VS Novaragasse 30

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Daten zur Organisation
Art der OrganisationArt der Organisation Bildungseinrichtung Volksschule
Datum vonDatum (oder Jahr) von 15. März 1884
Datum bisDatum (oder Jahr) bis
Benannt nach Novaragasse
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  • 2., Novaragasse 30

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48° 13' 7.28" N, 16° 23' 7.51" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Die VS Novaragasse 30 ist eine öffentliche Volksschule im 2. Wiener Gemeindebezirk, Leopoldstadt.

Schulbau

Im Jahr 1882 wurde der Bau einer neuen Doppelschule in der Novaragasse 30/Blumauergasse 19 beschlossen.[1] Der Gebäudetrakt für die Knabenschule in der Blumauergasse konnte mit 1. Oktober 1883 der Benützung übergeben werden. Der Mädchentrakt in der Novaragasse war jedoch noch nicht fertiggestellt und konnte erst am 15. März 1884 bezogen werden.[2]

Gründung

Die Geschichte der Schule beginnt bereits Ende des 18. Jahrhunderts. Für den Ersatz der abgerissenen Johanneskapelle wurde eine neue Kirche in der heutigen Praterstraße 41 erbaut, welche mit ihrem Garten an die Weintraubengasse grenzte. Im Jahr 1807 trat der damalige Pfarrer einen Teil dieses Gartens in der Weintraubengasse zum Bau eines neuen Schulhauses ab. Diese Schule hatte fünf Lehrzimmer und drei Elementarklassen. Aufgrund des Bevölkerungswachstums reichten die bisherigen Schullokalitäten bald nicht mehr aus. So wurde ein neuer Baugrund in der heutigen Weintraubengasse 13 gekauft und 1848 mit dem Bau einer Schule begonnen.

Am 19. Juli 1881 wurde dem Schulleiter mitgeteilt, dass der Gemeinderat den Bau einer neuen Schule in der Novaragasse und Blumauergasse beschlossen hat. Während der Trakt in der Blumauergasse 19 bereits Anfang Oktober 1883 bezogen wurde, konnte die Übersiedlung in den Mädchentrakt Novaragasse 30 wegen baulichen Verzögerungen, wie zum Beispiel fehlender Einrichtung oder anhaltender Baufeuchte, noch nicht stattfinden. Eine Übersiedlung wurde jedoch dringend notwendig, da man die in der Weintraubengasse eingemieteten Schullokalitäten bereits gekündigt hatte. Am 14. Jänner 1884 langte ein Schreiben in der Schule ein, demzufolge bei einem Lokalaugenschein im Dezember 1883 festgestellt wurde, dass zwar acht der 13 Lehrzimmer zur Benützung verfügbar wären, der Mädchentrakt jedoch wegen der nicht als zweckmäßig befundenen Heizanlage erst in den Ferien 1884 bezogen werden kann. Durch die weitere Verzögerung der Übersiedlung befürchtete der Schulleiter zunehmend, dass der alte Standort in der Weitraubengasse doch nicht aufgegeben werden sollte. In Kreisen des Ortsschulrates herrschte offenbar die die Meinung vor, dass es nicht nötig wäre die Schule in der Weintraubengasse aufzulassen, da in naher Zukunft das neue Gebäude in der Novaragasse sowieso überfüllt sein werde. Aus diesem Grund verfasste der Leiter der Schule am 23. Jänner 1884 ein Schreiben an den Gemeinderat, in dem er die üblen Zustände der bisherigen Schullokalität schilderte und auf gesundheitliche Gefahren aufmerksam machte. Dazu zählten: keine Ventilation in zahlreichen Lehrzimmern, mangelnde Beleuchtung, teilweise nasse Wände und vieles mehr. Zudem wurde der Keller neben dem Eingang von jemanden benutzt, der dort offenbar Sauerkraut und Rüben lagerte, sodass der unangenehme Geruch in das Schulhaus gelangte. Dieses Schreiben wurde von sämtlichen Lehrkräften unterschrieben. Am 15. März 1884 erfolgte schließlich die Übersiedlung in das neue Schulhaus.[3]

