Luegerdenkmal (1)

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Das Luegerdenkmal im Jahr 1928
Daten zur Erinnerung
Art des Erinnerns Denkmal
Status existiert
Gewidmet Karl Lueger
Datum vonDatum (oder Jahr) von 1926
Datum bisDatum (oder Jahr) bis
Stifter*inStifterin oder Stifter 
Art des/der Stifter*inArt der Stifter*in oder des Stifters 
Architekt Josef Müllner
Standort Straßenraum
Ortsbezug
Bezirk 1
Historischer Bezug
Thema der Erinnerung
Gruppe
Geschlechtsspezifik
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  20254
GNDGemeindsame Normdatei
WikidataIDID von Wikidata
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  Luegerdenkmal (13, Krankenhaus Lainz), Luegerdenkmal (13, Pflegeheim Lainz, vor Pavillon XIV), Luegerbüste
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 10.11.2023 durch WIEN1.lanm08uns
BildnameName des Bildes Luegerdenkmal.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Das Luegerdenkmal im Jahr 1928
  • 1., Dr.-Karl-Lueger-Platz

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48° 12' 27.13" N, 16° 22' 47.14" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Luegerdenkmal (1., Dr.-Karl-Lueger-Platz), monumentale Denkmalanlage, bekrönt vom Standbild Bürgermeister Karl Luegers, von Josef Müllner bereits 1913-1916 geschaffen, jedoch infolge des Ersten Weltkriegs und nachfolgender Diskussion über den Aufstellungsort erst am 19. September 1926 enthüllt.

Das Denkmal wurde von politischen Freunden des Verstorbenen aus dem Umfeld der Christlichsozialen Partei aufgrund eines Spendenaufrufs in Auftrag gegeben und war ursprünglich zur Aufstellung vor dem Rathaus bestimmt. Die Stadt stellte den Platz zur Aufstellung des Denkmals unentgeltlich zur Verfügung, trug gemäß Stadtratsbeschluss vom 13. März 1914 die Kosten für die Fundamentierungsarbeiten und übernahm das Denkmal in ihre Obhut.[1]

Die stehende Figur des Bürgermeisters erhebt sich auf einem achtkantigen Sockel über einem dreistufigen Podest. Der Sockel ist mit vier Hochreliefs geziert, deren Darstellungen sich auf das Wirken Luegers beziehen. An den Ecken des oberen Sockelteils sind vier weit überlebensgroße Figuren (junger Arbeiter mit Gasrohr, jugendlicher Landarbeiter, trauernde Frau mit Kindern, Greis) angebracht, die auf Leistungen in seiner Amtszeit hinweisen.

Enthüllungsfeier und Festumzug

Anlässlich der Enthüllung des Denkmals am 19. September 1926 fand eine große Feier mit Festumzug statt. Auch eine Festmesse wurde von Erzbischof Friedrich Gustav Piffl gehalten. Leopold Kunschak hielt als Obmann des Denkmalkomitees die Festrede, Bürgermeister Karl Seitz, der ebenfalls eine Rede hielt, nahm das Denkmal anschließend in Obhut der Stadt.[2]. Anwesend waren unter anderem Bundeskanzler Rudolf Ramek, Nationalratspräsident Wilhelm Miklas, Kardinal Friedrich Gustav Piffl, der apostolische Nuntius, Altbundeskanzler Ignaz Seipel, Abordnungen aus den Nachbarländern sowie sämtliche christlichsozialen Gemeinderäte unter der Führung von Vizebürgermeister Franz Hoß. Von sozialdemokratischer Seite waren neben Seitz noch Vizebürgermeister Georg Emmerling, Landtagspräsident Robert Danneberg sowie die Stadträte Karl Richter und Julius Tandler vertreten. Von der Früh weg zogen um die 150.000 Menschen in Abordnungen oder privat in feierlichem Zug zum Denkmal, darunter auch ein "eiserner Rathausmann" hoch zu Ross. 300.000 Menschen sollen Spalier gestanden haben.

Problematisierung Luegers

Schon 2009 hatte die Universität für angewandte Kunst einen Ideenwettbewerb zur Umgestaltung des Monuments ausgeschrieben. Das Siegerprojekt sah eine Neigung des Denkmals um 3,5 Grad vor. Die angedachte Schieflage sollte den Umgang der Stadt mit Antisemitismus verdeutlichen, hieß es damals.[3] - Im Juni 2016 enthüllten der Amtsführende Stadtrat für Kultur und Wissenschaft, Andreas Mailath-Pokorny, und der Bezirksvorsteher der Inneren Stadt, Markus Figl, eine Zusatztafel beim Luegerdenkmal. Der vom Historiker Oliver Rathkolb in Zusammenarbeit mit der Kulturkommission des 1. Bezirks verfasste Text bietet eine differenzierte Betrachtung zur Person des Bürgermeisters.[4]

Im Juli 2020 wurde das Denkmal sieben Mal mit dem Wort "Schande" besprüht. Anfang Oktober initiierte eine Künstlergruppe eine sogenannte "Schandwache" vor dem Monument, um die von der Stadtverwaltung beabsichtigte Reinigung zu verhindern. Im Zuge dieser Aktion kam es am 5. Oktober auch zu einer Auseinandersetzung mit rechtsextremen Aktivisten.[5]

Videos

Luegerfeier 1935 (1935), Zitat: WStLA, Filmarchiv der media wien, 020 (Ausschnitt)

Quellen

Literatur

  • Aleida Assmann: Formen des Vergessens (Historische Geisteswissenschaften. Frankfurter Vorträge Bd. 9). Göttingen: Wallstein Verlag 2016, S. 81-87
  • Felix Czeike: Wien. Kunst und Kultur-Lexikon. Stadtführer und Handbuch. München: Süddeutscher Verlag 1976, S. 62
  • Festschrift zu der am Sonntag, dem 19.9. 1926 stattfindenden Enthüllung des Dr. Karl-Lueger-Denkmals. 1926
  • Gerhardt Kapner: Freiplastik in Wien. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1970, S. 369
  • Renate Wagner-Rieger [Hg.]: Die Ringstraße. Bild einer Epoche. Die Erweiterung der Inneren Stadt Wien unter Kaiser Franz Joseph. 11 Bände. Wiesbaden: Steiner 1969-1981, Band 9/1 (S. 240 ff.), Band 4 (S. 556)

Weblinks

Referenzen