Deutsch-Österreichischer Verlag
48° 11' 13.37" N, 16° 22' 7.98" E zur Karte im Wien Kulturgut
Vorgängerorganisation des Deutsch-Österreichischen Verlags war die 1877 gegründete Sortiments- und Verlagsbuchhandlung "Huber & Lahme" (1., Herrengasse 6), die im Eigenturm von Johann Huber und Eduard Lahme stand. Nach einigen Besitzerwechseln kauften Adolf Schlesinger und Miecislaus Patkiewicz 1906 die Buchhandlung, 1911 wurde dieser Firma eine Verlagsabteilung unter dem Namen "Deutsch-Österreichischer Verlag" angegliedert. Verlegt wurden in erster Linie belletristische Werke, darunter Novellenbände von Alfred von Berger, Max Burckhard, Philipp Langmann (auch ein Drama aus seiner Feder erschien beim Deutsch-Österreichischen Verlag), Felix Salten und der Roman "Isgard Gestettner" von Karl Hans Strobl. Die Ausstattung der Verlagswerke stammte von [[[Josef Hoffmann (Architekt)|Josef Hoffmann]].1912 wurde der Verlag in eine selbständige G. m. b. H. umgewandelt. Das Stammkapital wurde von den zwei Geschäftsführern Adolf Schlesinger-Kolm, und Otto Schlesinger-Kolm sowie in erster Linie vom Vater, dem Wiener Gerichtsadvokaten Oskar Kolm, aufgebracht. Der Firmensitz war Wien 1., Krugerstraße 8, 1915 wurde der Sitz des Verlags nach Wien 4., Johann Strauß-Gasse 35 verlegt.
Der "Deutsch-Österreichische Verlag" war neben dem 1907 eingegangenen "Wiener Verlag" einer der rührigsten und profiliertesten belletristischen Verlage in Österreich vor 1918. Unter andere publizierte er Werke von Hans Adler, Karl Adolph, Gisela von Berger, Franz Molnár, Alfons Petzold, Emil Lucka, Robert Michel, Franz Theodor Csokor, Arthur Schnitzler, Max Mell und Paul Wertheimer. Als echter Verlagsautor kann Thaddäus Rittner gelten, von dem zwischen 1912 und 1922 zehn Werke im Deutsch-Österreichischen Verlag erschienen.
1918 erwarb Mayer (Max) Präger den Verlag, den er bereits 1921 an Richard Ornstein weiterverkaufte. Der Firmensitz wurde nach Wien 1., Fischerstiege 6 verlegt, während die Firma nun drei Gesellschafter hatte: Ornstein, Rudolf König und Verlagsbuchhändler Karl König. Nach mehreren Jahren Untätigkeit wurde bei einer außerordentlichen Generalversammlung am 25. März 1927 der Beschluss gefasst, in Liquidation zu treten. Zum Liquidator wurde Richard Ornstein bestellt. Am 31. Dezember 1928 wurde der Verlag aus dem Handelsregister gelöscht.