Rudolf Eitelberger von Edelberg

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Rudolf Eitelberger (1817-1885)
Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Eitelberger, Rudolf
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Eitelberger von Edelberg, Rudolf
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel Edler, Dr. phil., Univ.-Prof.
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  12317
GNDGemeindsame Normdatei 116437456
Wikidata Q79157
GeburtsdatumDatum der Geburt 14. April 1817
GeburtsortOrt der Geburt Olmütz 4075643-9
SterbedatumSterbedatum 17. April 1885
SterbeortSterbeort Wien 4066009-6
BerufBeruf Kunsthistoriker, Politiker
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass Wienbibliothek im Rathaus
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  MAK – Museum für angewandte Kunst
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage, Gedenktage-GW
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Recherche
Letzte Änderung am 8.10.2024 durch WIEN1.lanm09kka
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Zentralfriedhof
Grabstelle Gruppe 14A, Nummer 31
GrabwidmungGrabwidmung als Ehrengrab, historisches oder ehrenhalber gewidmetes Grab  Ehrengrab
BildnameName des Bildes Rudolf Eitelberger.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Rudolf Eitelberger (1817-1885)
  • 1., Stubenring 5 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Ehrenbürger der Stadt Wien (Verleihung: 3. März 1885)

Rudolf Eitelberger Edler von Edelberg, * 14. April 1817 Olmütz, Mähren (Olomouc, Tschechische Republik), † 17. April 1885 Wien, Kunsthistoriker.

Biografie

Rudolf Eitelberger studierte Rechtswissenschaften in Olmütz sowie Philologie und Kunstgeschichte in Wien (Dr. phil. 1838). Nach Tätigkeit als Assistent an der Lehrkanzel für klassische Philologie an der Universität Wien konnte er sich 1847 als erster Dozent für Kunstgeschichte habilitieren und wurde 1852 außerordentlicher sowie 1864 ordentlicher Universitätsprofessor für Kunstgeschichte. 1850 bis 1864 lehrte er außerdem an der Akademie der bildenden Künste (wirkliches Mitglied 1866). 1864 heiratete er Jeanette Lott (Jeanette Eitelberger von Edelberg).

Gründung des Österreichischen Museums für Kunst und Industrie (heute MAK)

Ab 1855 entwickelte Eitelberger Vorschläge zur Hebung und Förderung der heimischen Kunstindustrie mit Hilfe eines Museums und einer dazugehörigen Schule. Aufgrund der von ihm verfassten Denkschrift wurde 1864 das Österreichische Museum für Kunst und Industrie (das erste seiner Art auf dem europäischen Kontinent, heute Österreichisches Museum für angewandte Kunst) eröffnet und Eitelberger zum Direktor bestellt. Ab 1868 fungierte er auch als Direktor der dem Museum angeschlossenen Kunstgewerbeschule, der Keimzelle der heutigen Universität für angewandte Kunst. Von Eitelberger stammt auch die Anregung zur Gründung der "Zentralkommission für Kunst- und historische Denkmale". Er gab die "Mitteilungen der k. k. Zentralkommission zur Erforschung und Erhaltung der Kunst- und historische Denkmale" heraus und betätigte sich mit Gustav Heider als Herausgeber des Werks "Mittelalterliche Kunstdenkmäler des österreichischen Kaiserstaates" (1858).

Ab 1871 gab Eitelberger die "Quellenschriften für Kunstgeschichte und Kunsttechnik des Mittelalters und der Renaissance" heraus, 1872 organisierte er den ersten Internationalen Kunsthistorikerkongress in Wien, der im Museum für Kunst und Industrie tagte. Im selben Jahr war er an der Reorganisation der Akademie der bildenden Künste beteiligt. Eitelbergers Name ist mit dem Aufschwung der Wiener Schule der Kunstgeschichte eng verbunden. Darüber hinaus wirkte er 1864 bis 1867 als Gemeinderat der Stadt Wien und wurde 1874 zum Mitglied des Herrenhauses berufen. Er war korrespondierendes Mitglied der Akademie der Wissenschaften (1860), Ehrenmitglied des Männergesang-Vereins sowie Ehrenbürger der Stadt Wien (1885).

