Otto Kerry

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
Otto Kerry als "Dr. Wöltz" in "Oberinspektor Marek", 1970
Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Kerry, Otto
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  366848
GNDGemeindsame Normdatei 130209066
Wikidata
GeburtsdatumDatum der Geburt 11. Dezember 1913
GeburtsortOrt der Geburt Czernowitz, Bukowina
SterbedatumSterbedatum 30. November 1981
SterbeortSterbeort Wien
BerufBeruf Schauspieler, Verleger
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass Wienbibliothek im Rathaus
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  Karl Kraus (Portal)
RessourceUrsprüngliche Ressource 
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 3.11.2023 durch WIEN1.lanm09fri
BestattungsdatumDatum der Bestattung  9. Dezember 1981
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Hietzinger Friedhof
Grabstelle Gruppe 63, Reihe 6, Nummer 14
BildnameName des Bildes Otto Kerry.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Otto Kerry als "Dr. Wöltz" in "Oberinspektor Marek", 1970

Es wurden noch keine Adressen zu dieser Person erfasst!

Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Otto Kerry, * 11. Dezember 1913 Czernowitz, Bukowina, † 30. November 1981 Wien, Schauspieler, Verleger.

Biografie

Otto Kerry wurde im Dezember 1913 in Czernowitz geboren. Seine Familie - die bis zum Ende des 19. Jahrhunderts Kohn hieß - kam aus Mähren und ihr entstammen auch Fritz Kerry (1916-1990), Ottos Bruder und erster Geiger bei den Wiener Philharmonikern, der Wiener Arzt und Chemiker Richard Kerry, die Malerin Christl Kerry (1889-1978) sowie der amerikanische Politiker John F. Kerry.

In Wien besuchte er in den 1930ern die Schauspielschule von Rudolf Beer und machte seine ersten Bühnenerfahrungen 1937/38 am Theater an der Wien. Der Ausbruch des Zweiten Weltkriegs unterbrach dieses erste Engagement und er wurde zum Wehrdienst eingezogen. Noch während des Krieges gelang es ihm aber zur Bühne zurückzukehren und er spielte 1941 bis 1942 an verschiedenen kleinen deutschen Theatern - etwa dem Stadttheater Mährisch Ostrau, aber auch Theater in Gera und Metz.

Nach 1945 hatte er vorerst Engagements an verschiedenen Wiener Bühnen wie dem Kabarett Wiener Werkel oder dem Theater in der Josefstadt. Schon 1947 wurde er Mitglied des Ensembles am Wiener Burgtheater. Dort gehörte er zwar nicht zur ersten Reihe der Stars, wurde aber in zahlreichen Nebenrollen in wichtigen Inszenierungen von Schiller, Shakespeare und Ibsen besetzt - wenige Wochen vor seinem Tod stand er dort am 27. September 1981 zuletzt auf der Bühne. Zudem spielte er in Film- und Fernsehproduktionen - etwa dem Heimatfilm "Der Wallnerbub" mit Kolleginnen und Kollegen wie Ewald Balser, Josef Meinrad und Käthe Gold. Eine "Liliom"-Aufführung des Burgtheaters wurde 1963 fürs Fernsehen aufgezeichnet - hier spielte Kerry mit Josef Meinrad, Susi Nicoletti und Hans Moser. Auch in der österreichischen Fernsehserie "Oberinspektor Marek" spielte er 1970 in der Folge "Perfekter Mord" neben Fritz Eckhardt in der Titelrolle den Dr. Wöltz. Kerry war außerdem als Schauspiellehrer tätig und unterrichtete etwa die Schauspielerin Emmy Werner.

Schon 1954 brachte er im eigenen Kleinverlag eine erste kleine Karl-Kraus-Bibliographie heraus, aus der dann 1970 das bibliographische Standardwerk der Kraus-Forschung hervorging - Nachträge folgten 1973 und 1975. Sigurd Paul Scheichl hielt in seinem Nachruf auf Kerry in den "Kraus-Heften" fest, dass Kerrys Leistung als Bibliograph umso mehr imponiert, als er sie nur als Sammler und ohne Hilfe eine Bibliotheksapparats zustande brachte. Öffentliche Bibliotheken wandten sich übrigens auch an Kerry, wenn Wünsche nach entlegener Kraus-Literatur an sie herangetragen wurden. Kerry verlegte zudem die Werke von Bernhard Scheichelbauer und auch ein Reprint der bekannten Musikzeitschrift 23 erschien in seinem Verlag.

Ab 1952 war er Mitglied der Freimaurerloge Lessing zu den 3 Ringen und 1960 Gründungsmitglied der Loge Libertas.

Die Wienbibliothek im Rathaus bewahrt eine Sammlung Otto Kerry (ZPH 977), die Korrespondenzen mit Krausianern in aller Welt - Ludwig von Ficker, Michael Guttenbrunner, Werner Kraft, Ernst Krenek und Harry Zohn - enthält.

Quellen

Literatur

  • Sigurd Paul Scheichl: Zur Erinnerung an Otto Kerry, in: Kraus-Hefte 22/23, April/Juli 1982 München: edition text+kritik 1982, S. 31-32.
  • Otto Kerry: Karl-Kraus-Bibliographie. Mit einem Register der Aphorismen, Gedichte, Glossen und Satiren. München: Kösel 1970.
  • Johann Caspar Glenzdorf: Glenzdorfs internationales Film-Lexikon. Biographisches Handbuch für das gesamte Filmwesen. Band 2, Bad Münder: Hed–Peis. Prominent-Filmverlag 1961, S. 816.
  • Herbert A. Frenzel, Hans Joachim Moser [Hg.]: Kürschners biographisches Theater-Handbuch. Schauspiel, Oper, Film, Rundfunk. Deutschland, Österreich, Schweiz. Berlin: De Gruyter 1956, S. 349–350.

Otto Kerry im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.

Weblinks