Breitenseer Kirche

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Breitenseer Kirche in 14., Breitenseer Straße, 1909
Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Katholische Kirche
Datum vonDatum (oder Jahr) von 1898
Datum bisDatum (oder Jahr) bis
Andere BezeichnungAndere Bezeichnung für diesen Eintrag Pfarrkirche "Zum Heiligen Laurentius"
Frühere Bezeichnung
Benannt nach Breitensee
Einlagezahl
Architekt Ludwig Zatzka
Prominente Bewohner
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  6961
GNDGemeindsame Normdatei
WikidataIDID von Wikidata
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  Kirchen, Sakralbauten, Erzdiözese Wien, Katholische Kirche, Katholiken
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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BildnameName des Bildes 14., Breitensee - Breitenseer Straße - Breitenseer Kirche.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Breitenseer Kirche in 14., Breitenseer Straße, 1909
  • 14., Laurentiusplatz 2

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48° 12' 7.09" N, 16° 18' 32.20" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Breitenseer Kirche (14., Laurentiusplatz bei 2; Pfarrkirche [seit 1899] "Zum Heiligen Laurentius").

Schlosskapelle

Ursprünglich gehörte Breitensee pfarrlich zu Penzing. In Breitensee bestand nur die vom Spanier Ludwig von Sampo errichtete und 1740 vom Wiener Bürger Johann Michael Kienmayer dem öffentlichen Gottesdienst gewidmete Schlosskapelle, die dem heiligen Laurentius geweiht war.

Kirche

Das rasche Anwachsen des Orts erforderte einen Neubau, weil die Kapelle nur rund 100 Personen aufnehmen konnte. Initiator des neugotischen Kirchenbaus war der Geistliche Rat Ferdinand Ordelt (1836-1908). 1886 wurde der Kirchenbauverein gegründet (Konstituierung am 3. Mai im Gasthaus "Zur Riesin", das dort stand, wo sich heute die Kirche befindet).

Da der ursprünglich vorgesehene Kirchenbauplatz am heutigen Schützplatz zu dezentral lag, erwarb die Gemeinde das Grundstück Kendlerstraße 26 und widmete es zum Kirchenbau. Den Bauauftrag erhielt Ludwig Zatzka. Zatzkas Büste befindet sich am Orgelchor. Mitglieder der Familie Zatzka spendeten die Orgel, die Kirchenbänke, Glocken und Gemälde. Am 14. Oktober 1895 erfolgte der erste Spatenstich, am 22. April 1897 die Grundsteinlegung der "Kaiserjubiläumskirche", am 8. Oktober 1898 die Weihe durch Weihbischof Johann Schneider. Am 11. Februar 1899 wurde die Pfarre kanonisch errichtet. 1905 wurden das Schloss Breitensee und die alte Laurentiuskapelle abgerissen.

Über den Portalen befinden sich Mosaike nach Zeichnungen von Alfred Roller. An der künstlerischen Ausschmückung der Kirche waren auch Hans Zatzka (Hochaltarbilder) und Erwin Grienauer beteiligt. Das marianische Gnadenbild auf dem Marienaltar ist die barocke Kopie (Anfang 18. Jahrhundert) nach einem älteren spanischen Original aus Valencia. Es war vom Schlossbesitzer Sampo aus Spanien mitgebracht worden und hatte sich ursprünglich in der Schlosskapelle befunden.

Im südlichen Querschiff befindet sich der Josefsaltar mit den Heiligen Franz von Assisi, Karl Borromäus und Elisabeth, den Namenspatronen des Kaiserpaares, im nördlichen Querschiff der Annaaltar mit den Heiligen Ludwig, Joachim und Ferdinand. Die Glasmalereien in den großen Fenstern der drei Apsiden, ein herausragendes Kunstwerk in dieser Kirche, nehmen in besonderer Weise auf die Widmung als Kaiser-Jubiläumskirche Bezug. Sie bilden einen geschlossenen Zyklus zur so genannten Kreuzesfrömmigkeit im Rahmen der habsburgischen Pietas Austriaca.

