48° 12' 28.32" N, 16° 22' 15.77" E zur Karte im Wien Kulturgut
1., Graben 7; Seilergasse 2; Konskriptionsnummern: Stadt 1093, Stadt 1092
Das Gebäude Graben 7 bildet ein Eck zur Seilergasse und trägt dort die Nummer 2. Ursprünglich standen dort zwei Häuser mit den Alten Nummern Stadt 1093 und 1092.
Haus Stadt 1093
Das Haus Stadt 1093 lag an der Ausmündung der Seilergasse und spaltete diese in zwei Arme, von denen der östliche den Gassennamen beibehielt, während der westliche das "Krautergässel" bezeichnet. Im Suttingerplan von 1648 wird es "Hühnergassel" genannt. Bereits aus dem Wolmuetplan von 1547 ist nicht nur diese Straßengabel, sondern auch der genaue Grundriss des Hauses zu ersehen, das wenige Jahre später in den Hofquartierbüchern als zweistöckig ausgewiesen ist. Dieses nennt für das Jahr 1563 erstmals einen Besitzer.
Der Schildname "Zu den heiligen drei Königen" steht wohl in einem gewissen Zusammenhang mit der Dienstbarkeit des Hauses dem Bistum Wien gegenüber, in dessen Grundbuch es geführt ist. Dies ist auch der Grund, warum erst vom Jahr 1634 an die Besitzverhältnisse des Hauses fortlaufend verfolgt werden können. 1740 ist Eigentümer des Hauses der Bürgermeister von Wien Johann Adam von Zahlheim. 1869 wurde das Haus abgebrochen.
Haus Stadt 1092
Das Gebäude, das bereits jenseits des Krautergässls lag, zeigte dem Graben nur seine Schmalseite, während die Breitseite dem Krautgässel angehörte. 1438 wird erstmals der Besitzer aufgeführt. 1468 kaufte Laurenz Taschendorfer (eine angesehene Persönlichkeit Wiens, Ratsherr, Stadtrichter und Verweser des Bürgermeisteramtes et cetera) das Haus. 1857 wurde es an die Gemeinde Wien verkauft, von der es 1875 die Wiener Baugesellschaft erwarb. Im folgenden Jahr 1876 wurde das drei Stock hohe Haus gleich dem oben erwähnten Nachbarhaus Stadt 1093 abgebrochen und bei gleichzeitiger Regulierung der Ausmündung der Seilergasse auf den Graben an Stelle der beiden alten Häuser 1093 und 1092 das gegenwärtige Haus Graben 7 erbaut. Damit verschwand auch das Krautgässl und die Seilergasse erhielt ihre heutige Breite.
Als Eigentümerin des neuen Hauses ist noch im Jahr 1885 die Wiener Baugesellschaft genannt, 1929 an die Immobilien A.G. Barok, 1930 an die N.V. Radio Technisch Bureau De Draadlooze und 1950 an die Wiener städtische wechselseitige Versicherungsanstalt verkauft.
Gewerbe und Firmen innerhalb des Hauses im Laufe der Jahre
Haus Stadt 1092:
- Immobilien A.G. Barok (1929)
- N.V. Radio Technisch Bureau De Draadlooze (1930)
- Apotheke "Zum schwarzen Mohren" (frühestens 1465 – mindestens 1587)
Graben 7:
- Apotheke "Zum schwarzen Bären" (seit 1911)
Literatur
- Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Menschen und Kultur. Band 1, 1. Teil (Wien 1951), S. 45-48