Magistratsabteilung 23 - Gebäude des Gesundheitswesens (1893-1992)
48° 12' 43.59" N, 16° 21' 24.88" E zur Karte im Wien Kulturgut
Magistratsabteilung 23 - Gebäude des Gesundheitswesens (1., Ebendorferstraße 1).
Inhalt: |
Die Magistratsabteilung 23 war für Neu-, Zu- und Umbauten sowie die Erhaltung von Gebäuden und Objekten des Wohlfahrts-, Gesundheits- und Wohnungswesens zuständig, für die Überprüfung einschlägiger Bauführungen und die technische Begutachtung privater Einrichtungen aus diesen Gebieten; schließlich fiel auch die Bestellung ständiger Unternehmer in ihre Kompetenz.
Aufgabenbereiche
Die Magistratsabteilung 23 entwickelte sich aus einer Fachabteilung beziehungsweise Magistratischen Bauamtsabteilung (Abteilung für Hochbau) (Stadtbauamtsabteilungen).[1]
1893: Ende 1892 beschloss der Gemeinderat die Schaffung der Fachabteilung II (Hochbau).[2]
1898: Nach der neuen Geschäftseinteilung für die Stadtbauamtsdirektion führte die Fachabteilung II (unter Beibehaltung der Numeration) den Sachtitel „Hochbau a“.[3] In ihren Aufgabenbereich fielen Schulhäuser, Zinshäuser, Markthallen, Schlachthöfe, städtische Bäder, Gutachten über Privatbäder, aber auch Preisbestätigung für Baumaterialien, Aufsicht über das Rauchfangkehrerwesen und Rattenvertilgung in Amtshäusern.[4]
1909: Für die nunmehrige Fachabteilung IIa (Hochbau) wurde folgende Geschäftsaufzählung erstellt:[5] Bau der städtischen Schulhäuser und Kindergartengebäude, Zentralviehmarkt und Schlachthof St. Marx.
Geschäftseinteilung des Magistrats der Stadt Wien 1918: Die Geschäftseinteilung brachte die Umnummerierung in Magistratische Bauamtsabteilung VIb und einen neuen Sachtitel; der Aufgabenbereich wurde erweitert:[6] Städtische Anstalten für Jugendfürsorge (außer Kinderspitäler), allgemeine technische Angelegenheiten, Bau und Instandhaltung von Märkten, Markthallen, Kühl-, Schlacht- und Lagerhäusern,[7] Gebäude für die landwirtschaftlichen Betriebe der Gemeinde Wien, Brückenwaagen.
Geschäftseinteilung des Magistrats der Stadt Wien 1920: Die Bauabteilung wurde in die Magistratsabteilung 23 (Hochbauten für Schulen, Jugendfürsorge und Lebensmittelversorgung) umgewandelt.[8]
1921: Änderung der Agenden durch die Umgestaltung der technischen Abteilungen,[9] wobei geringfügige Verschiebungen zur neueingerichteten Magistratsabteilung 24 erfolgten (vor allem in Richtung auf die maschinelle Ausgestaltung der Kühl- und Schlachthäuser).
1924: Teilung der bisherigen Magistratsabteilung 23 in die beiden selbständigen Magistratsabteilungen 23a (Hochbau: Nutzbauten) und Magistratsabteilung 23b (Hochbau: Wohnhausbauten).[10] Eine grundsätzliche Neuformulierung des Aufgabenbereichs erfolgte nicht.
1928: Durch die 1927 erfolgte Neubenennung der bisherigen Magistratsabteilung 23b in Magistratsabteilung 15[11] wurde die Bezeichnung Magistratsabteilung 23a überflüssig und deshalb wieder zu Magistratsabteilung 23 vereinfacht.[12]
Geschäftseinteilung des Magistrats der Stadt Wien 1934: Umbenennung in Magistratsabteilung 31. Die Geschäftsordnung wurde nicht geändert, die Geschäftseinteilung umfasste: städtische Nutzbauten (Bauausführung), Erhaltung der Marktanlagen und der Schlachthofanlagen, technische Begutachtung der Privatschulen und der privaten Jugendfürsorgeanstalten.
Geschäftseinteilung des Magistrats der Stadt Wien 1939: Abteilung IV/13 (Nutzbauten), der Gruppe „Hochbauamt“ unterstellt; die Geschäftsordnung blieb gegenüber 1934 unverändert.
Geschäftseinteilung des Magistrats der Stadt Wien 1941: Abteilung G 19 (Entwurf und Ausführung von Nutzbauten und Sportanlagen), ebenfalls dem Hochbauamt unterstellt. Die Sportanlagen wurden bis dahin von der (Abteilung IV/12 betreut. Die Abteilung G 19 wurde 1942 auf Kriegsdauer stillgelegt,[13] die Geschäfte wurden von der Abteilung G 20 (Umbau von Althäusern, Luftschutzwesen, Bauförderung) mitbesorgt.
