Erster Simmeringer Sportklub

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Simmeringer Sportplatz 2016
Daten zur Organisation
Art der OrganisationArt der Organisation Verein
Datum vonDatum (oder Jahr) von 1900
Datum bisDatum (oder Jahr) bis
Benannt nach
Prominente Personen Anton Dreher der Jüngere, Ernst Dokupil, Johann Horvath, Anton Polster, August Starek, Fedinand Swatosch, Johann Syrowatka
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  13607
GNDGemeindsame Normdatei
WikidataIDID von Wikidata
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RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Simmeringer Sportplatz 2016

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Der Erste Simmeringer Sportclub, gegründet 1901, ist einer traditionsreichsten und erfolgreichsten Fußballklubs im 11. Wiener Gemeindebezirk Simmering.

Gründung und Anfange

Mitte Februar 1901 stellte der Kaffeesieder Johann Syrowatka als Vereinsproponent bei der k. u. k. Niederösterreichischen Statthalterei den Antrag auf Bildung des „Ersten Simmeringer Sport-Clubs“. Schon am 8. März der Jahres leitete die Behörde – nachdem von amtlicher Seite keine Bedenken gegen die Vereinsgründung bestanden – den Vereinsakt zur Vormerkung an das Vereinskatasteramt. Damit ist der 8. März 1901 das offizielle Gründungsdatum des „Ersten Simmeringer Sport-Clubs“.[1] Bereits zwei Wochen später, am 24. März 1901, traten die rot-schwarzen Fußballer zu ihrem ersten Spiel gegen „Venecia“ auf der Simmeringer Haide an.

Establishment des Wiener Fußballs

Der Verein erfreute sich eines großen Zulaufs und errang in der ersten Saison des regulären Meisterschaftsbetriebs 1911/1912 den fünften Abschlussrang. In der Folge setzen sich die Simmeringer unter den besten Wiener Vereinen fest und gehörten bis 1927 der obersten Spielklasse an. In der Saison 1925/1926 gelang mit dem dritten Platz die beste Meisterschaftsplatzierung der Vereinsgeschichte. 1928 folgte der Abstieg in die zweite Spielklasse, in der man mit Ausnahme der Saison 1937/1938 bis 1950 verblieb. 1951 gelang als Meister der Staatsliga B der Aufstieg in die höchste Spielklasse, wo der Verein bis 1963 verblieb. Danach kehrten die Rot-Schwarzen nur mehr kurzfristig in die oberste Spielklasse zurück (1965/1966, 1970–1972 und 1973/1974).

Letzte Erstklassigkeit und Absturz

Durch die Aufstockung der Ersten Division von zehn auf 16 Teams, gelang unter dem jungen Trainer Ernst Dokupil im Jahr 1982 noch einmal die Rückkehr in die oberste Spielklasse. Doch nach mageren 11 Punkten aus 30 Spielen landeten die „Hadkicker“ auf dem letzten Abschlussrang und stiegen wieder ab. Da half auch ein Gastspiel des jungen Stürmers Anton Polster nicht, der ein halbes Jahr vom FK Austria ausgeliehen worden war. In der Folge häuften sich die sportlichen Negativerlebnisse und der Verein geriet immer wieder in finanzielle Turbulenzen. Schließlich landeten die Rot-Schwarzen 1985 in der Wiener Stadtliga. 1994 konnten die Simmeringer immerhin den Wiener Toto-Cup gewinnen und noch musste sich in der zweiten Runde im ÖFB-Cup 1994/1995 auf eigener Anlage der Spielgemeinschaft Wiener Sport-Club/Gerasdorf mit 1:3 geschlagen geben. 2009 erfolgte dann der Absturz in die Oberliga, der fünften Leistungsstufe. Niemals zuvor waren die traditionsreichen Rot-Schwarzen in einer so niedrigen Liga gewesen. Seit 2013 spielt der Verein wieder in der Wiener Stadtliga und versucht sich finanziell zu konsolidieren.

