Salomon Kohn

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Kohn, Salomon
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  13255
GNDGemeindsame Normdatei
Wikidata
GeburtsdatumDatum der Geburt 31. Juli 1873
GeburtsortOrt der Geburt Wehsely, Mähren
SterbedatumSterbedatum 1945
SterbeortSterbeort Konzentrationslager Auschwitz (?)
BerufBeruf Kunstfotograf, Verleger
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Recherche
Letzte Änderung am 30.05.2016 durch WIEN1.lanm08wuc
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde
Grabstelle
  • 1., Weihburggasse 10 (Wirkungsadresse)
  • 1., Teinfaltstraße (Wirkungsadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Kohn Salomon, * 31. Juli 1873 Wehsely, Mähren, † 1945 Konzentrationslager Auschwitz (?), Kunstfotograf, Verleger, Gattin Gusti.

Gründete 1898 mit seinen beiden Brüdern Adolf und Alfred in Wien den Postkartenverlag Brüder Kohn, der sich bald zur Geburtsstätte der Wiener Kunstpostkarte entwickelte (Signum „B. K. W. I", später auch bekannt unter „Bediene Dich selbst"), die von Wien ihren Weg in die Welt antrat. Nachdem 1869 die „Correspondenz-Karte" erfunden und 1889 (Pariser Weltausstellung) die Ansichtskarte kreiert worden war, begann Kohn erstmals Kunstpostkarten zu veröffentlichen, die Motive der Stadt, Berühmtheiten seiner Zeit sowie Karikaturen bedeutender Graphiker zum Thema hatten (exklusiv beispielsweise Fritz Schönpflug). Die Kartenserien „Wiener Kunst" wurden in der Branche zu einem Begriff, ebenso die Glückwunschkarten der Wiener Werkstätte. Wenig bekannte, doch historisch interessante Örtlichkeiten Wiens wurden von bekannten Malern in künstlerischer Weise festgehalten, wobei es Kohn gelang, bedeutende Künstler für die Gestaltung dieser neuen Art von Postkarte zu gewinnen (Vorlagen lieferten u. a. Karl Feiertag, Ernst Graner, Ludwig Koch, Mela Koehler und Erwin August Pendl). Einige Jahre befand sich der Verlag in 1, Weihburggasse 10 (spätere Räumlichkeiten der Ärztekammer; siehe Haus der Ärztekammer), dann 1, Teinfaltstraße mit Filialen in der Kärntner Straße, am Kohlmarkt und in der Mariahilfer Straße. Die Wohnung Kohns wurde zu einem kulturellen Salon, in dem sich Künstler, Literaten, Schauspieler und Wissenschaftler trafen; Gustav Mahler, Arthur Schnitzler, Peter Altenberg, Selma Kurz, Lotte Lehmann, Enrico Caruso, Bruno Walter, Karl Seitz, Max Reinhardt und Josef Popper-Lynkeus standen mit Kohn in Verbindung. 1938 wurde der Verlag „arisiert", womit der erfolgreiche Tätigkeit Kohns abrupt ein Ende gesetzt wurde. Bis 1942 durfte Kohn als Angestellter seiner Firma weiterarbeiten, dann wurde das Ehepaar Kohn verhaftet und ins Konzentrationslager eingeliefert; fünf Wochen vor Kriegsende verliert sich im Konzentrationslager Theresienstadt jede Spur. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Verlag von der Tochter Minna Kohn-Pixner (1919–2003)[1] weitergeführt, die 1939 nach England geflüchtet war und 1946 nach Wien zurückkehrte.

Literatur

  • Felix Czeike: Wiener Kunstpostkarten. In: Wiener Geschichtsblätter. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien. Band 38, 1983, S. 167 ff.
  • Wilhelm Deutschmann: Wiener Persönlichkeiten um 1900. Aus dem Postkartenverlag Brüder Kohn. Wien: Eigenverlag der Museen der Stadt Wien 1994 (Katalog zur Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien; 186)
  • Marianne Enigl: Alte Ansichten. Der Erfinder der Kunstpostkarte - ein jüdisches Schicksal in Wien. In: Profil, 21.05.1994, S. 84

Einzelnachweise