: Artaria 1911
  • Constantin von Wurzbach: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Österreich. Enthaltend die Lebensskizzen der denkwürdigen Personen, welche 1750 bis 1850 im Kaiserstaate und in seinen Kronländern gelebt haben. 60 Bände. Wien: Verlag der typografisch-literarisch-artistischen Anstalt 1856-1891. Register 1923
  • Arthur Roessler: Rudolf von Alt. Wien: Fridrich 1921
  • Das Josefstädter Heimatmuseum. Band 1, Heft 5, S. 5 ff.
  • Das Josefstädter Heimatmuseum. Band 16, S. 12


Rudolf von Alt im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.