Wohnpark Alt-Erlaa

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Wohnpark Alt-Erlaa (1995)
Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum vonDatum (oder Jahr) von 1976
Datum bisDatum (oder Jahr) bis
Andere BezeichnungAndere Bezeichnung für diesen Eintrag
Frühere Bezeichnung
Benannt nach Erlaaer Schloss
Einlagezahl
Architekt Harry Glück
Prominente Bewohner
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  9681
GNDGemeindsame Normdatei 1042047669
WikidataIDID von Wikidata Q2588054
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  Stadtplanung
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 3.11.2022 durch WIEN1.lanm08pil
BildnameName des Bildes Wohnparkalterlaa.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Wohnpark Alt-Erlaa (1995)
  • 23., Anton-Baumgartner-Straße 44

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48° 9' 6.74" N, 16° 18' 44.01" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Wohnpark Alt-Erlaa (23, Anton-Baumgartner-Straße).

Der Wohnpark Alterlaa wurde von der "Gemeinnützigen Wohnungs-AG Wohnpark Alt-Erlaa", einer Tochtergesellschaft der Gemeinnützigen Siedlungs- und Bauaktiengesellschaft (GESIBA) zwischen 1970 und 1985 errichtet. Nach ersten Überlegungen (1970) und Umwidmung der Gartengründe wurden ab 1973 nach Plänen von Harry Glück, Kurt Hlaweniczka, Franz Requat und Thomas Reinthaller Wohnblocks errichtet (deren erster 1976 fertiggestellt war).

Wohnpark Alt-Erlaa [Modell] (1973)

Die bis zu 94 Meter hohen Bauten, die vom Architekten Harry Glück entworfen wurden, gelten als Prestigeprojekte des sozialen Wohnbaus in der Zweiten Republik. Die Siedlung zeichnet sich durch ihre Einbettung in eine naturnahe Landschaft mit vielen Grün- und Wasserflächen aus.

Die Anlage umfasst drei parallel verlaufende Hochhausriegel. Auf einem Areal von 24 Hektar finden sich insgesamt über 3000 familientaugliche Wohneinheiten. Insgesamt ist der Wohnpark für über 9000 Bewohner konzipiert. Die Anordnung der Wohnungen folgt dabei Harry Glücks Konzept des „gestapelten Einfamilienhauses“ in Form von Terrassenwohnungen. Jede Wohnung verfügt zumindest über eine Loggia, die unteren 12 Stockwerke über einen Terrassengarten. Die charakteristischen Pflanztöpfe auf den Terrassen dienen sowohl als Sichtschutz, wie auch als Kleinstgarten.

Schrägluftaufnahme Wohnpark Alt-Erlaa (1995)

Das Konzept der Siedlung entspricht nicht dem einer Schlafstadt, sondern soll darüber hinausgehen. Die überdurchschnittliche soziale Infrastruktur, wie Gemeinschaftsräume, Sportstätten und Saunen sollen eine „bandbildende Funktion“ (Glück) unter den Bewohner an die Siedlung bewirken. Vor allem die begehbaren, mit Swimmingpools versehenen Dächer, die gleichzeitig als Löschwasserbecken dienen, wie auch eine spektakuläre Aussicht bieten, sind die Markenzeichen der Siedlung. Es finden sich zudem Schulen, Kindergärten, Ärzte sowie Geschäfte und Restaurants in der Anlage. Eine im Wohnpark angesiedelte Hausverwaltung mit 50 Mitarbeitern kümmert sich um die Instandhaltung der Infrastruktur und die Grünpflege.

Der Bau des Wohnparks wurde kontrovers diskutiert. Der frühere Planungsdirektor Roland Rainer war einer der prominentesten Gegner. Generell wurde von ihm die Wohntauglichkeit von Hochhäusern in Frage gestellt. Rainer, ehemaliges Mitglied der NSDAP, publizierte während der NS-Zeit zum Zusammenhang zwischen „Rasse und Wohnform“ mittels biologistischer Argumentation. Nach 1945 hielt er an seinen Thesen fest, wenngleich unter Weglassung der „volksbiologischen“ Komponente. So war er weiterhin der Ansicht, dass nur das Einfamilienhaus Wohnbedürfnisse ideal erfüllen könnte.

Die Siedlung wird oft als Beleg dafür angeführt, dass Siedlungsbau am Stadtrand nicht unmittelbar zu sozialen Problemen führt. Regelmäßige Studien bescheinigen dem Wohnpark eine sehr hohe Wohnzufriedenheit.

Kirche

Die Kirche (Pläne von Reinthaller) wurde 1985 "Maria, Mutter der Kirche" geweiht (23, Anton-Baumgartner-Straße 44) und wurde unter anderem von Günther Kraus (Altar, Ambo, Tabernakel) und Oskar Höfinger (Kreuz) künstlerisch gestaltet; Bundespräsident Dr. Rudolf Kirchschläger spendete eine griechische Ikone vom Typ der Hodegetria (Maria, die Wegweiserin).

Literatur

  • Öffentliche Wirtschaft und Gemeinwirtschaft in Österreich. 1991, S. 455
  • Wolfgang J. Bandion: Steinerne Zeugen des Glaubens. Die Heiligen Stätten der Stadt Wien. Wien: Herold 1989, S.468 f.