Kleine Marxerbrücke
48° 12' 30.28" N, 16° 23' 1.32" E zur Karte im Wien Kulturgut
Kleine Marxerbrücke (1., 3.; über den Wienfluss). An dieser Stelle floss die Wien im Mittelalter durch die Vorstadt vor dem Stubentor, später erstreckte sich hier das Glacis. Eine 1848 nachweisbare Brücke wurde wohl beim Bau der Franz-Joseph-Kaserne beseitigt, weil die Gegend zu deren Vorfeld gehörte.
Die heutige Brücke (Eisenbrücke mit Fachwerkträger, lichte Spannweite 26,5 Meter) wurde von der Gemeinde Wien 1899/1900 im Zuge des Stadtbahnbaues errichtet (Oberleitung Stadtbauamt, architektonische Gestaltung Josef Hackhofer und Friedrich Ohmann). Der Bau erfolgte gleichzeitig mit der Stubenbrücke, der Radetzkybrücke und dem Zollamtssteg.
Die Brücke wurde zunächst nach der Marxergasse, in deren Zug sie den Fluss überspannt, Marxerbrücke benannt. Parallel war im Zuge dieser Gasse bei der Station Hauptzollamt eine Brücke über die Verbindungsbahn errichtet worden. Als der seit mehr als hundert Jahren geläufige Name der Gasse 1910 mit einem Bischof verknüpft wurde, ordnete man 1911 den beiden Brücken die Namen Kleine Marxerbrücke bzw. Große Marxerbrücke zu.
Quellen
Literatur
- Richard Perger: Straßen, Türme und Basteien. Das Straßennetz der Wiener City in seiner Entwicklung und seinen Namen. Wien: Deuticke 1991 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 22)
- Renate Wagner-Rieger [Hg.]: Die Ringstraße. Bild einer Epoche. Die Erweiterung der Inneren Stadt Wien unter Kaiser Franz Joseph. 11 Bände. Wiesbaden: Steiner 1969-1981. Band 4, S. 590; Band 11, S. 302 f.
- Technischer Führer durch Wien. Hg. vom Österreichischen Ingenieur- und Architekten-Verein. Red. von Martin Paul. Wien: Gerlach & Wiedling 1910, S. 198