Gaullachergasse
48° 12' 42.89" N, 16° 20' 6.20" E zur Karte im Wien Kulturgut
Gaullachergasse (16, Neulerchenfeld), benannt (19. April 1883 Gemeindeausschuss Neulerchenfeld) nach dem Neulerchenfelder Ortsrichter (1792-1828; laut Autengruber: 1798-1825) Josef Gaullacher (* 1751, 11. April 1833 Neulerchenfeld), ursprünglich Obere Gasse und Obere Hauptgasse (von Neulerchenfeld), dann Feldgasse (6. Mai 1867 Gemeindeausschuss Neulerchenfeld).
In der Gaullachergasse befanden sich (ebenso wie in der Mittleren Gaullachergasse [ Neulerchenfelder Straße ] und in der Gärtnergasse [ Grundsteingasse ]) im 18. Jahrhundert und im Vormärz zahlreiche Wirtshäuser:
- 105 "Zum goldenen Stiefel",
- 110 "Zur Elster",
- 113 "Zum goldenen Löwen",
- 114 "Zum ABC" (später "Zum Kaiser Joseph"),
- 115 "Zum Blumenstöckl",
- 116 "Zum goldenen Becher",
- 123 "Zum Strobelkopf (später "Zum goldenen Seil"),
- 127 "Zur goldenen Birn",
- 128 "Zum heiligen Florian",
- 130 "Zum Jesus, Maria und Joseph",
- 135 "Zum goldenen Straußen",
- 139 "Zum schwarzen Ochsen",
- 140 "Zum burgundenen Kreuz" (später "Zum Kaiser von Österreich"),
- 142 "Zum goldenen Hackel",
- 143 "Zum goldenen Kleeblatt",
- 144 "Zum goldenen Jägerhorn" (später "Zum Füchsel"),
- 145 "Zu den drei Königen" und
- 147 "Zur schönen Schäferin".
Pfarrzugehörigkeit bis 1938
Bis 1938 lag die Standesführung in Österreich in den Händen der konfessionellen Behörden. Die Geburts-, Ehe-, und Sterbematriken von katholischen Bewohnerinnen und Bewohnern wurden von der zuständigen Pfarre geführt.
- ab 1883: Pfarre Neulerchenfeld
- ab 1898: ungerade Orientierungsnummern (ONr.) 1-19 und gerade ONr. 2-44: Pfarre Breitenfeld; ungerade ONr. 21-63: Pfarre Neulerchenfeld
Gebäude
- Nummer 38 (Friedmanngasse 37): einstöckiges Spätbiedermeierhaus mit Alt-Wiener Gärtchen; in dieser Gegend befand sich bis 1799 der alte Neulerchenfelder Friedhof (Areal Friedmanngasse - Kirchstetterngasse - Gaullachergasse).
- Nummer 43: Wohnhausanlage mit Sgraffito "An der Als".
- Nummer 45 (55): Zwischen 1942 und 1945 befand sich hier ein Zwangsarbeiterlager.
Literatur
- Peter Autengruber: Lexikon der Wiener Straßennamen. Bedeutung, Herkunft, Hintergrundinformation frühere Bezeichnung(en). Wien Pichler-Verlag, 9. Auflage 2014, S. 103
- Felix Czeike: XVI. Ottakring. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1981 (Wiener Bezirkskulturführer, 16), S. 13
- Rudolf Geyer: Handbuch der Wiener Matriken. Ein Hilfswerk für Matrikenführer und Familienforscher. Wien: Verlag des Österreichischen Instituts für Genealogie, Familienrecht und Wappenkunde, 1929
- Ottakring. Ein Heimatbuch des 16. Wiener Gemeindebezirkes. Hg. von der Arbeitsgemeinschaft für Heimatkunde in Ottakring. Wien: Schulbücherverlag 1924, S. 216 f.
- Topographie XVI. Bezirk, S. 17