Sowohl im Ersten als auch im Zweiten Weltkrieg wurden die Kirchenglocken zu Rüstungszwecken abgegeben. Im Zweiten Weltkrieg erlitt die Kirche keine größeren Schäden.

Die Kirche wurde 1953 restauriert und bei dieser Gelegenheit im Inneren aufgehellt. 1964 wurde im südlichen Querschiff nach Plänen von Architekt Horak eine Taufkapelle eingerichtet (Architektur Ladislaus Hruska, künstlerische Ausschmückung Heinrich Tahedl), 1972 in der umgestalteten "Schmerzhaften Kapelle" ein Betonglasfenster von Heinrich Tahedl angebracht. Eine weitere Innenrenovierung erfolgte 1995, eine Außenrenovierung 2014‒2019.

Direkt unter der Kirche verläuft seit 1995 die Streckenröhre der U3.

Der Pfarrhof befindet sich Laurentiusplatz 2. Auf dem Platz selbst pflanzten der Wiener Männergesang-Verein und der Breitenseer Männerchor eine Schubertlinde (1928 anlässlich des 100. Todestages des Komponisten gepflanzt).

Weblinks

Quellen

Literatur

  • Markus Baier / Stefan Malfèr: Kirchgänge. Erkundungen und Gedanken über die Pfarrkirche zum heiligen Laurentius in Wien-Breitensee. Berndorf: Kral Verlag 2023
  • Wolfgang J. Bandion: Steinerne Zeugen des Glaubens. Die Heiligen Stätten der Stadt Wien. Wien: Herold 1989, S. 300 ff.
  • Felix Czeike: XIV. Penzing. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1980 (Wiener Bezirkskulturführer, 14), S. 37
  • Hietzing. Ein Heimatbuch für den 13. Wiener Gemeindebezirkes. Hg. von der Arbeitsgemeinschaft für Heimatkunde in Hietzing. Band 1: Landschaft und Siedlung. Wien: Österreichischer Bundesverlag 1925, S. 252
  • Karl Janecek: Lateinische Inschriften an Bauwerken und Denkmälern Wiens. Horn: F. Berger in Kommission 1956, S. 32
  • Stefan Malfèr: Kaiserjubiläum und Kreuzesfrömmigkeit. Habsburgische "Pietas Austriaca" in den Glasfenstern der Pfarrkirche zum heiligen Laurentius in Wien-Breitensee. Mit Farbtafeln von Herbert Stöcher. Wien / Köln / Weimar: Böhlau Verlag 2011
  • Alfred Missong: Heiliges Wien. Ein Führer durch Wiens Kirchen und Kapellen. Wien: Wiener Dom-Verlag ³1970, S. 209 f.
  • Penzinger Museumsblätter 6-7 (1965), S. 115
  • Hans Schinner: Geschichte der Pfarre Wien-Breitensee. In: Penzinger Museumsblätter 35 (1973), S. 223 ff. (Priester: S. 240)
  • Justus Schmidt / Hans Tietze: Dehio Wien. Wien: A. Schroll 1954 (Die Kunstdenkmäler Österreichs), S. 167
  • Brigitte Schütz / Stefan Malfèr: Unsere Pfarrkirche kunsthistorisch betrachtet. In: Festschrift 100 Jahre Pfarrgemeinde Breitensee 1898/99‒1998/99. Wien 1998, S. 63‒73
  • Hans Tietze: Die Denkmale der Stadt Wien (XI. - XXI. Bezirk). Wien: Schroll 1908 (Österreichische Kunsttopographie, 2), S. 58 f.
  • Hertha Wohlrab: Penzing. Geschichte des 14. Wiener Gemeindebezirkes und seiner alten Orte. Wien: Jugend und Volk 21991 (Wiener Heimatkunde), S. 146 f.