Michael Ettinger

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Ettinger, Michael
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Etienne, Michael
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  4486
GNDGemeindsame Normdatei 116585323
Wikidata Q94052
GeburtsdatumDatum der Geburt 21. September 1827
GeburtsortOrt der Geburt Wien
SterbedatumSterbedatum 29. April 1879
SterbeortSterbeort Wien
BerufBeruf Journalist
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 19.09.2024 durch WIEN1.lanm09fri
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Hadersdorf-Weidlingauer Friedhof
Grabstelle Abteilung 1, Nummer 1
GrabwidmungGrabwidmung als Ehrengrab, historisches oder ehrenhalber gewidmetes Grab  ehrenhalber gewidmetes Grab
  • 4., Goldeggasse 1 (Sterbeadresse)
  • 6., Rahlgasse 3 (Geburtsadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Michael Ettinger (auch Michael Etienne), * 21. September 1827 Laimgrube 2 (6, Rahlgasse 3), † 29. April 1879 Wien 4, Goldeggasse 1 (Hadersdorf-Weidlingauer Friedhof), Journalist.

Er Besuchte das Schottengymnasium und wandte sich schon frühzeitig literarischen Arbeiten zu. 1848 schrieb Etienne politische Gedichte und kolportierte Flugblätter, weshalb er 1849 wegen Preßvergehens ins Gefängnis wanderte. 1850-1855 lebte Etienne als Korrespondent des "Wanderers" und der nur 1855 erschienenen "Donau" in Paris (sein Vater, Lehrer am Theresianum in Wien, war aus Frankreich eingewandert). Nach Wien zurückgekehrt, wurde er Mitarbeiter der von August Zang herausgegebenen "Presse" und befand sich damit im Kreis der besten liberalen Publizisten seiner Zeit. Als Zang seinen Mitarbeitern eine finanzielle Besserstellung hartnäckig verweigerte, kam es am 4. Mai 1864 zum Zerwürfnis, und mit 1. Juli verließen Etienne, Dr. Max Friedländer und andere Mitarbeiter das Blatt.

Gemeinsam mit Friedländer gründete Etienne am 1. September 1864 die "Neue Freie Presse", die für die österreichische Publizistik von einmaliger Bedeutung wurde; bereits 1867 hatte sie "Die Presse" auflagenmäßig überrundet. Besondere Bereicherung erfuhr die Neue Freie Presse durch ihre Feuilletons und politischen Leitartikel (die unter Moriz Benedikt auf wirtschaftliche und kulturelle Ereignisse ausgedehnt wurden). Etienne leitete die Neue Freie Presse bis zu seinem Tod. Seine intellektuellen, temperamentvoll geschriebenen Artikel wurden allseits hoch geschätzt; Etienne war ein Publizist großen Stils und verstand es, sich ein Team hervorragender Redakteure zu schaffen (so sind etwa Daniel Spitzers ab 1873 veröffentlichten „Wiener Spaziergänge", Eduard Hanslicks Kritiken und Theodor Herzls Feuilletons zu nennen).

Literatur

  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
  • Kurt Paupié: Kurt Handbuch der Österreichischen Pressegeschichte 1848-1959. Wien: Wilhelm Braumüller. Band 1.1960, S. 144 ff.
  • Julius Stern / Sigmund Ehrlich: Journalisten- und Schriftstellerverein Concordia 1859-1909. Eine Festschrift. Wien: Concordia 1909, S. 24 f.
  • Felix Czeike: VI. Mariahilf. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1981 (Wiener Bezirkskulturführer, 6), S. 57
  • Ernest Blaschek [Hg.]: Mariahilf einst und jetzt. Wien [u.a.]: Gerlach & Wiedling 1926 (Wiener Heimatbücher), S. 257
  • Das Wiener Heimatbuch – Mariahilf. Hg. von der Arbeitsgemeinschaft des Mariahilfer Heimatmuseums. Wien: Austria Press 1963, S. 239
  • Felix Czeike: XIV. Penzing. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1980 (Wiener Bezirkskulturführer, 14), S. 15 (Friedhof)
  • Wiener Tagblatt, 29.04.1879
  • Fremdenblatt, 29.04.1879
  • Neue Freie Presse, 29.04.1879
  • Wiener Zeitung, 30.04.1879, 02.05.1879