Franziskus Spital Margareten
48° 11' 19.11" N, 16° 21' 45.89" E zur Karte im Wien Kulturgut
Franziskus Spital Margareten, bis 2017 Hartmannspital (5., Nikolsdorfer Gasse 32, Hartmanngasse 7-11; Spital der Franziskanerinnen von der christlichen Liebe). Seit 2017 ist das Krankenhaus mit dem Franziskus Spital Landstraße (bis 2017 Krankenhaus St. Elisabeth zum Franziskus Spital fusioniert. Es verfügt über 165 systemisierte Betten.
Gründung
Nachdem durch Kardinal Othmar Rauscher 1857 der Orden der Franziskanerinnen der christlichen Liebe, zumeist "Hartmannschwestern" genannt, konstituiert worden war, erwarb dieser in der damaligen Vorstadt Wieden zwei Häuser, aus denen Kloster und Spital entstanden.
Gebäude
1864 errichteten die "Hartmannschwestern" ein eigenes Spital zur unentgeltlichen Behandlung Armer. 1888-1891 wurde nach Plänen von Hofbauinspektor Josef Seitschek (* 31. August 1849 Wien, † 13. März 1898 Wien) und Stadtbaumeister Ernst Krombholz (* 3. November 1834 Leitmeritz, Böhmen, † 27. Jänner 1893 Wien) ein späthistoristischer Neubau mit rechteckigem Hof und langgestreckter Fassade errichtet.
In der mittleren Figurennische des Dachgiebels Figur des heiligen Franziskus, auf der abschließenden Balustrade der beiden Treppenaufgänge Figuren des heiligen Antonius und des heiligen Franziskus. Im zweiten Stock Kapelle (Saalbau mit Stichbogentonne). Ein eingezogener Triumphbogen trennt Chor und Schiff; ornamentale Glasfenster). Im Garten auf Sockeln Sandsteinfiguren des heiligen Josef und des heiligen Johannes Nepomuk (vermutlich zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts).
Institution
1892 übernahm der Chirurg Emerich Ullmann die chirurgische Abteilung des Hartmannspitals, wo er sich neben seiner Tätigkeit als Primararzt in Tierversuchen mit der Transplantation von Darmabschnitten und Nieren beschäftigte. Bei diesen Versuchen gelang ihm möglicherweise die erste direkte Herzmassage. Anlässlich der wissenschaftlichen Sitzung in der Gesellschaft der Ärzte am 7. März 1902 konnte er einen Hund präsentieren, dem er erfolgreich eine Niere transplantiert hatte.
Durch die damals zuständige Magistratsabteilung 16 wurde 1947 der Status als Belegspital genehmigt und 1959 stellte die Wiener Landesregierung in einem Bescheid die Gemeinnützigkeit des Spitals fest. Zudem wurde 1979 der Name Hartmannspital (statt bisher Klosterspital) genehmigt.
Durch einen 1993 errichteten Zubau wurden die Krankenzimmer und das Röntgeninstitut aus dem Altbau verlegt und eine Physikalische Abteilung und eine Intensivbehandlungseinheit eingerichtet.
Franziskus Spital
2017 fusionierten die Elisabethinen Linz-Wien und die Franziskanerinnen von der christlichen Liebe das Hartmannspital und das Krankenhaus St. Elisabeth (St.-Elisabeth-Spital) unter einem neuen, gemeinsamen Namen Franziskus Spital zu fusionieren. Seither firmiert das Krankenhaus St. Elisabeth unter Franziskus Spital Landstraße und das Hartmannspital unter Franziskus Spital Margareten.
Abteilungen
Das Franziskus Spital Margareten verfügt über folgende Abteilungen
- Innere Medizin
- Kardiologie
- Pulmologie
- Gastroenterologie
- Akutgeriatrie und Remobilisation
- Schmerzmedizin
- Internistische Spezialambulanzen
- Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen
- Endoskopieambulanz
- Herzinsuffizienz Ambulanz
- Herzrhythmusambulanz
- Herzschrittmacher
- Chirurgie
- Brustgesundheitschirurgie
- Hernienchirurgie
- Chirurgie des oberen Gastrointestinaltrakts
- Chirurgie des unteren Gastrointestinaltrakts
- Proktologie
- Venenchirurgie
- Schilddrüsenchirurgie
- allgemein chirurgische Ambulanz
- Chirurgische Spezialambulanzen
- Kompetenzzentrum für Hernienchirurgie
- zertifiziertes Brustgesundheitszentrum
- Schilddrüsenambulanz
- Magen- und Refluxambulanz
- Darmambulanz
- Proktologische Ambulanz
- Venen- und Handambulanz
Link
Literatur
Allgemein:
- Géza Hajós / Walther Brauneis: Die Profanbauten des III., IV. und V. Bezirkes. Wien: Schroll 1980 (Österreichische Kunsttopographie, 44.2), S. 467 f.
- Paul Kortz: Wien am Anfang des 20. Jahrhunderts. Ein Führer in technischer und künstlerischer Richtung. Hg. vom Oesterreichischen Ingenieur und Architekten-Verein. Wien: Gerlach & Wiedling 1906. Band 2, 1906, S. 242
- Wolfgang Mayer: V. Margareten. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1982 (Wiener Bezirkskulturführer, 5), S. 16
Wiener Gesundheitsarchitekturen:
- Sanitätsdepartment der k. k. Nieder-Österreichischen Statthalterei. In: Bericht über die Sanitären Verhältnisse und Einrichtungen im Erzherzogthume Österreich unter der Enns für das Jahr 1896. Hg. von K. K. Nieder-Österreichische Statthalterei. Wien: 1897, S. 130-225