Eitelbergers Ehrengrab am Wiener Zentralfriedhof ist mit einer Grabplastik von Stefan Schwartz und Hugo Haerdtl versehen. 1894 wurde in Wien-Hietzing die Eitelbergergasse nach dem Kunsthistoriker benannt, Denkmäler für ihn befinden sich im Arkadenhof der Universität Wien sowie im Österreichisches Museum für angewandte Kunst (Eitelbergerdenkmal).

Quellen

Literatur

  • Andreas Dobslaw: Die "Wiener Quellenschriften" und ihr Herausgeber Rudolf Eitelberger von Edelberg. München, Univ., Hausarbeit aus Kunstgeschichte zur Erlangung des Magister-Grades. München 1998
  • Gerhard Renner: Die Nachlässe in der Wiener Stadt- und Landesbibliothek. Wien 1993
  • Hanns Jäger-Sunstenau: Die Ehrenbürger und Bürger ehrenhalber der Stadt Wien. Wien: Deuticke 1992 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 23)
  • Hans Havelka: Der Wiener Zentralfriedhof. Wien: Jugend und Volk 1989, S. 54
  • Walter Kleindel: Das große Buch der Österreicher. 4500 Personendarstellungen in Wort und Bild, Namen, Daten, Fakten. Unter Mitarbeit von Hans Veigl. Wien: Kremayr & Scheriau 1987
  • Richard Perger: Die Gründung des Vereins für Landeskunde von Niederösterreich. In: Jahrbuch für Landeskunde von Niederösterreich. Neue Folge 53 (1987)
  • Gottfried Fliedl: Kunst und Lehre am Beginn der Moderne. Die Wiener Kunstgewerbeschule 1867 - 1918. Salzburg / Wien: Residenz-Verlag 1986, S. 58 ff.
  • Silvia Adamek: Der Lehrkörper der philosophischen Fakultät von 1800-1848. Diss. Univ. Wien. Wien 1984, S. 52 ff.
  • Theresia Mayerhofer: Der Lehrkörper der Philosophischen Fakultät von 1848 bis 1873. Diss. Univ. Wien. Wien 1982, S. 42 f.
  • Renate Wagner-Rieger [Hg.]: Die Ringstraße. Bild einer Epoche. Die Erweiterung der Inneren Stadt Wien unter Kaiser Franz Joseph. Band 10. Wiesbaden: Steiner 1981, Register
  • Renate Wagner-Rieger [Hg.]: Die Ringstraße. Bild einer Epoche. Die Erweiterung der Inneren Stadt Wien unter Kaiser Franz Joseph. Band 9/3. Wiesbaden: Steiner 1980, Register
  • Elfriede Nebel: Die kunstpädagogische Ideen, Theorien und Leistungen Rudolf von Eitelbergers. Diss. Univ. Wien. Wien 1980
  • Renate Wagner-Rieger [Hg.]: Die Ringstraße. Bild einer Epoche. Die Erweiterung der Inneren Stadt Wien unter Kaiser Franz Joseph. Band 7. Wiesbaden: Steiner 1976, S., 1 ff., 11 ff., 115, 162, 181, 282 ff.
  • Renate Wagner-Rieger [Hg.]: Die Ringstraße. Bild einer Epoche. Die Erweiterung der Inneren Stadt Wien unter Kaiser Franz Joseph. Band 9/2. Wiesbaden: Steiner 1976, Register
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  • Heribert Sturm: Biographisches Lexikon zur Geschichte der böhmischen Länder. München: Oldenbourg 1974 - lfd.
  • Geschichte der bildenden Kunst in Wien. Band 3: Geschichte der Architektur in Wien. Wien [u.a.]: Selbstverlag des Vereines für Geschichte der Stadt Wien 1973 (Geschichte der Stadt Wien / Neue Reihe, 7/3), S. 82, 136, 173, 177, 188, 206 f., 241 (Anmerkung 388)