Simmeringer Sportplatz

Mitte der 1900er Jahre errichteten die Simmeringer ihre erste Spielstätte („Had“ 1) mit einem Fassungsvermögen von bis zu 5.000 Zuschauern auf einem Areal an der Ecke Rinnböckstraße/Zippererstraße. Um mehr Zuschauer beherbergen zu können, suchte der Verein ab 1914 nach einer neuen Anlage. Aufgrund des Ersten Weltkrieges konnte die neue Sportstätte („Had“ 2) mit einem Fassungsvermögen von bis zu 50.000 Zuschauern aber erst im Mai 1920 in der Simmeringer Leberstraße eröffnet werden. Die Vereinsfunktionäre hatten sich für diesen Sportplatz in beträchtliche Unkosten gestürzt, mit der Hoffnung, dort internationale Begegnungen veranstalten zu können. Zwar gastierte 1920 und 1924 die österreichische Nationalmannschaft auch zweimal in Simmering, wegen der schlechten Verkehrsanbindung der Anlage fanden jedoch keine weiteren großen Spiele statt. Die getätigten Investitionen lasteten schwer auf dem Verein. 1966 verlor der Klub schließlich das Nutzungsrecht für seinen Platz und fand 1970 auf dem ASKÖ XI Platz an der Simmeringer Hauptstraße 209–211 („Had“ 3) eine neue Bleibe, wo auch heute noch gespielt wird.

Verantwortliches Engagement

Trotz der sportlich und finanziell nicht einfachen Situation, unterhält der Simmeringer Traditionsverein aktuell 14 Nachwuchsmannschaften mit rund 200 Spielern. Seiner Verantwortung im Umgang mit Jugendlichen ist sich der Klub sehr bewusst: Er engagiert sich federführend bei der „Integrationsplattform Simmering“, die sich für eine bessere Integration von Ausländern bzw. Österreichern mit Migrationshintergrund im Bezirk durch eine Reihe von Aktivitäten einsetzt. Neben sportlichen Aktivitäten bieten die Simmeringer auch einen Lernklub unter professioneller Betreuung an und versuchen jugendlichen Arbeitssuchenden bei der Stellensuche zu unterstützen.

Bekannte Spieler – Von Swatosch bis Starek

Viele bekannte österreichische Spieler schnürten ihre Fußballschuhe beim prestigeträchtigen Wiener Vorstadtklub. Der Simmeringer Ferdinand Swatosch spielte bis 1914 und 1919–1920 bei seinem Heimatverein und schaffte von der „Had“ den Sprung ins österreichische Nationalteam, wo er zwischen 1914 und 1925 in 25 Länderspieleinsätzen 18 Tore erzielte. Nach seinem Abgang aus Simmering wurde Swatosch sowohl Meister mit Rapid als auch mit den Amateuren (dem späteren FK Austria). Weitere Teamspieler aus Simmering waren Rudolf Viertl und Johann Horvath, die beide aber im Laufe der Zeit zu finanzkräftigeren Vereinen wechselten. Sowohl Viertl als auch Horvath waren zudem Teil des österreichischen Aufgebots bei der Fußballweltmeisterschaft 1934 in Italien.

1965 debütierte mit dem jungen Stürmer August Starek ein Simmeringer Eigengewächs in der obersten Spielklasse. Er wechselte in der folgenden Saison zu Rapid und schoss die Hütteldorfer als österreichischer Torschützenkönig zum Meistertitel. Schon 1967 wechselte er nach Deutschland, wo er mit dem 1. FC Nürnberg (1968) und dem FC Bayern München (1969) zweimal die deutsche Meisterschaft gewinnen konnte. Mit Undiszipliniertheiten und Eskapaden, die dem kongenialen Stürmer den Spitznamen „schwarzer Gustl“ einbrachten, verbaute sich der 22-fache österreichische Nationalmannschaftsspieler eine noch erfolgreichere Karriere.

Spielstätte

Siehe Sportplatz Simmering (Simmeringer "Had")

Literatur

  • Matthias Marschik: Hundert Jahre Erster Simmeringer Sportklub. Die Geschichte eines Vorstand Vereines. Wien: Turf Sport Verlag 2001
  • Matthias Marschik: Vom Herrenspiel zum Männersport. Die ersten Jahre des Wiener Fußballs. Wien: Turia und Kant 1997
  • Leo Schidrowitz: Geschichte des Fußballsports in Österreich. Wien: Verlag Rudolf Traunau 1951

Einzelnachweise

  1. Matthias Marschik: Hundert Jahre Erster Simmeringer Sportklub. Die Geschichte eines Vorstand Vereines. Wien 2001, S. 24

Matthias Marschik: Hundert Jahre Erster Simmeringer Sportklub. Die Geschichte eines Vorstand Vereines. Wien: Turf Sport Verlag 2001, S. 24