Fleischhof

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Portal des Schmuckfedern- und Kunstblumengeschäftes Steiner von Adolf Loos, um 1930
Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum vonDatum (oder Jahr) von 1906
Datum bisDatum (oder Jahr) bis
Andere BezeichnungAndere Bezeichnung für diesen Eintrag Im Fleischhof
Frühere Bezeichnung
Benannt nach
Einlagezahl
Architekt
Prominente Bewohner Ludwig van Beethoven, Nikolaus Lenau
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  20756
GNDGemeindsame Normdatei
WikidataIDID von Wikidata
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  Adolf Loos (Portal), Johannesgasse
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Paul Harrer: Wien, seine Häuser, Wolfgang Wirsig: Wiener Hofnamen
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Letzte Änderung am 25.04.2023 durch WIEN1.lanm08uns
BildnameName des Bildes Schmuckfederngeschäft Steiner 1907.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Portal des Schmuckfedern- und Kunstblumengeschäftes Steiner von Adolf Loos, um 1930
  • 1., Kärntner Straße 33
  • 1., Johannesgasse 1
  • Nr.: 1027 (Bezirk: Innere Stadt, 1795, bis: 1821)
  • Nr.: 969 (Bezirk: Innere Stadt, 1821, bis: 1862)
  • Nr.: 995 (Bezirk: Innere Stadt, 1770, bis: 1795)

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48° 12' 19.29" N, 16° 22' 16.98" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Fleischhof (1, Kärntner Straße 33, Johannesgasse 1; Konskriptionsnummer 969).

Fleischhof und Neubau 1448

Dieses Gebäude gehörte im 14. Jahrhundert dem Bürgerspital vor dem Kärntnertor, das in dieser Gegend mehrfach Grundrechte besaß. Am 16. Juni 1374 werden Hof, "dicitur Fleyschhof", und acht davor aufgestellte Fleischbänke erwähnt. Noch zu Beginn des 15. Jahrhunderts wird das Gebäude als "Fleischhof" bezeichnet. Kurz nachdem es in Privatbesitz gekommen war, wurde es 1413 in den Dienst einer Messstiftung zu St. Stephan gegeben, die am 21. Dezember 1414 von Herzog Albrecht bestätigt wurde. Um 1448 wurde das Gebäude offenbar neu errichtet, da der Nachbar, der Propst von Herzogenburg, Beschwerde einreichte, da das neue Haus seinem Hof das Licht nehmen würde. Am 24. Jänner 1448 konnte der Streit in Anwesenheit des Kirchmeisters von St. Stephan und der geschworenen Werkleute geschlichtet werden. Noch bis 1525 blieb das Gebäude im Eigentum der Gottsleichnamsbruderschaft, die es in diesem Jahr an eine Privatperson verkaufte.

Neubau 1797

Nachdem das Gebäude in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts baufällig geworden war, wurde es versteigert und 1797 durch einen vier Stockwerke hohen Neubau ersetzt, der auf einer Grundfläche von 525 Quadratmetern stand. Am 29. September 1824 bezog Ludwig van Beethoven eine Wohnung im vierten Stock des Hauses, die er sich mit einer Haushälterin und seinem Neffen Karl teilte. Da er über seinem Klavier einen großen Schalltrichter aufstellte und sich bei den anderen Mietern innerhalb kürzester Zeit sehr unbeliebt gemacht hatte, kam es zur Kündigung des Mietvertrages. Im Jahr 1837 wohnte Nikolaus Lenau in diesem Haus.

Heutiges Haus

Das heutige Haus wurde im Jahr 1906 auf verkleinerter Grundfläche (491 Quadratmeter) neu errichtet, da man gleichzeitig die Kärntner Straße verbreiterte. Im Zuge der Plünderungen, die in den Wirren des Zweiten Weltkrieges am 11. April 1945 in der Kärntner Straße stattfanden, wurde auch das hier untergebrachte Feinkostgeschäft "Körberl & Pientok" ausgeräumt und danach in Brand gesteckt. Dieser griff auf die Nachbargebäude über, wobei die Häuser Himmelpfortgasse 1, 2 und 4 vollständig ausbrannten und das Haus Johannesgasse 5 (Questenbergpalais) schwer beschädigt wurde. Das hier besprochene, ebenfalls schwer zerstörte Gebäude wurde nach dem Krieg als Bürogebäude neu aufgebaut, wobei es nun sechs (statt vier) Stockwerke erhielt.

Mit Kaufvertrag vom 2. Dezember 1949 erwarb die Firma "Johann Backhausen & Söhne" eine Haushälfte.

Gewerbe und Firmen innerhalb des Hauses im Laufe der Jahre

Fleischhof:

  • Fleischbänke

Heutiges Haus:

Literatur

  • Felix Czeike: Die Kärntner Straße. Wien [u.a.]: Zsolnay 1975 (Wiener Geschichtsbücher, 16), S. 95
  • Burkhardt Rukschcio / Roland Schachel: Adolf Loos. Leben und Werk. Salzburg: Residenz Verlag 1987, S. 441 ff.
  • Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Menschen und Kultur. Band 5, 2. Teil. Wien ²1956 (Manuskript im WStLA), S. 245-248