Geschäftseinteilung des Magistrats der Stadt Wien 1945: Errichtung der Magistratsabteilung IV/8 (Nutzbauten und städtischer Preistarif). Neben den bisherigen Agenden kamen vor allem Aufgaben der bisherigen Abteilung G 46 (Verdingungswesen und Bauabrechnung) hinzu, die auch den städtischen Preistarif zu besorgen gehabt hatte, weiters Teilaufgabenbereiche der Abteilung G 45 (Arbeits- und Baustoffeinsatz) und der Abteilung G 48 (Ingenieurbauten), soweit einschlägige Planungen betroffen waren.
Geschäftseinteilung des Magistrats der Stadt Wien 1946 (1948): Magistratsabteilung 23 (Nutzbauten und städtischer Preistarif). Gegenüber den alten Aufgaben finden sich zusätzlich die Belange des Verdingungswesens, Bestellung der ständigen Unternehmer für Hochbauarbeiten, Preisangelegenheiten, besonders die Überprüfung von Preisangemessenheit bei Anboten, Kostenvoranschlägen und Rechnungen, auch bei Aufträgen durch Besatzungsmächte, Mitwirkung bei Preisbestimmungen durch die Magistratsabteilung 68 sowie Mitarbeit an der österreichischen Baupreisverordnung.
1959:[14] Neuformulierung der Geschäftsaufzählung; Verdingungswesen und Preisbestimmungen waren wieder ausgeklammert.
1961:[15] Die Geschäftsaufzählung blieb im Wesentlichen unverändert, doch wurde der Neubau des Allgemeinen Krankenhauses ausgeklammert.
1964:[16] Vereinfachung der Geschäftsaufzählung durch Verzicht auf Spezifizierung der Bauten und der damit zusammenhängenden Angelegenheiten.
Geschäftseinteilung des Magistrats der Stadt Wien 1969: Geschäftsaufzählung blieb unverändert.
Geschäftseinteilung des Magistrats der Stadt Wien 1973: Mit der Geschäftseinteilung des Magistrats 1973 kam es zu einer sprachlichen Straffung der Geschäftsaufzählung, die in der Folge kaum geändert wurde.
Geschäftseinteilung des Magistrats der Stadt Wien 1979: Im Zug der Geschäftseinteilung des Magistrats 1979 wurde der Sachtitel dem Sprachgebrauch angepasst.
Geschäftseinteilung des Magistrats der Stadt Wien 1986: Mit der Geschäftseinteilung des Magistrats 1986, in der die Kompetenzen auf die Bauten im Bereich des Gesundheitswesens beschränkt wurden, was sich auch im Sachtitel niederschlug, fiel die Begutachtung privater Einrichtungen an die Magistratsabteilung 26, neu übernommen wurden Aufgaben der Magistratsabteilungen 32 und der Magistratsabteilung 34 sowie die Wäschereien.
Geschäftseinteilung des Magistrats der Stadt Wien 1993 (Jänner-Juli): Mit 1. Jänner 1993 wurde die Magistratsabteilung 23 in den Wiener Krankenanstaltenverbund eingegliedert.
Entwicklungsübersicht
Bauamtsabteilung
1893 Fachabteilung II - Hochbau
1898 Fachabteilung II - Hochbau a
1909 Fachabteilung IIa - Hochbau
1918 Magistratische Bauamtsabteilung Vlb - Bauten für Jugenderziehung und Anlagen für die Verpflegung
1918 Magistratische Bauamtsabteilung Vlc - Bauten für Amtszwecke, Feuerwehr und Sanitätszwecke, Versorgungshäuser und Denkmäler
Magistratsabteilung
1920 Magistratsabteilung 23 - Hochbauten für Schulen, Jugendfürsorge und Lebensmittelversorgung (Gruppe V. )
1924 Magistratsabteilung 23a - Hochbau: Nutzbauten (Gruppe V. Technische Angelegenheiten. Technisches Referat)
1928 Magistratsabteilung 23 - Hochbau: Nutzbauten (Gruppe V. Technische Angelegenheiten. Technisches Referat)
1934 Magistratsabteilung 31 – Nutzbauten (Gruppe V. Bauamt. Technische Angelegenheiten)
1939 Abteilung IV/13 - Nutzbauten (Hauptabteilung IV. Bauwesen)
1941 Abteilung G 19 - Entwurf und Ausführung von Nutzbauten und Sportanlagen (Hauptabteilung G. Bauwesen)
1942 Abteilung G 20 - Umbau von Althäusern, Luftschutzwesen, Bauförderung (Hauptabteilung G. Bauwesen)
