VS Fockygasse 20

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Daten zur Organisation
Art der OrganisationArt der Organisation Bildungseinrichtung Volksschule
Datum vonDatum (oder Jahr) von 1882
Datum bisDatum (oder Jahr) bis unbekannt
Benannt nach
Prominente Personen
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  363849
GNDGemeindsame Normdatei
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  • 12., Fockygasse 20

Frühere Adressierung

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48° 10' 55.26" N, 16° 20' 28.96" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Die VS Fockygasse 20 war eine öffentliche Volksschule im 12. Wiener Gemeindebezirk, Meidling. Im gleichen Gebäudekomplex befand sich die VS Malfattigasse 17 sowie die MS Steinbauergasse 27 und MS Herthergasse 28, die heute noch existieren.

Schulanfänge 1882

Im Jahr 1881 wurde ein Schulgebäude in der Fockygasse 20 (damals noch im Grätzel Neumargareten im 5. Bezirk) für die Unterbringung einer vierklassigen, gemischten Doppelvolksschule für Knaben und Mädchen erbaut. Die Schule wurde am 23. September 1882 eröffnet. Oberlehrer Josef Eggenthaler übernahm die Leitung.

Zubau Malfattigasse 1890

Als in den Jahren 1889/1890 ein Zubau in der Malfattigasse 1 für die Unterbringung einer Volksschule für Mädchen errichtet wurde, wurde die ehemalige Doppelvolksschule Fockygasse 20 von einer Doppelvolksschule in eine Knabenvolksschule umgewandelt.

Zubau Herthergasse-Steinbauergasse 1895

In den Jahren 1894/1895 wurden neue Zubauten in der Steinbauergasse - Herthergasse für die Unterbringung einer Doppelbürgerschule unternommen. Nach der Vollendung bildete der gesamte Gebäudekomplex ein von einem Garten umgebenes Rechteck, welches an jeder Front einen Schuleingang besaß.

Die vom niederösterreichischen k.k. Landesschulrat durch Erlass vom 31. Juli 1896 (Zahl 7076) genehmigte Schulsprengeleinteilung der beiden Volksschulen Fockygasse 20 und Malfattigasse 1 (Ortsschulrat, Zahl 3219) umfasste folgende Straßen: Arndtstraße (soweit im damaligen 5. Bezirk liegend), Fockygasse, Fröhlichplatz (soweit im damaligen 5. Bezirk liegend), Herthergasse, Hundsturmer Spitz, Koflergasse, Linienwallplatz, Malfattigasse, Marx-Meidlinger-Straße (soweit im damaligen 5. Bezirk liegend), Margaretengürtel (soweit im damaligen 5. Bezirk liegend), Matzleinsdorfer Bahnhof, Michalowitzgass (soweit im damaligen 5. Bezirk liegend), Oppelgasse, Schallergasse, Siebertgasse, Steinbauergasse, Tichtelgasse, Wolfganggasse. Zu diesem Zeitpunkt besuchten 621 Schüler die Volksschule Fockygasse 20, die von Oberlehrer Carl Mostecky geleitet wurde.

Vom 5. in den 12. Bezirk

Ab 1. Jänner 1907 wurde die Fockygasse samt der Schule offiziell in den 12. Wiener Gemeindebezirk Meidling einbezogen. Im Schuljahr 1906/1907 war Karl Mostecky Oberlehrer, Georg Jsoef Shatzl provisorischer Leiter. Die Schule führte 15 Klassen mit 841 Schülern. Davon waren 804 römisch-katholisch, ein Schulkind altkatholisch, 29 protestantisch, sechs jüdisch und ein Schulkind gab an, konfessionslos zu sein. Die Schule verfügte über einen Turnsaal, als Sommerturnplatz wurde der Steinbauerpark verwendet.

Am Vorabend des Ersten Weltkrieges im Schuljahr 1913/1914 fungierte Oberlehrer Edmund Reim als Schulleiter. Die Schule führte 15 Knabenklassen mit 741 Schülern, wovon 703 römisch-katholisch waren, ein Kind altkatholisch, 26 protestantisch, acht jüdisch, ein Kind griechisch-orientalisch und zwei gaben an, konfessionslos zu sein. Die Schule fungierte außerdem als Religionssammelstelle für den protestantischen Religionsunterricht.

