Weihburggasse 17

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1., Franziskanerplatz 1-2 mit Mosesbrunnen, um 1940
Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum vonDatum (oder Jahr) von 1698
Datum bisDatum (oder Jahr) bis
Andere BezeichnungAndere Bezeichnung für diesen Eintrag
Frühere Bezeichnung
Benannt nach
Einlagezahl
Architekt
Prominente Bewohner Egon Caesar Corti, Lizzi Waldmüller, Paul von Sorbait, Maria Theresia Paradis, Nikolaus Lenau
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  45859
GNDGemeindsame Normdatei
WikidataIDID von Wikidata
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RessourceUrsprüngliche Ressource  Paul Harrer: Wien, seine Häuser
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Letzte Änderung am 4.10.2024 durch DYN.michaelorenz
BildnameName des Bildes Franziskanerplatz1-2.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll 1., Franziskanerplatz 1-2 mit Mosesbrunnen, um 1940
  • 1., Weihburggasse 17
  • 1., Franziskanerplatz 1
  • Nr.: 911 (Bezirk: Innere Stadt, 1821, bis: 1862)
  • Nr.: 943 (Bezirk: Innere Stadt, 1770, bis: 1795)
  • Nr.: 967 (Bezirk: Innere Stadt, 1795, bis: 1821)

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48° 12' 23.77" N, 16° 22' 26.81" E  zur Karte im Wien Kulturgut

1., Weihburggasse 17 (Konskriptionsnummer 911), Franziskanerplatz 1.

Vorgängerbauten

Hier standen ursprünglich zwei Häuser:

Haus A

Dieses Haus wird 1383 erstmals urkundlich erwähnt, als es von einer Messstiftung angekauft wurde. Als es ungefähr ein halbes Jahrhundert später abbrannte, fehlten der Stiftung die finanziellen Mittel für den Wiederaufbau, sodass "solches verdorbene Haus" verkauft werden musste. 1658 kaufte der bekannte Pestarzt Paul von Sorbait das wiedererrichtete Gebäude, in dem er am 29. April 1691 starb. Über seine Witwe ging es in den Besitz ihres zweiten Gatten Peter von Orelli über, der 1697 auch Haus B erwarb.

Haus B

1463 tritt dieses Haus erstmals urkundlich in Erscheinung. Es gehörte damals dem Steinmetz Laurenz Spenyng, in dessen Zeit als Dombaumeister zu St. Stephan auch der Beginn der Bauarbeiten am Nordturm fallen. Nach seinem Tod gehörte das Gebäude seinem Nachfolger Simon Achleitner, der Spenyngs Tochter Anna geheiratet hatte. Wegen eines "kaphuenfensters" (Dachfenster), durch das man in den Hof des Nachbarhauses (Oellerisches Stiftungshaus) sehen konnte, kam es zu einem Streit, der am 14. Juli 1481 gerichtlich ausgetragen wurde. Das Gericht entschied, dass Achleitner und seine Nachfolger das Fenster behalten durften. Am 12. Juni 1691 kaufte es der Landrechtsbeisitzer Peter von Orelli, der nun beide Häuser besaß. Außerdem gehörte zu dem Gebäude noch ein kleines Soldatenquartierhaus auf der Münchbastei (siehe auch Basteihäuser).

1., Weihburggasse 15-17, um 1940
1., Weihburggasse 17, um 1940

Heutiges Haus

Das heutige Gebäude entstand im Jahr 1698, doch wurden in den Grundbüchern bis ins 19. Jahrhundert beide Häuser weitergeführt, wobei immer derselbe Besitzer eingetragen war. Karl August Schimmer nennt 1720 als Baujahr, der Häuserkataster von 1911 1756 (vielleicht wurde es in diesem Jahr renoviert). 1841 lebte hier Nikolaus Lenau für kurze Zeit. Am 23. Jänner 1928 ging eine Haushälfte in den Besitz von Gertrude Corti über, die im vierten Stock wohnte. Hier befand sich auch die Bibliothek ihres Gatten Egon Caesar Corti, die zu den schönsten und größten Privatbibliotheken Wiens zählte.

Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs (8. April 1945) wurde das Haus von sechs Bomben getroffen. Zwei Bomben gingen im Hof nieder, die dritte zerstörte einen Teil des vierten Stockwerkes, wobei die bekannte Soubrette und Filmschauspielerin Lizzi Waldmüller in ihrer Wohnung getötet wurde. Zwei weitere Bomben detonierten vor dem Haus. Die sechste Bombe explodierte nicht und blieb lange Zeit im Gebäude liegen, da es den Bewohnern nicht gelang, ihre Entfernung durchzusetzen. Daher entschlossen sie sich, diese gefährliche Arbeit selbst durchzuführen und schafften sie wenigstens vor das Haus, wo sie noch im Herbst 1946 unter den Schuttmassen lag.

Gewerbe und Firmen innerhalb des Hauses im Laufe der Jahre

  • Gasthaus Pöschl (ehemaliges "Immervoll")

Literatur

  • Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Menschen und Kultur. Band 5, 1. Teil. Wien ²1955 (Manuskript im WStLA), S. 65-68