Langes 19. Jahrhundert

In der Nacht von 9. auf 10. Dezember 1884 trug die Schule Schäden durch einen heftigen Sturm davon: Eine ganze Kamingruppe war eingestürzt, das Dach durchgeschlagen, eine große Zahl an Sparren zertrümmert und die Decke des Zeichensaales beschädigt worden. Die Schulkinder mussten dem Gebäude vorsorglich fernbleiben und eine Sicherheitswache und das Stadtbauamt wurden benachrichtigt. Als der Sturm am Nachmittag wieder nachließ, konnten die Schulkinder wieder in das Gebäude. Jedoch durften die Kinder bis zur Beendigung der Renovierungsarbeiten nur durch den Trakt in der Blumauergasse die Schule betreten. Mit dem Schuljahr 1889/1990 verfügte die Schule Novaragasse über einen eigenen Turnsaal.[4]

Erster Weltkrieg

Trotz der Kriegsjahre 1914-1918 traten keine größeren Veränderungen im Schulalltag in der Novaragasse auf.[5]

Zwischenkriegszeit

Mit dem Ausbrechen der Spanischen Grippe wurde die Schließung der Schule vom 7. Oktober bis 7. November 1918 behördlich angeordnet. Während der Ferien 1925 wurden an dem Schulgebäude Ausbesserungsarbeiten durchgeführt, wie Ausmalen und Streichen von Türen und Fenstern. Mit Beginn des Schuljahres 1931/1932 wurde die Mädchenschule mit der Volksschule für Knaben in der Blumauergasse 21 zusammengelegt und als Volksschule für Knaben und Mädchen unter einer gemeinsamen Leitung geführt.[6]

Nachkriegszeit

Nach Ende des Zweiten Weltkriegs und der Befreiung Wiens durch die Rote Armee konnte der Unterricht in der Schule am 7. Mai 1945 wieder aufgenommen werden. Anfang Juli 1945 wurde zur Feststellung der durch die Kriegsereignisse entstandenen Bauschäden eine Begehung des Hauses durch eine Baukommission durchgeführt. Während des Schuljahres 1945/1946 wurden alle Kästen und Läden von NS-Literatur, Propagandamaterial, Bildern, etc. gesäubert. Am 27. November 1948 wurde das Gebäude in der Novaragasse der Gemeinde Wien übergeben und als Schulhaus für die Volksschule für Mädchen in der Blumauergasse bestimmt. Zu Beginn des Schuljahres 1949/1950 übersiedelte die Volksschule Blumauergasse in das wieder instandgesetzte Schulgebäude Novaragasse 30. In den nächsten Jahren wurden immer wieder Schulklassen anderer Schulen in dem Gebäude untergebracht. So zum Beispiel fünf Klassen der Knabenschule Czerninplatz 3, welche, nach deren Auflassung am 1. Oktober 1951, der Leitung der hiesigen Schule unterstellt wurden. Ein Jahr später wurden auch die Direktion und fünf Klassen der Hauptschule für Knaben Pazmanitengasse 17 hier untergebracht.[7]

Gegenwart

Heute befindet sich in dem Schulhaus Novaragasse 30 eine Ganztagsvolksschule. Die Schule wurde vor einigen Jahren um das Schulhaus Blumauergasse 21 erweitert und durch einen ebenerdigen Gang verbunden. Dadurch erhielt die Schule einen neuen Turnsaal, einen Spielplatz mit Fußballkäfig, ein Studio und zwei Speiseräume. Gegenüber dem Schuleingang befindet sich der NOVA-Garten, welcher vor einigen Jahren neugestaltet wurde. Die Schule Novaragasse wurde später ein weiteres Mal vergrößert, als ein vierstöckiges Gebäude an das Haus Blumauergasse angebaut wurde. Die Volksschule verfügt nun auch über einen überdachten Sportplatz, eine Bibliothek und eine Dachterrasse,[8] zudem 14 Klassenräume, die auf das Haus in der Novaragasse und den neuen Zubau aufgeteilt sind. In dem Gebäude in der Blumauergasse befinden sich Kreativ- und Werkräume, sowie Förder-, Bewegungs- und Freizeiträume.[9] Die Schwerpunkte der Schule sind sehr vielfältig und reichen von kreativen Schwerpunkten (Tanz, Theater und Musik) bis zum Gesundheitsschwerpunkt.[10]

Quellen

Weblinks

Einzelnachweise