Erster Weltkrieg

Nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges musste die Schule Fockygasse 20 gleich im ersten Schul- und Kriegsjahr 1914/1915 ihre Räumlichkeiten mit der Volksschule Malfattigasse 1 teilen. Im Schuljahr 1916/1917 sowie 1917/1918 wurde vermerkt, dass die Mädchenvolksschule Malfattigasse 1 den Turnsaal und Sommerturnplatz mitbenützten, weshalb davon auszugehen ist, dass letztere noch immer in der Fockygasse 20 untergebracht war. Die Funktion als Religionssammelstelle für den protestantischen Religionsunterricht hatte die Volksschule Fockygasse 20 während der ganzen Kriegsdauer hindurch inne. Im Schuljahr 1917/1918 wurde vermerkt, dass die fachliche Fortbildungsschule für Modistinnen existierte, was wohl mit der Malfattigasse 1 zusammenhing. Neben dem Oberlehrer Edmund Reim wurde außerdem ab 1. Mai 1915 Ludwig Stark als provisorischer Leiter vermerkt. Auch die Einbeziehung der männlichen Lehrkräfte zur militärischen Dienstleistung war spürbar. Bereits im ersten Schul- und Kriegsjahr 1914/1915 waren acht Lehrkräfte eingerückt. Im darauffolgenden Schuljahr 1915/1916 waren es bereits elf Lehrkräfte, für die nicht alle Ersatz gefunden werden konnte. Im Schuljahr 1916/1917 war von den zehn eingerückten Lehrkräften bereits einer im Krieg verstorben. Während der Kriegsjahre verringerte sich die Schülerzahl:

  • 1914/1915: 15 Klassen mit 714 Knaben
  • 1915/1916: 15 Klassen mit 727 Klassen
  • 1916/1917: 15 Klassen mit 683 Knaben
  • 1917/1918: 15 Klassen mit 672 Knaben

Februar 1934

Im Schuljahr 1933/1934 leitete Oberlehrer Josef Schauer die Knabenvolksschule in der Fockygasse 20, die zu diesem Zeitpunkt von 359 Knaben in zehn Klassen besucht wurde. Davon waren 288 römisch-katholisch, sechs altkatholisch, 15 protestantisch, sechs jüdisch und 44 konfessionslos. Außerdem fungierte die Schule als Religionssammelstelle für den protestantischen Religionsunterricht. Ein Lehrzimmer wurde von der Nachbarschule Malfattigasse 17 (Wechsel der Straßennummerierung durch Verlängerung der Straße Malfattigasse) mitbenützt. Vor dem Hintergrund der bürgerkriegsähnlichen Ereignisse im Februar 1934 blieben die Schulen vom 13. bis einschließlich 17. Februar 1934 geschlossen. Als Folge wurde Franz Berger laut Dekret vom 12. September 1934 (Zahl I-6286/34) zum provisorischen Leiter der Schule bestellt und bestimmte als solcher ab 15. September die Agenden der Schule.

NS-Zeit und Zweiter Weltkrieg

Im Schuljahr 1937/1938 war Oberlehrer Julius Rieder Leiter der Schule. Unter den 301 Schulkindern (neun Klassen) waren noch nur noch drei jüdische Schulkinder. Als Fremdsprache wurde noch Französisch unterrichtet. Nach dem sogenannten "Anschluss" Österreichs an das Deutsche Reich im März 1938 besuchten auch keine jüdischen Schulkinder mehr die Schule. Die Schule fungierte allerdings als Religionssammelstelle für den protestantischen Religionsunterricht (auch noch im Schuljahr 1939/1940). Der Turnsaal wurde von der Hitlerjugend sowie vom Deutschen Jungvolk in Anspruch genommen.

Nach dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges wurden Zimmer von kriegsbedingten Organisationen in Anspruch genommen, so beispielsweise von den Kartenstellen 85 und 88 zur Vergabe von Lebensmittelkarten. Zudem waren ab dem Schuljahr 1943/1944 drei Klassen der Malfattigasse 17 hier untergebracht. Laut dem Kriegsschädenplan von 1946 hatte der Schulgebäudekomplex auch Bombentreffer abbekommen. In den Kriegsjahren ging der Schülerstand deutlich zurück:

  • 1939/1940: acht Klassen mit 256 Knaben
  • 1940/1941: sechs Klassen mit 221 Knaben
  • 1941/1942: Keine Angaben
  • 1942/1943: sieben Klassen mit 247 Knaben
  • 1943/1944: sechs Klassen mit 212 Knaben
  • 1944/1945: vier Klassen mit 125 Knaben, eine gemischte Klasse mit 27 Knaben und drei Mädchen. Gesamt: 155

Quellen