48° 12' 43.11" N, 16° 22' 26.68" E zur Karte im Wien Kulturgut
Salzgasse (1), kleines, krummes Gässchen (Fortsetzung der vom Hohen Markt kommenden Krebsgasse [seit 1886 Marc-Aurel-Straße]), das von der Preßgasse aus halbkreisförmig um einen Häuserkomplex lief, zu dem unter anderem auch der Hof "Zu den sieben gelben Sternen" gehörte.
Hier befanden sich Sitz und Marktplatz der Salzhändler (kaiserliches Salzamt, Salzer). Bis zur Demolierung des Praghauses mündete die Salzgasse auf den Kienmarkt; ursprünglich (um 1633) Siebenbüchnergasse (Siebenbüchnerinnenkloster) nach Aughebung des Klosters 1782 Salzgasse. Die Krebsgasse wurde so mit dem Kienmarkt verbunden. 1886 fiel der größere Teil der Gasse der Umgestaltung des Bereichs zwischen Marc-Aurel-Straße, Sterngasse und Vorlaufstraße zum Opfer; lediglich ein Reststück beim Ruprechtsplatz blieb als Sackgasse erhalten und erinnert an das ehemalige Salzamtsgebäude.
Pfarrzugehörigkeit bis 1938
Bis 1938 lag die Standesführung in Österreich in den Händen der konfessionellen Behörden. Die Geburts-, Ehe-, und Sterbematriken von katholischen Bewohnerinnen und Bewohnern wurden von der zuständigen Pfarre geführt.
- ab 1863: Orientierungsnummern (ONr.) 1, 2, 6 und 8: Pfarre St. Peter; ONr. 3, 4, 5 und 7: Pfarre St. Stefan
(1886 gehen durch Verbauungen die ungeraden ONr. 1-5 und geraden ONr. 2-4 verloren.)
- ab 1902: Pfarre St. Stefan
Literatur
- Rudolf Geyer: Handbuch der Wiener Matriken. Ein Hilfswerk für Matrikenführer und Familienforscher. Wien: Verlag des Österreichischen Instituts für Genealogie, Familienrecht und Wappenkunde, 1929
- Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Geschichte und Kultur. Band 1, 3. Teil. Wien ²1952 (Manuskript im WStLA), S. 542
- Richard Perger: Straßen, Türme und Basteien. Das Straßennetz der Wiener City in seiner Entwicklung und seinen Namen. Wien: Deuticke 1991 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 22)
- Renate Wagner-Rieger: Das Wiener Bürgerhaus des Barock und Klassizismus. Wien: Hollinek 1957 (Österreichische Heimat, 20)