Musiksammlung

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Daten zur Organisation
Art der OrganisationArt der Organisation Institution
Datum vonDatum (oder Jahr) von 1829
Datum bisDatum (oder Jahr) bis
Benannt nach
Prominente Personen
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  54188
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Letzte Änderung am 6.10.2022 durch WIEN1.lanm08jan
  • 1., Herrengasse 9

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Musiksammlung der Österreichischen Nationalbibliothek, (1, Palais Mollard, Herrengasse 9). Die Musiksammlung ist eine moderne wissenschaftliche Gebrauchsbibliothek und Österreichs größtes Musikarchiv. Es gibt keinen genauen Gründungszeitpunkt, sie entwickelte sich im Laufe der Jahrhunderte aus den Beständen der ehemaligen kaiserlichen Hofbibliothek, ihre Spezialisierung fand erst im Laufe des 19. Jahrhunderts statt.

Schon aus der Zeit Kaiser Ferdinands I. sind Belege vorhanden, dass Musikhandschriften und -drucke gesammelt wurden. 1655 gelangten mit dem Ankauf der Bibliothek des schwer verschuldeten Albert Fuggers wertvolle Musikalien in den Bibliotheksbestand, die heute den ältesten Grundstock der Sammlung bilden. Unter Gottfried van Swietens Leitung als Bibliothekspräfekt von 1777 bis 1803 verzeichnete die Bibliothek erste musikalische Schwerpunkte, was vor allem der Freundschaft des Präfekten mit Komponisten wie Joseph Haydn oder Wolfgang Amadeus Mozart zu verdanken war. Einen entscheidenden Zuwachs erhielt die Musiksammlung 1826 mit Hilfe des Präfekten Moritz Graf von Dietrichstein, der die Überstellung der Altbestände der Hofmusikkapelle in die Hofbibliothek veranlasste. Er beauftragte Anton Schmid, alle mit Musik in Zusammenhang stehenden Bücher, die Musikhandschriften und -drucke neu zu katalogisieren und geschlossen aufzustellen. Ignaz Franz Mosel wurde von Dietrichstein zum ersten Kustos der Musiksammlung bestellt, die ab 1829 als eine eigene Abteilung der Hofbibliothek existierte. 1897 gelangte das fast geschlossene Gesamtwerk Anton Bruckners in den Besitz der Musiksammlung.

1906 erhielt die Sammlung einen eigenen Lesesaal. Von 1920 bis 2005 befand sich die Musiksammlung im Albertina-Gebäude, wo sie sich einerseits zu einem Archiv wertvollsten musikalischen Kulturguts, andererseits zu einer modernen wissenschaftlichen Gebrauchsbibliothek entwickelte. 1974 erhielt die Sammlung einen weiteren wichtigen Nachlass: Helene Berg vermachte der Österreichischen Nationalbibliothek den Nachlass ihres Gatten Alban Berg. 2005 fand eine abermalige Übersiedlung statt, diesmal ins Palais Mollard.

Die Sammlung umfasst 49.159 Musikhandschriften (Autographen, Chorbücher des 15.-17. Jahrhunderts, Notenmaterialien der Hofmusikkapelle, der Wiener Oper und aus anderen Archiven und Musiksammlung Leopolds I. [in weißes Pergament gebundene, handschriftliche Partituren seiner Schlafkammerbibliothek ("bibliotheca cubicularis")], Karls VI. und Franz' I.), circa 107.000 Musikdrucke (Notendrucke mit Schwerpunkt auf Österreichische KomponistInnen, die Sammlung Hoboken [musikalische Erst- und Frühdrucke], Raritäten zur Geschichte des frühen Notendrucks), circa 8.000 Bände Textbücher, circa 48.000 Bände Musikliteratur, Nachlassbestände (circa 20.000 Objekte, neben Berg und Bruckner auch Hans Pfitzner, Franz Schreker und Clemens Krauss), ein Photogrammarchiv (circa 61.000 Blätter Reproduktionen), Mikrofiches (circa 1.400 Stück) und Tonträger (circa 12.000 Schallplatten und CDs, circa 4.000 Tonbänder).

Literatur

  • Österreichische Nationalbibliothek: Über die Musiksammlung [Stand: 15.12.2017]
  • Irina Kubadinow: Die Österreichische Nationalbibliothek. München u.a.: Prestel 2004
  • Die Österreichische Nationalbibliothek. Geschichte, Bestände, Aufgaben. Wien: Österreich. Nationalbibliothek 31964 (Biblos-Schriften, 39)