Besiedelung
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Die Geschichte der Besiedelung Wiens ist grundsätzlich von jener der Geschichte der Siedlung zu trennen. Die älteste Besiedelung geht sicherlich in das sechste Jahrtausend vor Christus (Nacheiszeit, Jungsteinzeit) zurück, als die "Donauländische Kultur" zu registrieren ist. Als Ende des dritten Jahrtausends indogermanische Einwanderer aus dem Ost- und Nordseeraum ins heutige Stadtgebiet einwanderten, wird man an das Donau- und Wiental zu denken haben.
Auch in der Bronzezeit (2200 bis 800 vor Christus) siedelte im Wiener Raum eine indogermanische Bauernbevölkerung. Alle drei Perioden der Bronzezeit sind im Wiener Raum belegbar, wobei schwerpunktmäßig der Kahlen- und der Leopoldsberg, das Wiental und die (geologische) Stadtterrasse zu nennen sind. Die ab etwa 1000 vor Christus zuwandernden Illyrer erlebten ihre Hochblüte zwischen 700 und 400 vor Christus. Man spricht von der Älteren Eisenzeit beziehungsweise (nach einem Fundort) von der Hallstattkultur. Archäologische Funde hob man am Bisamberg sowie im ganzen heutigen Stadtgebiet, nach Süden bis Mödling.
Um 400 vor Christus sind die Kelten im Wiener Stadtgebiet faßbar, man spricht (nach einem Fundort in der Schweiz) von der La-Tène-Kultur. Die archäologischen Funde sind äußerst zahlreich und konzentrieren sich auf den Leopoldsberg (wo manche Forscher ein Oppidum vermuten, das sie bereits mit dem Namen Vindobona in Verbindung bringen wollen) sowie auf Gebiete beiderseits der Donau (3., 11. und 22. Bezirk). Erstmals werden historische Ereignisse fassbar, es gab Münzfunde, und man verlegt die Benennung des Wienflusses in diese Zeit (Vedunia, Waldbach). In der Folge entstand das Königreich Noricum, zu dessen Territorium das Gebiet von Wien gehörte. 113 vor Christus kam es zum Abschluss eines Freundschaftsvertrags mit den Römern.
Als diese schließlich gegen die Germanen in Richtung Donau vorstießen, konzentrierten sie sich zunächst auf Pannonien, dem sie allerdings nach der Gründung von Carnuntum den Raum von Wien eingliederten. Das an der Wende vom ersten zum zweiten Jahrhundert gegründete Militärlager Vindobona übernahm den Flankenschutz Carnuntums gegen Westen. Ende viertes Jahrhundert mussten sich die Römer aus Vindobona (dem Militärlager war eine Zivilstadt in der Gegend des Aspangbahnhofs [3] zugeordnet) zurückziehen und den Alpenraum den nachstoßenden Germanen überlassen (vergleiche Heiliger Severin). Die Kontinuität der Besiedelung blieb seither jedoch gewahrt, weil sich innerhalb der nach dem Brand des Lagers erhalten gebliebenen Lagermauern zivile Restsiedlungen bildeten.
Im fünften und sechsten Jahrhundert kamen die Langobarden in unseren Raum, im sechsten Jahrhundert folgten ihnen die aus Mittelasien kommenden Awaren (auf deren Anwesenheit vor allem verschiedene Friedhöfe [11., 12., 14., 19. und 23. Bezirk] hinweisen), im achten Jahrhundert die Slawen und schließlich unter Karl dem Großen die Bajuwaren (bairische Kolonisation), auf die zahlreiche Ortsnamen zurückzuführen sind.