VS Brehmstraße 9

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Daten zur Organisation
Art der OrganisationArt der Organisation Bildungseinrichtung Volksschule
Datum vonDatum (oder Jahr) von 1891
Datum bisDatum (oder Jahr) bis
Benannt nach
Prominente Personen
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  68516
GNDGemeindsame Normdatei
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Letzte Änderung am 26.01.2024 durch DYN.krabina
  • 11., Brehmstraße 9

Frühere Adressierung
  • Leseschule

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48° 10' 31.62" N, 16° 24' 20.23" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Die Volksschule Brehmstraße 9 ist eine öffentliche Volksschule im 11. Wiener Gemeindebezirk, Simmering.

Schulgründung

In den Jahren 1890/1891 wurde ein neues Schulgebäude an der Geiselbergstraße 591 erbaut, das allerdings erst im Schuljahr 1891/1892 eröffnet wurde. Ab dem Schuljahr 1895/1896 wurde der Name der Schule gemäß der Brehmstraße umgeändert, wobei anfangs noch die Hausnummer 5 angegeben wurde. Erst 1910 änderte sie sich auf die bis heute gültige Nummer 9. Das Schulhaus war für eine Doppelvolksschule, also einer Volksschule für Knaben und Mädchen, gedacht. Das Lehrpersonal und die Schulkinder entnahm man aus der stark bevölkerten Doppelvolks- und Bürgerschule am Marktplatz (frühere Bezeichnung für den Enkplatz): MS Enkplatz 4/I beziehungsweise MS Enkplatz 4/II. Als Oberlehrer wurde der dienstälteste Lehrer Leopold Zach ernannt. Am 3. Jänner 1891 fand die offizielle Eröffnung der neuen Schule statt.

Im Jahr 1891/1892 leitete Leopold Zach die Knaben- und Mädchenvolksschule, die sechs Knabenklassen mit 412 Schülern und sechs Mädchenklassen mit 371 Schülerinnen führte. Somit waren bereits alle zwölf zur Verfügung stehenden Lehrzimmer belegt. Neben den 773 römisch-katholischen Schulkindern besuchten fünf evangelische und fünf jüdische Kinder den Unterricht am Geiselberg. Am Vorabend des Ersten Weltkriegs besuchten 389 Knaben in acht Klassen und 299 Mädchen in sechs Klassen die Schule in der Brehmstraße.

Erster Weltkrieg

Aufgrund der Kriegsereignisse musste die Schule Brehmstraße 9 in der Volksschule für Mädchen Braunhubergasse 3 untergebracht werden. Dort erhielten die Schulkinder halbtagsweise abwechselnd Unterricht mit den Mädchen aus der Braunhubergasse 3. Im Schuljahr 1918/1919 konnten die Schulkinder wohl wieder in ihr ursprüngliches Schulgebäude in der Brehmstraße 9 zurückkehren, wo ebenfalls die Knabenvolksschule Herderplatz 1 unterkam. Die Schulkinder erhielten wiederum Wechselunterricht. Normaler Unterricht war auch aufgrund der wenigen, für Unterrichtszwecke zur Verfügung stehenden Lehrkräfte nicht wirklich möglich. Im Schuljahr 1915/1916 arbeiteten beispielsweise zehn Lehrkräfte in der Brot- und Mehlkommission, im letzten Kriegsjahr waren es neun. Alle anderen Lehrpersonen unterrichteten auch an anderen Schulen. Zudem galten zwei Lehrpersonen als "verschollen".

Zwischenkriegszeit

Zwischen den Jahren 1922/1923 und 1932/1933 existierte eine Volksschule für Knaben und Mädchen mit tschechischer Unterrichtssprache in der Brehmstraße 9. Provisorischer Leiter dieser Schule war Josef Patloch.

NS-Zeit und Zweiter Weltkrieg

In der NS-Zeit mussten die Schulen ihre Räumlichkeiten nationalsozialistischen Organisationen bereitstellen. So wurde der Turnsaal wöchentlich vom Deutschen Jugendvolk (DH) beziehungsweise vom HJ-Bann 504 sowie vom Jungmädelvolk beziehungsweise vom Bund deutscher Mädel benützt.

Des Weiteren kam es während der Zeit des Zweiten Weltkriegs sukzessive zu immer stärkerem Platzmangel. Bereits im Schuljahr 1938/1939 wurde eine Hilfsschulexpositur der Volksschule Petrusgasse 10 aus dem 3. Bezirk mit sechs Klassen in der Brehmstraße 9 untergebracht. Diese existierte bis ins Jahr 1941/1942. Ab 1939/1940 wurden der Turnsaal, sechs Klassenzimmer sowie das Lehrmittelzimmer von der Luftschutzpolizei (siehe Luftschutz) in Beschlag genommen, die dort Stroh und Strohsäcke einlagerten. Ab 1940/1941 wurden zwei Zimmer von der Kartenstelle Nummer 79 und 289 für die Vergabe von Lebensmittelkarten belegt. Im Schuljahr 1943/1944 wurde die Knabenvolksschule Herderplatz 1 sowie die Knabenvolksschule Braunhubergasse 3 im Schulgebäude in der Brehmstraße 9 untergebracht, wo alle Schulkinder Wechselunterricht erhielten. Zusätzlich wurde im gleichen Jahr ein Zimmer als Untersammelstelle für Heilkräuter benützt. Im darauffolgenden Schuljahr 1944/1945 mussten aufgrund der Stilllegung der Schule Molitorgasse 11 am 12. Februar 1944 sowie aufgrund der Stilllegung der Knabenvolksschule Braunhubergasse 3 am 3. April 1944 neue Klassen in der Brehmstraße 9 eröffnet werden, weil jene Kinder in die Brehmstraße umsiedelten.

Zusätzlich hatte das Schulgebäude zeitweise auch noch anderen Zwecken gedient hatte, wie etwa als Obdachlosensammelstelle und als Möbellager. Schlussendlich wurde das Schulgebäude durch Bombentreffer beschädigt und alle Schulkinder mussten – wie viele anderen Schulen auch – auf das Gebäude der Oberschule Gottschalkgasse 21 ausweichen.

Gegenwart

Heute wird die Volksschule Brehmstraße 9 von zwölf Klassen sowie einer Vorschulklasse besucht. Gemäß ihrem pädagogischen Schwerpunkt der Vermittlung guter Lesekompetenzen trägt die Schule auch noch die Bezeichnung einer "Leseschule". Neben Aktivitäten zur Leseförderung werden Sprachförderkurse und differenzierter und individualisierter Unterricht angeboten. Englisch wird ab der ersten Schulstufe gelehrt.

Neben den Klassenlehrerinnen und -lehrern arbeiten zudem eine Sprachheillehrerin, eine Sprachförder- und Begleitlehrerin, jeweils eine Lehrerin für römisch-katholischen, islamischen und orthodoxen Religionsunterricht, ein Muttersprachenlehrer für Türkisch, jeweils eine Muttersprachenlehrerin für Arabisch und für BKS sowie eine Beratungslehrerin an der Schule.

Quellen

Weblinks