1945 Magistratsabteilung IV/8 - Nutzbauten und städtischer Preistarif (Verwaltungsgruppe IV. Stadtbauamt)
1946 Magistratsabteilung 23 - Nutzbauten und städtischer Preistarif (Geschäftsgruppe VI. Bauangelegenheiten)
1969 Magistratsabteilung 23 - Gebäude des Wohlfahrts- und Gesundheitswesens und verschiedene Nutzbauten (Geschäftsgruppe VII. Hochbau)
1973 Magistratsabteilung 23 - Gebäude des Wohlfahrts- und Gesundheitswesens sowie verschiedene Nutzbauten (Geschäftsgruppe VII. Wohnen und Liegenschaftswesen)
1976 Magistratsabteilung 23- Gebäude des Wohlfahrts- und Gesundheitswesens und verschiedene Nutzbauten (Geschäftsgruppe Bauten)
1979 Magistratsabteilung 23 - Gebäude des Sozial- und Gesundheitswesens und verschiedene Nutzbauten (Geschäftsgruppe Wohnen und Stadterneuerung)
1983 Magistratsabteilung 23 - Gebäude des Sozial- und Gesundheitswesens und verschiedene Nutzbauten (Geschäftsgruppe Bauten)
1986 Magistratsabteilung 23 - Gebäude des Gesundheitswesens (Geschäftsgruppe Gesundheits- und Spitalswesen)
1. Jänner 1993 Überleitung:
Wiener Krankenanstaltenverbund
Quellen
Literatur
- Felix Czeike / Peter Csendes: Die Geschichte der Magistratsabteilungen der Stadt Wien 1902–1970. Band 1. Wien: Jugend und Volk 1971 (Wiener Schriften, 33), S. 166-170
- Peter Csendes: Geschichte der Wiener Magistratsabteilungen in den Wahlperioden 1969 bis 2005. Wien: Wiener Stadt- und Landesarchiv 2007 (Veröffentlichungen des Wiener Stadt- und Landesarchivs, Reihe C. Sonderpublikationen, Heft 13), S. 81
Referenzen
- ↑ Vgl. Hundert Jahre Wiener Stadtbauamt 1835-1935, Wien 1935, S. 19 ff.
- ↑ Beschluss des Gemeinderates vom 29. und 30. November 1892.
- ↑ Beschluss des Gemeinderates vom 19. Juli 1898 (Normalienblatt des Magistrats 1898, Nr. 2).
- ↑ Geschäftsordnung 1891, S. 17 f.
- ↑ Normalienblatt des Magistrats 1909, Nr. 2, besonders (7).
- ↑ Normalienblatt des Magistrats 1918, Nr. 46; ebenda, Nr. 25.
- ↑ Bisher Magistratsabteilung IX.
- ↑ Geschäftsordnung 1920, S. 37. Die Magistratische Bauamtsabteilung VI hatte fünf Teile (a-e), und zwar: VIa (Architektur), zuvor Fachabteilung IIe, 1920 Magistratsabteilung 22, seit 1946 unter Magistratsabteilung 19 firmierend; VIb (Bauten für Jugenderziehung und Anlagen für die Verpflegung), zuvor Fachabteilung IIa und Magistratsabteilung IX, 1920 Magistratsabteilung 23, 1946 bis zur Auflösung 1992 Magistratsabteilung 23; VIc (Bauten für Amtszwecke, Feuerwehr und Sanitätszwecke, Versorgungshäuser und Denkmäler), zuvor Fachabteilung IIb, 1920 Magistratsabteilung 24, 1921 übergeleitet in die bis 1992 bestehende Magistratsabteilung 23; VId (Heizung und Bäder), zuvor Fachabteilung IId, 1920 Magistratsabteilung 25, später die Kompetenzen aufgeteilt unter die bis 2003 bestehende Magistratsabteilung 32 und die Magistratsabteilung 44; VIe (Allgemeine Gebäudeerhaltung, Zins- und Stiftungshäuser), zuvor Fachabteilung IIc, zahlreiche Magistratsabteilungen und Jugendamt, 1920 Magistratsabteilung 26, die von 1946 bis zu ihrer Auflösung unter der Bezeichnung Magistratsabteilung 27 firmierte.
- ↑ Gesetze, Verordnungen und Entscheidungen sowie normative Bestimmungen des Gemeinderates, Stadtrates und des Magistrates 1921, S. 5.
- ↑ Errichtet am 29. August 1924; Verordnungsblatt des Wiener Magistrates 1924, S. 65.
- ↑ Verordnungsblatt des Wiener Magistrates 1927, S. 106 (Magistratsabteilung 15); die Magistratsabteilung 15 gehörte zur Gruppe IV.
- ↑ Verordnungsblatt des Wiener Magistrates 1928, S. 19.
- ↑ Erlass vom 14. August 1942 (A 2 – 2525/1942).
- ↑ Erlass vom 12. Mai 1959 (MD 1803/1959).
- ↑ Erlass vom 8. August 1961 (MD 1995/1961).
- ↑ Erlass vom 28. April 1964 (MD 826/1964).