Juchgasse
48° 11' 47.87" N, 16° 23' 29.00" E zur Karte im Wien Kulturgut
Juchgasse (3., Landstraße), benannt (6. November 1919 Stadtrat) nach Ernst Juch; ursprünglich Haltergasse, ab 1862 Rudolfsgasse. Sie entstand nach der Parzellierung des ehemaligen Harrachpalais (nachmals Althanpalais) durch Michael von Barich (Barichgasse). Der geradlinige Gassenzug wurde nach dem zweiten Weltkrieg an seinem Beginn zu einem schmalen längsrechteckigen Platz erweitert, wobei auf der linken Straßenseite anstelle bis dahin erhalten gebliebener dörflicher Biedermeierbauten Neubauten errichtet wurden. Zwischen Arenberg- und Ungargasse hat sich auf der rechten Straßenseite die einheitliche Verbauung aus der Zeit um 1840/1860 erhalten (Fassaden durchwegs vereinfacht).
Gebäude
- Nummer 5: Zwischen 1942 und 1945 befand sich hier ein Zwangsarbeiterlager.
- Nummer 22: ehemaliges Israelitisches Taubstummeninstitut, erbaut 1857/1858 von A. E. (?) Baumgartner (1926 umgestaltet).
- Nummer 25: Klinik Landstraße (ehemals Krankenhaus Rudolfstiftung)
- Nummer 30: im Hof weibliche Figur mit Delphin in Wandnische (erste Hälfte 18. Jahrhundert).
Pfarrzugehörigkeit bis 1938
Bis 1938 lag die Standesführung in Österreich in den Händen der konfessionellen Behörden. Die Geburts-, Ehe-, und Sterbematriken von katholischen Bewohnerinnen und Bewohnern wurden von der zuständigen Pfarre geführt.
- ab 1919: ungerade Orientierungsnummern (ONr.): Pfarre Rennweg; gerade ONr.: Pfarre Landstraße
Literatur
- Bundesdenkmalamt [Hg.]: Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Wien. II. bis IX. und XX. Bezirk. Wien 1993, S. 112
- Rudolf Geyer: Handbuch der Wiener Matriken. Ein Hilfswerk für Matrikenführer und Familienforscher. Wien: Verlag des Österreichischen Instituts für Genealogie, Familienrecht und Wappenkunde, 1929
- Renate Wagner-Rieger: Das Wiener Bürgerhaus des Barock und Klassizismus. Wien: Hollinek 1957 (Österreichische Heimat, 20), S. 127 (Nummer 3, 5, 7)