Hofherr-Schrantz-Clayton-Shuttleworth
48° 16' 15.74" N, 16° 24' 23.18" E zur Karte im Wien Kulturgut
Das Unternehmen wurde 1857 als Ableger des englischen Landmaschinenproduzenten Clayton & Shuttleworth in Wien gegründet. 1860 entstand eine Fabrik in Wien-Landstraße. Im Jahr 1905 verlegte das Unternehmen seinen Produktionsstandort nach Floridsdorf. Die Verwaltung blieb im 3. Bezirk. 1911 zog sich die englische Gesellschaft aus dem Großunternehmen zurück und das Unternehmen wurde mit der Hofherr & Schrantz AG in Favoriten fusioniert, der Standort im 10. Bezirk jedoch aufgegeben.
In der Zwischenkriegszeit blieb das Unternehmen zwar der führende Landmaschinenproduzent Österreichs, wurde von der Weltwirtschaftskrise jedoch voll erfasst, wobei bereits 1937 wieder ein Aufschwung feststellbar war. Nach dem "Anschluss“ ging das Unternehmen in den Besitz der Heinrich Lang AG in Mannheim über.
Zwischen 1942 und 1945 befand sich an der Adresse Shuttleworthstraße 8 ein Zwangsarbeiterlager der Hofherr-Schrantz-Clayton-Shuttleworth AG.
Nach Kriegsende wurde die Firma von der Sowjetunion beschlagnahmt und 1946 verstaatlicht. Ab 1950 nahm die Mitarbeiterzahl ständig ab. Das Unternehmen wurde 1969 mit der Trauzl-Werke AG in Wien fusioniert, die Floridsdorfer Fabrik 1968 an die Elin AG verkauft. 1970 ging das gesamte Unternehmen in der Böhlerwerke AG auf. Im Jahr 1971 wurde die Hofherr-Schrantz-Gasse nach den Firmengründern benannt (siehe auch Alfred Schrantz).
Quellen
- Wiener Stadt- und Landesarchiv, Handelsgericht, B77/2: B 2/63: Hofherr & Schrantz A.G.; Hofherr-Schrantz-Clayton-Shuttleworth Landwirtschaftliche Maschinen-Fabrik A.G. 1908 - 1936 --> umgeschrieben
Literatur
- Franz Mathis: Big Business in Österreich. Österreichische Großunternehmen in Kurzdarstellungen, Wien: Verlag für Geschichte und Politik 1987, S. 152-153.