Erwin Steinhauer

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Erwin Steinhauer als Rezitator während einer Wiener Vorlesung im Gartenbaukino, 2022
Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Steinhauer, Erwin
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel Kammerschauspieler
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  38961
GNDGemeindsame Normdatei 109480945
Wikidata Q88900
GeburtsdatumDatum der Geburt 19. September 1951
GeburtsortOrt der Geburt Wien
SterbedatumSterbedatum
SterbeortSterbeort
BerufBeruf Schauspieler, Kabarettist
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  Theater, Schauspieler, Kabarett, Fernsehen, Simpl, Theater der Courage, Burgtheater (Institution), Burgtheatergalerie, Theater in der Josefstadt (Institution), Volkstheater (Institution), Kammerspiele, ORF, Kammerschauspieler
RessourceUrsprüngliche Ressource  Gedenktage, Gedenktage-GW
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Letzte Änderung am 14.02.2023 durch WIEN1.lanm08pil
BildnameName des Bildes Erwin Steinhauer.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Erwin Steinhauer als Rezitator während einer Wiener Vorlesung im Gartenbaukino, 2022

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Österreichischer Kleinkunstpreis (Verleihung: 1986)
  • Goldene Romy (Verleihung: 2002)
  • Österreichischer Kleinkunstpreis (Verleihung: 2004)
  • Karl-Skraup-Preis (Verleihung: 2004)
  • ORF-Hörspielpreis als Schauspieler des Jahres 2007 (Verleihung: 2008)
  • Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien (Verleihung: 16. September 2008, Übernahme: 31. Mai 2010)


Erwin Steinhauer, * 19. September 1951 Wien, Schauspieler.

Biografie

Erwin Steinhauer studierte in Wien Germanistik und Geschichte. Noch während des Studiums gründete er mit Alfred Rubatschek, Erich Demmer, Wolfgang Teuschl und Erich Bernhardt das Kabarett "Keif" – eine Gruppe, die 1974 im Club Atlantis mit dem Programm "Habt acht Gebote" erstmals zu sehen war und der sich 1975 auch Lukas Resetarits anschloss.

1977 bis 1979 stand Steinhauer auf der Bühne des Kabaretts "Simpl", bevor er nach Düsseldorf ins Kabarett "Kom(m)ödchen" wechselte. Bereits 1980 war er wieder in Wien, wo er im Theater der Courage in einer Arbeitsgemeinschaft mit Arthur Lauber, Götz Kauffmann, Antonia Limacher und Wolfgang Teuschl zwei Programme zum Besten gab: "Wir sind frei" und "Arge Macher".

In den zehn Jahren zwischen 1982 und 1992 spielte Steinhauer sieben Soloprogramme, die er unter anderem mit Erika Molny und Fritz Schindlecker entwickelte. "Kopf hoch" (1983) wurde mit dem Salzburger Stier ausgezeichnet.

Von 1982 bis 1988 war Steinhauer am Burgtheater engagiert, er spielte hier etwa den "Herrn Karl" von Helmut Qualtinger und Carl Merz (1986). Bis 1997 war er auch Gastschauspieler und Gastregisseur am Theater in der Josefstadt, und zwischen 1995 und 1998 verkörperte er bei den Salzburger Festspielen in Hofmannsthals "Jedermann" die Rolle des Mammon. Am Volkstheater begeisterte Steinhauer das Publikum in der Hauptrolle in Mitterers Stück "In der Löwengrube" (1997) sowie in der Rolle des Fortunatus Wurzel in Raimunds "Der Bauer als Millionär" (2003/2004).

2007 und 2009 spielte Erwin Steinhauer die Titelrolle in "Der Bockerer" am Landestheater St. Pölten (Regie: Emmy Werner), 2009 war er auch als Professor Unrat im Theater in der Josefstadt in "Der blaue Engel" nach dem gleichnamigen Roman von Heinrich Mann zu sehen, danach spielte er hier David Harrowers "Blackbird" (Regie: Alexandra Liedtke).

Große Kabarett-Erfolge feierte Steinhauer wieder ab 2000, zunächst gemeinsam mit Heinz Marecek, mit dem er Doppelconférencen von Karl Farkas und Fritz Grünbaum zum Besten gab. Fruchtbar war auch die Zusammenarbeit mit Rupert Henning (ab 2001): Das Stück "Freundschaft", das die beiden 2004 auf die Bühne brachten, wurde etwa mit dem Österreichischen Kleinkunstpreis ausgezeichnet. In der satirischen TV-Reihe "Die 4 da" wirkte Steinhauer ebenfalls mit Rupert Henning mit, darüber hinaus beteiligte sich an der Produktion auch Florian Scheuba.

Gemeinsam mit Georg Graf, Joe Pinkl und Peter Rosmanith stand der Schauspieler im Kabarettprogramm "Hand aufs Herz" auf der Bühne der Wiener Kammerspiele: Er verkörperte die Rolle des in die Jahre gekommenen Schlagersängers Erschy Heart, der mit seiner Band auf einem Kreuzfahrtriesen die Touristen bei Laune hält. Hier gab er zuletzt "Ihnen zuliebe... Ein Abend im Café Benatzky & Leopoldi" zum Besten, ein Programm, mit dem er auch auf Tournee geht.

Im Laufe seines bewegten Künstlerlebens wirkte Steinhauer weiters in zahlreichen Film- und Fernsehproduktionen mit, unter anderen 1977 unter Dieter Berners Regie in "Die Alpensaga", 1982 in Wolfgrubers "Herrenjahre", 1997 in Xaver Schwarzenbergers Weihnachtskomödie "Single Bells" und 2000 in deren Fortsetzung "O Palmenbaum". In die Rolle des Simon Polt schlüpfte er von 2000 bis 2003 in Julian Pölslers Verfilmungen der "Polt"-Krimireihe von Alfred Komarek. 2010 spielte Steinhauer in "Der Täter" den Ganoven Jakob (Regie: Michael Kreihsl, Krimikomödie von Uli Brée und Rupert Henning, Produktion ORF/ARTE) sowie in "Poll" den Professor Ploetz (Regie: Chris Kraus). In der Tatort-Folge "Falsch verpackt" wirkte er 2012 in der Rolle des Polizeichefs mit (Regie: Sabine Derflinger). In der Fernsehreihe "Die Toten von Salzburg" (2015–2020) verkörpert Steinhauer den Hofrat Alfons Seywald als Filmpartner von Florian Teichtmeister.

Im mehrfach ausgezeichneten und für den Oscar nominierten Film "Das finstere Tal" aus dem Jahr 2014 war Steinhauer in der Rolle des Pfarrers Breisler zu sehen (Regie: Andreas Prochaska).

Erwin Steinhauer trat nicht nur auf der Bühne und im Film, sondern auch als Hörschauspieler hervor. Seit 1982 wirkte er in rund 40 ORF-Hörspielen mit, so lieh er etwa dem Privatdetektiv Brenner aus den gleichnamigen Kultkrimis von Wolf Haas seine Stimme. 2014 veröffentlichte der Mandelbaum-Verlag in Zusammenarbeit mit dem ORF das Hörbuch zu Karl Kraus' "Die letzten Tage der Menschheit", in dem Steinhauer alle Rollen verkörpert. Die Autorenproduktion wurde vom Ö1-Publikum zum "Hörspiel des Jahres" gewählt.

Seit 2017 trägt Steinhauer den Titel "Kammerschauspieler".

Literatur

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