Windisch-Graetz-Palais (1)

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Das Windisch-Graetz-Palais in der Renngasse (um 1950)
Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum vonDatum (oder Jahr) von 1703
Datum bisDatum (oder Jahr) bis
Andere BezeichnungAndere Bezeichnung für diesen Eintrag
Frühere Bezeichnung Mannsber'sche Haus
Benannt nach Windisch-Graetz
Einlagezahl
Architekt Emil Breßler
Prominente Bewohner
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  11092
GNDGemeindsame Normdatei
WikidataIDID von Wikidata
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RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 6.11.2024 durch WIEN1.lanm08uns
BildnameName des Bildes Windischgraetzpalais1.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Das Windisch-Graetz-Palais in der Renngasse (um 1950)
  • 1., Renngasse 12
  • Nr.: 150 (Bezirk: Innere Stadt, 1821, bis: 1862)
  • Nr.: 157 (Bezirk: Innere Stadt, 1795, bis: 1821)
  • Nr.: 380 (Bezirk: Innere Stadt, 1770, bis: 1795)

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48° 12' 45.70" N, 16° 22' 2.47" E  zur Karte im Wien Kulturgut

1., Renngasse 12, (Konskriptionsnummer 150), vermutlich 1703 erbaut und ab 5. April 1756 im Besitz der fürstlichen Familie Windisch-Graetz (siehe Alfred zu Windisch-Graetz).

Hier befand sich zwischen 1376 und 1390 der Hof des Marschalls Konrad von Maissau, der ihn aus dem Nachlass seines Bruders Wernhard geerbt hatte. Dieses bekannte niederösterreichische Herrengeschlecht war schon vor 1290 in erblichen Besitz der Würde des obersten Marschallamtes und machte unter den damals sich in den Hof der neuen Landsherren (Habsburger) scharenden Adelsgeschlechter den Anfang. Ihr erstes Haus befand sich allerdings im Widmerviertel, während jenes in der Renngasse nur eine gelegentliche Erwerbung war. Nach vielfachem Besitzerwechsel fiel es dem Rat und Regenten der niederösterreichischen Lande Carl Gottlieb Freiherrn von Mannsberg zu, dessen Geweranschreibung erst im Jahr 1737 erfolgte, obwohl es schon 1733 "das Mannsber'sche Haus" genannt worden war. Mannsberg vermachte es testamentarisch dem Großarmenhaus vor dem Schottentor, von dem das Haus am 5. April um 38.000 Gulden die Gräfin von Khevenhüller erwarb. Danach gelangte das Gebäude in den Besitz des Fürsten von Windischgraetz und dessen Familie.

1894/1895 wurde das schon früher zum Palais umgestaltete Haus nach den Plänen des Architekten Emil Breßler renoviert, wobei besonders die Prunksäle des ersten Stockwerkes zum Teil neuen dekorativen Schmuck erhielt. Die Barockfassade ist dem Clary-Mollard-Palais in der Herrengasse verwandt, das Portal besitzt toskanische Pilaster.

Der letzte Eigentümer des Hauses aus der fürstlichen Familie war Dr. Alfred August Fürst zu Windischgraetz von dem es durch Kaufvertrag vom 27. Juni 1936 an das Augustiner-Chorherrenstift Klosterneuburg kam, das hier das stiftliche Hochmeisteramt untergebracht hat.

Renngasse 12 (März 2021)

Kriegsschäden

Auch das Haus Renngasse 12 hat große Kriegsschäden erlitten, weniger durch den Bombeneinschlag vom 12. März 1945, sondern viel mehr durch unsachgemäße Abräumung des Nachbarhauses Nummer 14. Das große Eckzimmer, anschließend an Renngasse 10 war abgerutscht, der Fußboden durchgeschlagen. Repräsentationsräume des sogenannten Sporting Clubs wurden schwer beschädigt und blieben lange Zeit unbenützbar. Der zweite Stock musste vom Bauamt gesperrt werden.

Quellen

Literatur

  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 3: Allgemeine und besondere Topographie von Wien. Wien: Jugend & Volk 1956, S. 442
  • Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Geschichte und Kultur. Band 2, 4. Teil. Wien ²1953 (Manuskript im WStLA), S. 722-724
  • Paul Kortz: Wien am Anfang des 20. Jahrhunderts. Ein Führer in technischer und künstlerischer Richtung. Hg. vom Oesterreichischen Ingenieur und Architekten-Verein. Wien: Gerlach & Wiedling 1906. Band 2, 1906, S. 392
  • Justus Schmidt / Hans Tietze: Dehio Wien. Wien: A. Schroll 1954 (Bundesdenkmalamt: Die Kunstdenkmäler Österreichs), S. 82
  • Technischer Führer durch Wien. Hg. vom Österreichischen Ingenieur- und Architekten-Verein. Red. von Martin Paul. Wien: Gerlach & Wiedling 1910, S.490