  • Renate Wagner-Rieger [Hg.]: Die Ringstraße. Bild einer Epoche. Die Erweiterung der Inneren Stadt Wien unter Kaiser Franz Joseph. Band 4. Wiesbaden: Steiner 1972, S. 16, 72, 75, 80, 101, 330
  • Renate Wagner-Rieger: Wiens Architektur im 19. Jahrhundert. Wien: Österreichischer Bundesverlag 1970, Register
  • Geschichte der bildenden Kunst in Wien. Band 1: Plastik in Wien. Wien [u.a.]: Selbstverlag des Vereines für Geschichte der Stadt Wien 1970 (Geschichte der Stadt Wien / Neue Reihe, 7/1), S. 208
  • Renate Wagner-Rieger [Hg.]: Die Ringstraße. Bild einer Epoche. Die Erweiterung der Inneren Stadt Wien unter Kaiser Franz Joseph. Band 1. Wiesbaden: Steiner 1969, Register
  • Das Wiener Heimatbuch – Mariahilf. Hg. von der Arbeitsgemeinschaft des Mariahilfer Heimatmuseums. Wien: Austria Press 1963, S. 156
  • Hans Markl: Kennst du die berühmten letzten Ruhestätten auf den Wiener Friedhöfen? Band 1: Zentralfriedhof und Krematorium (Urnenhain). Wien: Pechan 1961, S. 38
  • Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Band 1. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 1957, S. 239 f.
  • Rudolf Schmidt: Das Wiener Künstlerhaus. Eine Chronik 1861-1951. Wien: Gesellschaft Bildender Künstler Wiens 1951, S. 45, 74, 87
  • Alphons Lhotsky: Die Baugeschichte der Museen und der neuen Burg. Wien: F. Berger 1941 (Festschrift des Kunsthistorischen Museums zur Feier des fünfzigjährigen Bestandes, 1), S. 40, 45 f., 53, 55, 58 f., 61
  • Alphons Lhotsky: Die Baugeschichte der Museen und der neuen Burg. Wien: F. Berger 1941 (Festschrift des Kunsthistorischen Museums zur Feier des fünfzigjährigen Bestandes, 2/2), S. 551, 572 f.
  • Julius Schlosser: Die Wiener Schule der Kunstgeschichte. In: Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung. Ergänzungs-Band XIII. Wien/München: Oldenbourg / Wien/Graz/Köln: Böhlau / Innsbruck: Wagner 1934
  • Hietzing. Ein Heimatbuch für den 13. Wiener Gemeindebezirkes. Hg. von der Arbeitsgemeinschaft für Heimatkunde in Hietzing. Wien: Österr. Bundesverlag 1925, S. 352
  • Technischer Führer durch Wien. Hg. vom Österreichischen Ingenieur- und Architekten-Verein. Red. von Martin Paul. Wien: Gerlach & Wiedling 1910, S. 335
  • Paul Kortz: Wien am Anfang des 20. Jahrhunderts. Ein Führer in technischer und künstlerischer Richtung. Hg. vom Oesterreichischen Ingenieur und Architekten-Verein. Band 2. Wien: Gerlach & Wiedling 1906, S. 3, 172, 174
  • Wilhelm Schram: Das Leben und Wirken des Kunstforschers Rudolf Eitelberger v. Edelberg. Vortrag, gehalten am 28. März 1887 ... Separatabdruck. Brünn: Rohrer 1887
  • Österreichische Akademie der Wissenschaften: Almanach. Band 35. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 1885, S. 157 ff.
  • Wiener Zeitung, 21.04.1885
  • Neue Freie Presse, 18.04.1885
  • Wienbibliothek im Rathaus/Tagblattarchiv: Eitelberger, Rudolf [Sign.: TP-010834]


Rudolf Eitelberger von Edelberg im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.

Weblinks