VS Julius-Meinl-Gasse 1

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Daten zur Organisation
Art der OrganisationArt der Organisation Bildungseinrichtung Volksschule
Datum vonDatum (oder Jahr) von 1913
Datum bisDatum (oder Jahr) bis
Benannt nach Julius Meinl II.
Prominente Personen
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  68812
GNDGemeindsame Normdatei
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  • 16., Julius-Meinl-Gasse 1

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48° 13' 8.87" N, 16° 18' 38.59" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Die VS Julius-Meinl-Gasse 1 ist eine öffentliche Volksschule im 16. Wiener Gemeindebezirk, Ottakring.

Schulgeschichte

Der im Jahr 1913 von Baurat Max Siebiger und Architekt Adolf Stöckl errichtete Schulstandort Odoakergasse/Nauseagasse/Seeböckgasse war zur damaligen Zeit einer der modernsten Schulpalais in Wien. Das freistehende Gebäude enthielt in zwei gesonderten Haupttrakten je 15 Lehrzimmer mit Kleiderablagen in den breiten Gängen. Im Erdgeschoßtrakt gab es zwei Turnsäle. Im Kellergeschoß waren ein Schulbad, eine Ausspeisestelle und die Kesselräume untergebracht. Der Bau bot eine herausstechende Silhouette, die Fassade war durch die Verwendung von Hackelstein besonders schön anzusehen. Es gab Decken- und Fensterpfeiler aus Eisenbeton, Terrazzopflaster auf den Gängen und Linoleumbelag in den Räumen. Zum Eröffnungszeitpunkt waren bereits elektrische Beleuchtung und eine Niederdruckdampfheizung in Betrieb. Im Garten gab es einen großen Spielplatz, der im Winter auch als Eislaufplatz verwendet werden konnte sowie einen separaten Schulgarten. Die Schule trug den Beinahmen „Krotenschul“, da es einen im Jugendstil verfliesten Trinkstrahlbrunnen mit Kröten als Wasserspeier gab. Zum Eröffnungszeitpunkt war neben der Schule aus der Nauseagasse 49 auch noch die Knabenvolksschule aus der Odoakergasse 48 hier beziehungsweise in einem genau gegenüberliegenden Gebäude untergebracht. Mit den beiden Turnsälen im Erdgeschoßtrakt und der Ummauerung des Schulhofes an seiner vierten Frontseite waren die beiden Schulgebäude miteinander verbunden. Auch diese Schule existiert heute noch. Zum Zeitpunkt der Eröffnung waren in der Mädchenvolksschule 607 Schülerinnen eingeschrieben.[1]

Erster Weltkrieg

Während des Ersten Weltkrieges diente das Gebäude zu unterschiedlichen Zeitpunkten als Kaserne, Kriegsausspeisung, Mehl- und Brotkommissionslokal sowie während der Ferien als Tagesheimstätte. Im Schulgarten wurde Gemüse angebaut.

Zwischenkriegszeit

Im Jahr 1919 wurde hier ein Elternverein gegründet, welcher ab 1922 eine eigene Hausbibliothek aufbaute. Der Schulreformer und geschäftsführende zweitr Präsident des Wiener Stadtschulrates Otto Glöckel bewarb die „Krotenschul“ im Ausland als Vorzeigeschule, da sie bauliche und hygienische Vorzüge aufwies und ein fortschrittlicher Unterricht praktiziert wurde.[2]

Zweiter Weltkrieg

Während des Zweiten Weltkrieges ist die Existenz eines 300 Quadratmeter großen Lehrgartens bezeugt. Zu Beginn des Schuljahres 1940/1941 waren an dieser Schule 250 Schülerinnen eingeschrieben, von denen 220 die römisch-katholische, sechs altkatholische und zehn evangelisch waren. Weitere 13 waren gottgläubig, eine Schülerin war konfessionslos.[3]

Die heutige Volksschule Julius-Meinl-Gasse

Heute ist das Haus mehr als 100 Jahre alt und inzwischen denkmalgeschützt. Eine Renovierung des Gebäudes erfolgte in den Jahren 2008 bis 2012. Bei der heutigen Schule handelt es sich um eine Halbtagsschule, die Nachmittagsbetreuung erfolgt durch Horte in der Nachbarschaft. Im aktuellen Schuljahr werden rund 315 Kinder in 14 Klassen von 19 Lehrern und Lehrerinnen unterrichtet. Den Kindern wird eine umfassende Bildung und damit einhergehend kognitive, kreative und soziale Kompetenz vermittelt. Nach Möglichkeit wird individuell auf die Bedürfnisse der Kinder eingegangen, es soll die Lernfreude gefördert werden. Soziales Lernen genießt einen hohen Stellenwert. Der Unterricht erfolgt im Wechsel von traditionellen, offenen und prozessorientierten Lernformen. Die Schwerpunkte der Schule sind: Englisch ab der 1. Schulstufe, Interessen- und Begabtenförderung, offene Lernformen, unverbindliche Übung in Französisch ab der 3. Schulstufe, Gesundheits- und Ernährungserziehung, Teilnahme an kulturellen Veranstaltungen, Förderunterricht und noch weitere.[4]

Quellen

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Arbeitsgemeinschaft für Heimatkunde in Ottakring [Hg.]: Ottakring. Ein Heimatbuch des 16. Wiener Gemeindebezirks. Wien: Eigenverlag 1924, S. 276.
  2. Geschichte der Julius-Meinl-Gasse 1.
  3. Wiener Stadt- und Landesarchiv, Stadtschulrat, A9/1 – Standesausweise: öffentliche Schulen: Jahre 1940-1941.
  4. VS Julius-Meinl-Gasse.