Hundsturmer Brauhaus

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Daten zur Organisation
Art der OrganisationArt der Organisation Brauerei
Datum vonDatum (oder Jahr) von 1564 JL
Datum bisDatum (oder Jahr) bis 1864
Benannt nach Hundsturmer Schloss, Hundsturm (Vorstadt)
Prominente Personen
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  18865
GNDGemeindsame Normdatei
WikidataIDID von Wikidata
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  Frühe Neuzeit, Bier, Brauhäuser, Margareten, Langes 19. Jahrhundert
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 7.05.2024 durch WIEN1.lanm08trj
BildnameName des Bildes Hundsturmer Brauhaus.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Hundsturmer Schloss und Brauhaus am Huber-Plan
  • 5., Margaretenstraße 152 [Teil]
  • 5., Bräuhausgasse 67-71
  • 5., Am Hundsturm 11
  • 5., Am Hundsturm 12-14
  • 5., Am Hundsturm 18

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48° 11' 13.99" N, 16° 20' 50.84" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Hundsturmer Brauhaus (5., Bräuhausgasse 67-71, Am Hundsturm 11, 12-14, 18, Margaretenstraße 152 [Teil], Grünanlage; Konskriptionsnummer: Hundsturm 1 1/2), begründet 1564 (verbunden mit dem Hundsturmer Schloss).

Anfänge

Das Brauhaus „Am Hundsturm“ war wie das Margaretner Brauhaus ein grundherrschaftliches Brauhaus und damit ebenfalls vom Biermonopol des Bürgerspitals ausgenommen. An dieser Stelle befand sich spätestens seit den 1480er-Jahren eine sogenannte Hunczmühle im Scheibenried, die von einem in den Wienfluss fließenden Bach angetrieben wurde. Nachdem die Mühle während der Ersten Türkenbelagerung (1529) zerstört worden war, wurden an ihrer Stelle mehrere Gebäude errichtet. Von einem Gebäude, in dem die Landesfürsten ihre Hunde (Rüden) für die Jagd unterbrachten, wurde auch der Name abgeleitet. In diesem Komplex dürfte auch das Brauhaus gelegen sein.

1564 wurde das Braurecht an einen gewissen Hörbart Zollner vergeben, allerdings mit der Einschränkung, nur eigenes Getreide zu verwenden und das erzeugte Bier ausschließlich an sein Hauspersonal verkaufen zu dürfen.

Aufstieg und Niedergang

Situationsplan des Hundsturmer Brauhauses, 1834

Im Lauf der Frühen Neuzeit wuchs die Brauerei trotzdem stetig und konnte nach mehreren Besitzer- und Pächterwechseln ihre Umsätze ausweiten. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurden 1837/1838 74.000 Eimer (circa 41.000 Hektoliter) Bier produziert. Das Hundsturmer Brauhaus rangierte damit auf Rang zwei der Wiener Brauereien. 1842 wurde es vom Braumeister des Lichtentaler Brauhauses, Philipp Schwarz, einem nahen Verwandten von Carl W. Schwarz, Besitzer der Währinger Brauerei, erworben.

Das Hundsturmer Brauhaus wurde im März 1850 durch einen heftigen Brand schwer beschädigt, bei dem mehrere Arbeiter und ein Brauer ums Leben kamen. Im darauffolgenden Jahr wurde das gesamte Gebiet von einem Hochwasser des Wienflusses überschwemmt. Nach einem weiteren Brand im Jahr 1852 wurde die Brauerei erneut instand gesetzt. Unter Eigentümer und Braumeister Philipp Schwarz wurden bis zum Jahr 1864 jährlich an die 50.000 Eimer (circa 28.000 Hektoliter) Bier gebraut.

Nachdem 1862 das Margaretner Brauhaus ebenfalls einem Brand zum Opfer viel, ist zu vermuten, dass nicht nur die Unwirtschaftlichkeit und die neue Stadtplanung, sondern auch die Brandgefahr in den inzwischen dicht besiedelten Vorstädten ein Grund für die Einstellung des Braubetriebs im Jahr 1864 war.

Nachnutzung des Areals

Mit Beschluss des Gemeinderates vom 26. Februar 1869 wurde das stillgelegte Brauhaus von der Gemeinde Wien aufgekauft und die Gebäude im Interesse der Regulierung mehrerer wichtiger Straßenzüge im Bereich des Hundsturmer Platzes abgerissen. Auf einem Teil des Areals wurde 1875 eine Volksschule erbaut, ein anderer Teil als Obdachlosenheim verwendet. Der Hundsturm selbst – er stand dort, wo sich heute das Haus Am Hundsturm 9 befindet – und die letzten Teile des Schlosses, die seit 1734 in privatem Besitz waren, wurden 1884/1885 abgerissen und parzelliert. Die Bräuhausgasse erinnert noch heute an das Hundsturmer Brauhaus.

Siehe auch

Quellen

Literatur

  • Leopold Aimeth: Aus dem Tagebuch eines alten Margaretners. Wien o.J.
  • Heinrich Berg / Karl Fischer: Vom Bürgerspital zum Stadtbräu. Wiener Geschichtsblätter, Beiheft 3/1992.
  • Christine Klusacek / Kurt Stimmer: Margareten – Zwischen gestern und morgen. Wien: Mohl Verlag 2002, S.37-39.
  • Leopold Seiler: Das Bierbrau- und Schankmonopol des Wiener Bürgerspitals, in: Mitt. VGStW Band 6, Wien 1926
  • Dagmar Spitznagl: Wien-Margareten. Erfurt: Sutton Verlag 2002.
  • Christian Springer / Alfred Paleczny / Wolfgang Ladenbauer: Wiener Bier-Geschichte. Böhlau Verlag: Wien-Köln-Weimar 2017, S. 66-69.
  • Christian Springer: Historische Brauerei-Topographie Wien. Die Brauereien auf dem Gebiet des heutigen Stadtgebietes. Wien 2023, S. 32-34.