Haus Ast
48° 15' 9.26" N, 16° 21' 22.01" E zur Karte im Wien Kulturgut
Haus Ast (19., Steinfeldgasse 2, Wollergasse 12), später Haus Hochstätter beziehungsweise Mahler-Werfel-Villa, von Josef Hoffmann 1909-1911 für den Bauunternehmer Eduard Ast errichtet.
Das zweistöckige, auf einem Sockelgeschoß ruhende Haus unterscheidet sich auffallend von früheren Bauten des Architekten Hoffmann, Begründer der "Wiener Werkstätte", und stellt das Glanzstück seines Schaffens in Wien dar. Der einfache Baukörper wirkt klassizistisch (Fenster mit einfachem Dekor und charakteristischen Kanneluren an der Fassade). Der Maler Carl Moll erwarb die Villa, die von Josef Hoffmann exklusiv eingerichtet worden war, für seine Stieftochter Alma, die Gattin Gustav Mahlers, die hier bis 1938, zuletzt mit ihrem dritten Gatten, Franz Werfel (zweiter Gatte Walter Gropius), wohnte. Die Villa im Jugendstil war zu dieser Zeit ein geistiges und kulturelles Zentrum Wiens, Treffpunkt von Künstlerinnen und Künstlern und Intellektuellen: hier verkehrten Alban Berg, Egon Friedell, Gerhart Hauptmann, Gustav Klimt, Oskar Kokoschka, Thomas Mann, Hans Pfitzner, Arthur Schnitzler, Arnold Schönberg und Bruno Walter. 1945 aus der Emigration zurückgekehrt, verkaufte Alma Mahler-Werfel den Besitz um 40.000 Schweizer Franken.
Literatur
- Günther Martin, Damals in Döbling ... 1993, S. 43
- Wilhelm Mrazek / Erich Boltenstern: Josef Hoffmanns Haus für Carl Moll renoviert. In: Alte und moderne Kunst. Österreichische Zeitschrift für Kunst, Kunsthandwerk und Wohnkultur, Heft 19 (1947), S. 24 ff.
- Eduard F. Sekler: Josef Hoffmann. Das architektonische Werk. Monographie und Werkverzeichnis. Hg von der Akademie der Bildenden Künste Wien. Salzburg [u.a.]: Residenz-Verlag 1982
- Dietmar Steiner: Architektur in Wien. [350 sehenswerte Bauten]. Hg. vom Magistrat der Stadt Wien. Wien: Magistrat d. Stadt 1984, S. 100
- Ottokar Uhl: Moderne Architektur in Wien von Otto Wagner bis heute. Wien [u.a.]: Schroll 1966, S. 76