Wohnhausanlage Schmelz
48° 12' 17.53" N, 16° 18' 54.98" E zur Karte im Wien Kulturgut
Siedlungs- und Wohnhausanlage Schmelz (15., Possingergasse 1-37, Mareschgasse 1-19, 2-32, Mareschplatz 1-7, Minciostraße 10-34, Schraufgasse, Wickhoffgasse 1-19, 14-28, Schoellerweg, Gablenzgasse 101-107, Oeverseestraße 2-12), städtische Wohnhausanlage (721, ursprünglich 765 Wohnungen), erbaut 1919 bis 1924 nach Plänen von Hugo Mayer (Stadtbauamt; erste städtische Wohnhausbau nach dem Ersten Weltkrieg) an Stelle eines ehemaligen Exerzierplatzes, benannt nach der Schmelz.
Errichtet im Wesentlichen in zwei Bauabschnitten (der größere südliche Teil besteht aus einer fast geschlossenen, zweigeschossigen Randbebauung zwischen Possinger- und Wickhoffgasse beziehungsweise zwischen Oeversee- und Minciostraße). Neben einem Ambulatorium und Räumen für die Straßenreinigung befanden sich in der Anlage ein Vortragsraum, sieben Werkstätten, 22 Geschäftslokale sowie ein Kinderfreibad. Im großen Innenhof waren Kleingärten (für den Obst- und Gemüseanbau) eingeplant. Im Hof des an der Gablenzgasse gelegenen Teils befindet sich ein Zierbrunnen mit der bronzenen Figur eines Knaben mit Sternfisch des Bildhauers Adam Pohl. Der spätere Bundespräsident Adolf Schärf wohnte von 1921 bis 1925 im Haus Possingergasse 25.
Quellen
Literatur
- Friedrich Achleitner: Österreichische Architektur im 20. Jahrhundert. Ein Führer. Band 3/2: Wien. 13.-18. Bezirk. Salzburg: Residenz-Verlag 1984, S. 139 f.
- Hans Hautmann / Rudolf Hautmann: Die Gemeindebauten des Roten Wien 1919-1934. Wien: Schönbrunn-Verlag 1980, S. 384
- Dietmar Steiner: Architektur in Wien. 300 sehenswerte Bauten. Wien: Magistrat 1984, S. 119
- Helmut Weihsmann: Das Rote Wien. Sozialdemokratische Architektur und Kommunalpolitik 1919-1934. Wien: Promedia 2002, S. 339 ff.
- Inge Podbrecky: Rotes Wien. Gehen, Sehen & Genießen. 5 Routen zu gebauten Experimenten. Wien: Falter Verlag ²2003, S. 91 ff.