Rudolf Siebeck
Rudolf Siebeck, * 13. April 1812 Leipzig, † 17. Juli 1878 Graz, Stadtgartendirektor.
Biografie
Rudolf Siebeck studierte Botanik und Gartenbau in Leipzig und Altenburg, kam von 1842 bis 1845 als Gärtner von Carl Alexander Freiherr von Hügel nach Wien, ging dann aber als Stadtgärtner nach Leipzig (1846- 1857). Nach seiner Rückkehr wurde Siebeck Gärtner bei Freiherr von Sina, 1861 als erster Stadtgärtner Leiter des Stadtgartenamts, war jedoch anfangs der Stadterweiterungskommission unterstellt; 1871 wird er erstmals als "städtischer Gartendirektor" bezeichnet, um 1874/1876 wurden ihm sämtliche städtische Grünanlagen unterstellt (Pensionierung 1878).
Unter Einsatz seines umfangreichen Fachwissens (er veröffentlichte verschiedene Werke zur Landschaftsparkgestaltung) legte er die großen Parks in der Ringstraßenzone an (Stadtpark [nach Entwürfen des Malers Joseph Selleny ], Eröffnung 21. August 1862, Erweiterung durch den Kinderpark 1863; Rathauspark, Planung und Errichtung von 1859 bis 1862, Eröffnung 1863; Votivkirchenpark). Siebeck bediente sich des englischen Landschaftsgartenstils, den er gegen den strengeren französischen Stil durchsetzen konnte. Zu Siebecks weiteren Schöpfungen gehören der Schönbornpark (Ankauf und Adaptierung 1862/1863) und der Esterházypark (Ankauf und Adaptierung 1862/1869), die Anlage des Reservegartens am Wienflussufer (1867/1868; später Eislaufverein), Pflanzungen an der Ringstraße (Ringstraßenalleen) und die Anlage des Kaiparks. Auch in Vorstädten und Vororten (10, Humboldtplatz) wurden Grünflächen geschaffen.
Siebeck wohnte 3, Löwengasse 14, dann im Gebäude der Stadtgartendirektion.
Literatur
- Rathaus-Korrespondenz. Wien: Presse- und Informationsdienst, 13.10.1960
- Hans Pemmer / Franz Englisch: Landstraßer Häuserchronik. Manuskript in 11 Bänden (WStLA). Wien: 1958 ff., S. 125 f.
- Constantin von Wurzbach: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Österreich. Enthaltend die Lebensskizzen der denkwürdigen Personen, welche 1750 bis 1850 im Kaiserstaate und in seinen Kronländern gelebt haben. 60 Bände. Wien: Verlag der typografisch-literarisch-artistischen Anstalt 1856-1891. Register 1923
- Unterlagen des Österreichischen Gartenbaumuseums