Leopoldauer Kirche

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Leopoldauer Kirche (21., Leopoldauer Platz), Ansichtskarte um 1910
Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Katholische Kirche
Datum vonDatum (oder Jahr) von 1489
Datum bisDatum (oder Jahr) bis
Andere BezeichnungAndere Bezeichnung für diesen Eintrag Pfarrkirche „Zur heiligen Maria im Elend"
Frühere Bezeichnung Kapelle „Zur heiligen Maria und zum heiligen Georg"
Benannt nach Leopoldau
Einlagezahl
Architekt
Prominente Bewohner
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  13440
GNDGemeindsame Normdatei
WikidataIDID von Wikidata
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  Sakralbau, Erzdiözese Wien, Kirchen, Katholische Kirche (Bauwerk)
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 30.09.2024 durch WIEN1.lanm08uns
BildnameName des Bildes Leopoldauer_Platz.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Leopoldauer Kirche (21., Leopoldauer Platz), Ansichtskarte um 1910
  • 21., Leopoldauer Platz 77A

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48° 15' 47.40" N, 16° 26' 27.75" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Leopoldauer Kirche (21., Leopoldauer Platz 77A; PfarrkircheZur heiligen Maria im Elend").

Leopoldau war ursprünglich nach Stadlau eingepfarrt; als die Stadlauer Kirche mehrmals durch Überschwemmungen zerstört wurde, errichtete man Kirche und Pfarre in Kagran. Da dieser Weg oft mühselig war, baten die Eipeldauer den Bischof Leonard von Passau, die seit dem 12. Jahrhundert nachweisbare Kapelle „Zur heiligen Maria und zum heiligen Georg" (die um 1390 vergrößert wurde, einen Turm erhielt und von einem Friedhof umgeben wurde) mit Pfarrechten auszustatten, was am 6. Mai 1438 insofern geschah, als pfarrliche Rechte ausgeübt werden durften, wenn der Zugang zur Kagraner Kirche nicht möglich war. 1489 wurde die Kapelle schließlich eine eigene Pfarre und erhielt das Patrozinium „Maria im Elend" (= Flucht nach Ägypten); die Patronatsrechte wurden der Gemeinde übertragen, die sie jedoch 1692 mit dem Stift Klosterneuburg teilte (das seit Markgraf Leopold IV. die Grundherrschaft innehatte). Die ursprüngliche Großpfarre wurde im Lauf der Jahrhunderte mehrmals verkleinert. Zur Zeit der Pfarrerhebung dürfte der gotische Kirchenbau entstanden sein. 1589 wurde die Pfarre Leopoldau mit jener von Langenzersdorf vereinigt, doch 1593 wieder getrennt. Die alte Kirche wurde 1683 durch die Osmanen zerstört (nur die polygonale Apsis, vielleicht auch das Mauerwerk des Presbyteriums blieben erhalten). 1750 wurde die Sakristei angebaut.

Äußeres

Der heutige Kirchenbau entstand 1696. Er zeigt im Volutengiebel der Fassade und im Hauptportal die für das 17. Jahrhundert typische Formensprache. Über dem Seiteneingang befindet sich in einer Nische eine Muttergottesstatue.

Inneres

Die Kirche besitzt am Hochaltar eine überlebensgroße Kreuzigungsgruppe (um 1700) und bedeutende barocke Skulpturen (heiliger Florian, heiliger Johannes Nepomuk). Am linken Seitenaltar wird eine Marienstatue mit Kind (Mitte 14. Jahrhundert) verehrt. Die Barockorgel stammt von Johann Hencke (1736). Sie wurde (da die alte 1809 zerstört wurde) 1817 von den Barmherzigen Brüdern erworben. Die Engelbilder an der Apsiswand schuf Edward Swoboda, die Ausmalung des Inneren in barocker Manier stammt vom rumänischen Hofmaler Josef Kott. Die heutige Gestaltung der Kirche stammt aus dem Jahr 1952.

Pfarrhof

Der Pfarrhof (Leopoldauer Platz 12) entstand aus einem Meierhof des Stifts Klosterneuburg und wurde 1677 neu erbaut. Leopoldauer Platz (sub Nummer 12).

Parkanlage

Am Ostende der Anlage, die noch deutlich die alte Angerform des Dorfs zeigt, befindet sich eine Statue des heiligen Leopold (zweite Hälfte 17. Jahrhundert), in der Mitte steht eine Johannes-Nepomuk-Statue (erste Hälfte 18. Jahrhundert; mit reichornamentierter Barockeinfassung).

Literatur

  • 500 Jahre Pfarre Leopoldau (1489-1989). In: Unser schönes Floridsdorf. Blätter des Floridsdorfer Heimatmuseums. Nr. 23. Wien: Museumsverein Floridsdorf 1989, S. 231 ff.
  • Raimund Hinkel / Bruno Sykora: Heimat Floridsdorf. Mit erstem Floridsdorfer Straßenverzeichnis. Wien: Eipeldauer 1977, S. 53 ff.
  • Felix Czeike: XXI. Floridsdorf. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1979 (Wiener Bezirkskulturführer, 21), S. 36
  • Justus Schmidt / Hans Tietze: Dehio Wien. Wien: A. Schroll 1954 (Bundesdenkmalamt: Die Kunstdenkmäler Österreichs), S. 192
  • Wolfgang J. Bandion: Steinerne Zeugen des Glaubens. Die Heiligen Stätten der Stadt Wien. Wien: Herold 1989, S. 414 ff.
  • Alfred Missong: Heiliges Wien. Ein Führer durch Wiens Kirchen und Kapellen. Wien: Wiener Dom-Verlag ³1970, S. 265
  • Hans Tietze: Die Denkmale der Stadt Wien (XI. - XXI. Bezirk). Wien: Schroll 1908 (Österreichische Kunsttopographie, 2), S. 496 ff.