VS Molitorgasse 11

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Daten zur Organisation
Art der OrganisationArt der Organisation Bildungseinrichtung Volksschule
Datum vonDatum (oder Jahr) von 1889
Datum bisDatum (oder Jahr) bis
Benannt nach
Prominente Personen
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  68647
GNDGemeindsame Normdatei
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  • 11., Molitorgasse 11
  • Molitorschule

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48° 10' 58.08" N, 16° 24' 35.17" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Die Volksschule Molitorgasse 11 ist eine öffentliche Volksschule im 11. Wiener Gemeindebezirk, Simmering.

Schulgründung und Schulausbau

Im Februar 1888 beschloss der Gemeindeausschuss in Simmering, eine neue Volksschule für Knaben und Mädchen in der Blumengasse (bis zur Eingemeindung Simmerings 1894 frühere Bezeichnung der Molitorgasse) zu erbauen. Das Schulgebäude wurde demnach im Jahr 1888, dem Jahr des vierzigjährigen Regierungsjubiläums des Kaisers Franz Joseph I., erbaut. Im Jänner 1889 konnte die neue Schule bezogen werden.

Mit Gemeinderatsbeschluss vom 11. April 1904 wurde das Projekt für die Aufsetzung eines dritten Stockwerkes auf das Volksschulgebäude genehmigt. Das neue Stockwerk sollte fünf neue Lehrzimmer und zwei Abortgruppen enthalten. Mit den Bauarbeiten wurde, da die Schulbehörde den vorzeitigen Schulschluss genehmigt hatte, am 1. Juli 1904 begonnen. Bereits am 1. Oktober 1904 wurden die neuen Räume der Benützung übergeben. Am 10. Oktober 1904 wurde die feierliche Einweihung vorgenommen.

Mit dem Beginn des Schuljahres 1908/1909 wurde zudem die neu gegründete Realschule mit dem ersten Jahrgang im Schulgebäude Molitorgasse 11 eröffnet.

Entwicklungen bis 1914

Im Jahr 1891/1892 leitete Josef Schwarz die Knaben- und Mädchenvolksschule, die fünf Knabenklassen mit 348 Schülern und fünf Mädchenklassen mit 374 Schülerinnen führte. Neben den 691 römisch-katholischen Schulkindern besuchten sechs evangelische und 25 jüdische Kinder den Unterricht in der Blumengasse. Im Laufe der Jahre wuchs die Anzahl der Schulkinder, sodass im Schuljahr 1902/1903 428 Schüler und 398 Schülerinnen die Schule in acht Knaben- beziehungsweise sieben Mädchenklassen besuchten.

Nach der Eröffnung der neuen Mädchenvolksschule Pachmayergasse 6 im Schuljahr 1908/1909 wurden alle Mädchen der bisherigen Doppelvolksschule Molitorgasse 11 dorthin umgesiedelt. Dies war auch dringend notwendig, waren doch im Schuljahr 1907/1908 über tausend Schülerinnen und Schüler eingeschrieben (zehn Knabenklassen mit 598 Schülern und acht Mädchenklassen mit 507 Schülerinnen). Somit wurde die Volksschule in eine reine Knabenvolksschule umgewandelt, die dennoch im Schuljahr 1908/1909 14 Knabenklassen mit 778 Schülern führte. Am Vorabend des Ersten Weltkriegs besuchten nur noch 512 Knaben in acht Klassen die Schule in der Molitorgasse 11.

Erster Weltkrieg

Während des Ersten Weltkriegs konnte die Knabenvolksschule zwar an ihrem üblichen Standort verbleiben, jedoch herrschte aufgrund der Unterbringung der k. k. Staatsrealschule des 11. Bezirks, welche neun Zimmer allein benützte sowie den Turnsaal und Sommerturnplatz gemeinsam mit der Volksschule teilte. Die Kriegsjahre hindurch erhielten die Volksschüler Wechselunterricht; vorerst nur die Parallelklassen der untersten Stufen, danach fast alle Klassen. Ab 1915/1916 wurde die Religionssammelstelle für den jüdischen und den evangelischen Religionsunterricht, die sich ursprünglich in der Mädchenvolksschule Pachmayergasse 6 befand, in die Molitorgasse 11 verlegt, wo sie bis zum Kriegsende iverblieb.

Februar 1934 und Ständestaat

Nach den Ereignissen im Februar 1934 übernahm Otto Pischinger am 15. September 1934 die Agenden der Schule, die in der Zwischenzeit wiederum zu einer Knaben- und Mädchenvolksschule umgewandelt worden war. Zu diesem Zeitpunkt besuchten noch vier Schulkinder des jüdischen Glaubens die Schule in der Molitorgasse 11.

NS-Zeit und Zweiter Weltkrieg

In der NS-Zeit musste die Schule ihre Räumlichkeiten wie vielerorts üblich nationalsozialistischen Organisationen bereitstellen. So wurde täglich ein Klassenzimmer von der Hitlerjugend für Heimabende benützt. Auch den Turnsaal nahmen sie in Anspruch, genauso wie der Bund deutscher Mädel.

Ab dem Schul- und Kriegsjahr 1940/1941 wurden die Schulkinder der Molitorgasse 11 im Schulgebäude der Mädchenvolksschule Pachmayergasse 6 untergebracht, wo sich bereits die Schule vom Simoningplatz 2 befand. Am 12. Februar 1944 wurde die Schule Molitorgasse 11 schlussendlich stillgelegt. Die Schulkinder wurden unter anderem in die Volksschule Brehmstraße 9 verlegt, wo neue Klassen eröffnet werden mussten.

Während der Zeit des Zweiten Weltkriegs sank die Zahl der Schülerinnen und Schüler um mehr als die Hälfte. Im Schuljahr 1939/1940 besuchten noch insgesamt 451 Schulkinder die Schule, genauer in acht Knabenklassen und sechs Mädchenklassen. Im Schuljahr 1943/1944 wurden nur noch zwei Knabenklassen, eine Mädchenklasse und drei gemischte Klassen geführt, die insgesamt von 218 Kindern besucht wurden.

Gegenwart

Heute nennt sich die Volksschule Molitorgasse 11 auch noch "Molitorschule". Muttersprachlicher Unterricht wird in Bosnisch-Kroatisch-Serbisch (BKS), Türkisch, Arabisch und Albanisch von Muttersprachenlehrerinnen und -lehrern angeboten. Für den römisch-katholischen, islamischen und serbisch-orthodoxen Religionsunterricht gibt es ebenfalls entsprechende Religionslehrkräfte. Zu den besonderen Ausbildungsschwerpunkten der Lehrkräfte gehören unter anderem die Montessori-Pädagogik, Sonder- und Heilpädagogik, Legasthenie, sowie die Förder-, Stütz- und Begleitlehrerausbildung.

Im Sommer 2014 wurde die Schule im Rahmen eines mehrere Schulen in den Bezirken Simmering, Penzing und Floridsdorf betreffenden Schulerweiterungsprojektes erweitert.[1]

Quellen

Weblinks

Einzelnachweise