48° 11' 44.15" N, 16° 23' 54.20" E zur Karte im Wien Kulturgut
Herz-Jesu-Krankenhaus (3., Baumgasse 20A), Krankenhaus der Kongregation der Dienerinnen des Heiligsten Herzens Jesu (Schwestern aus der Keinergasse) mit (2019) 169 systemisierten Betten (wovon 159 tatsächlich aufgestellt waren) in fünf bettenführenden Abteilungen. Bei einer Auslastung von 81,1 Prozent wurden 2019 35.938 ambulante Patienten und 14.569 stationäre Patienten betreut und 6.777 Operationen durchgeführt.
Gebäude
Die 1866 durch Abbé Viktor Braun in Paris gegründete Kongregation war durch ihre Schwestern ab 1873 im Krankenhaus Rudolfstiftung tätig, später auch im St.-Anna-Kinderspital, im Kaiser-Franz-Josef-Spital, im Preyerschen Kinderspital und im Heeresspital sowie in der Confraternität und in anderen Krankenhäusern.
Durch die steigende Anzahl der Schwestern wurde im Jahr 1890 der Bau des heutigen Mutterhauses in der Keinergasse (damals Provinzhaus) notwendig. Dieses Gebäude in dem sich der älteste Teil des Krankenhauses befindet steht heute unter Denkmalschutz, ebenso Kirche (1906 geweiht), Kloster und Schule (1931 mit Tagesheimstätte, das heißt Kindergarten und Hort, eröffnet).
Von 1920 bis 1932 wohnte Dr. Ignaz Seipel in der heutigen Patientenlounge des Klosters.
Institution
NS-Zeit und Nachkriegszeit: Ausbau zum Krankenhaus
Im Mutterhaus der Kongregation wurde 1939 nach der Beschlagnahmung durch die Nationalsozialisten ein Reservelazarett eingerichtet, das nach der Rückgabe in das private gemeinnützige Herz-Jesu Krankenhaus umgewidmet.
Neubau und Zubauten
1973 wurde das Gebäude neu errichtet. 1989 folgte ein Personalwohnhaus, in dem sich heute (2020) die Krankenhausverwaltung befindet, 1993 ein Anbau und 2000 der Trakt in der Rabengasse, der mit einer interdisziplinären Überwachungseinheit ausgestattet ist.
2011 wurde der "Schwebende OP“ am Herz-Jesu Krankenhaus angebaut und von 2013 bis Anfang 2015 entstand auf dem Krankenhausgelände ein komplett neuer Gebäudekomplex in der Rabengasse, der das Krankenhaus mit dem Verwaltungsgebäude verbindet. Im neuen Bereich sind Intensivstation mit direkter Verbindung zum OP-Bereich, Sonderklassezimmer und Büros untergebracht.
Ausgehend vom neuen Gebäudekomplex erfolgte mehrer Neugestaltungen des Krankenhauses, wozu das im Sommer 2015 eröffnete vergrößerte Herz-Jesu Café sowie der neue Mitarbeiterspeisesaal gehörten. Mitte 2016 folgte die neue Krankenhausküche und das neue Stiegenhaus des Verwaltungsgebäudes. Im Oktober 2016 nahm zudem die neue Tagesklinik ihren Betrieb auf.
Ambulanzen und Abteilungen
Seit Jänner 2017 ist das Herz-Jesu Krankenhaus Fachklinik für den Bewegungsapparat. Im Zuge dieser maßgeblichen Veränderung wurde die Orthopädische Abteilung aus dem Barmherzige Schwestern Krankenhaus in das Herz-Jesu Krankenhaus eingegliedert. Damit verfügt das Herz-Jesu Krankenhaus über ein umfassendes orthopädisches Angebot in zwei Abteilungen. Im Gegenzug wechselte die Chirurgie Ende Dezember 2016 aus dem Herz-Jesu Krankenhaus in das Barmherzige Schwestern Krankenhaus, wo mit 2017 eine Fachklinik für den gesamten Verdauungstrakt und urologischen Bereich, Onkologie und Psychosomatik etabliert wurde. 2019 verfügte das Herz-Jesu Krankehaus über folgende Abteilungen.
- Medizinische Abteilungen
- Anästhesie, Intensivmedizin und Schmerztherapie
- I. Orthopädische Abteilung
- II. Orthopädische Abteilung
- Innere Medizin mit Department für Akutgeriatrie und Remobilisation und Schlaflabor
- Physikalische Medizin und Rehabilitation
- Radiologie
- Labor, Blutdepot und Mikrobiologie
- Schwerpunkte und Zentren
- Zentren für Endoprothetik
- Zentrum für Fuß- und Sprunggelenkschirurgie
- Schwerpunkt Schulter
- Schwerpunkt Hand und Ellbogen
- Schwerpunkt Arthroskopie
- Tagesklinik
- Schlaflabor
- Ambulanzen
Vinzenz Gruppe
Seit 1. Jänner 2007 gehört das Herz-Jesu Krankenhaus zur St. Vinzenz Holding GmbH., die am 16. Oktober 1995 von den Barmherzigen Schwestern gegründet worden war. Zur Vinzenz Gruppe gehören seit 1995 das Barmherzige Schwestern Krankenhaus Wien, das Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Ried und das Ordensklinikum Linz, seit 2000 das Orthopädische Spital Speising Wien, seit 2004 das St. Josef Krankenhaus Wien und das Göttlicher Heiland Krankenhaus und seit 2007 das Herz-Jesu Krankenhaus Wien.
Literatur
- In guten Händen. Die Wiener Ordenskrankenhäuser. Wien : Interessengemeinschaft d. Kranken-, Heil- u. Pflegeanstalten d. Erzdiözese Wien 1992, S. 12 f.
- Festschrift zum 125. Gründungstag der Kongregation der Dienerinnen des heiligsten Herzens Jesu. 17. Oktober 1866 - 17. Oktober 1991. Wien: Kongregation der Dienerinnen des heiligsten Herzens Jesu 1991