Zucht- und Arbeitshaus (2)

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Die Züchtlinge in Wien, ihre Verurteilung zum Gassenkehren (1782)
Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum vonDatum (oder Jahr) von 1670
Datum bisDatum (oder Jahr) bis 1888
Andere BezeichnungAndere Bezeichnung für diesen Eintrag k. k. niederösterreichisches Provinzial-Strafhaus
Frühere Bezeichnung
Benannt nach
Einlagezahl
Architekt
Prominente Bewohner
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  8581
GNDGemeindsame Normdatei
WikidataIDID von Wikidata
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  Frühe Neuzeit, Langes 19. Jahrhundert
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 12.10.2023 durch WIEN1.lanm08uns
BildnameName des Bildes Zuchthaus.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Die Züchtlinge in Wien, ihre Verurteilung zum Gassenkehren (1782)
  • 2., Karmelitermarkt

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48° 13' 3.21" N, 16° 22' 36.61" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Zucht- und Arbeitshaus am Franziszeischen Kataster

Zucht- und Arbeitshaus (2., Leopoldsgasse - Krummbaumgasse - Im Werd - Haidgasse; heute Karmelitermarkt); ab 1816 „k. k. niederösterreichisches Provinzial-Strafhaus".

Drei in der 1670 aufgehobenen Judenstadt gegen die "Haide" zu gelegene Häuser wurden über Auftrag Leopolds I. (Privileg vom 13. Juli 1671) 1671-1673 zu einem Gebäude vereinigt, in dem eine Kapelle zu Ehren des heiligen Antonius von Padua errichtet wurde. Das Haus wurde zur "Verbesserung der Sitten und Verminderung des Bettels" als Arbeits- oder Zuchthaus eingerichtet. Nach diesem Zuchthaus erhielt die Gasse, von der aus man das Gebäude betrat, den Namen Zuchthausgasse (später Leopoldsgasse).

Als 1713 die Pest ausbrach, wurde das Gebäude in ein Lazarett umgewandelt, dann jedoch wieder als Zuchthaus reaktiviert. Hier konnten auch Eltern ihre ungeratenen Kinder zwecks Verabreichung eines kräftigen Denkzettels fallweise dem Büttel vorführen. Waisenkinder kamen ab 1742 in das neu gegründete Waisenhaus am Rennweg (zunächst für 20 Mädchen ausgelegt). 1783-1786 wurde das Arbeitshaus ausgegliedert. 1787 erfolgte die Umwandlung in ein reines Männer- und Frauenzuchthaus, das für ganz Niederösterreich zuständig war. Unter Franz I. übernahm 1816 die Niederösterreichische Landesregierung die Verwaltung des Zuchthauses ("k. k. niederösterreichisches Provinzial-Strafhaus"). 1828 wurde ein eigenes Inquisitenspital angegliedert. Die Institution wurde von der Zwangsarbeitsanstalt Weinhaus im heutigen 18. Bezirk abgelöst (1868 eingerichtet). 1888 wurde das Gebäude auf Betreiben der Bezirksvertretung demoliert.

Literatur

  • Hans Rotter / Adolf Schmieger: Das Ghetto in der Wiener Leopoldstadt. Wien: Burgverlag 1926, S. 102 ff.
  • Robert Messner: Die Leopoldstadt im Vormärz. Historisch-topographische Darstellung der nordöstlichen Vorstädte und Vororte Wiens auf Grund der Katastralvermessung. Wien: Verband der Wissenschaftlichen Gesellschaften Österreichs 1962 (Topographie von Alt-Wien, 1), S. 115
  • Die Leopoldstadt. Ein Heimatbuch. Wien: Lehrer-Arbeitsgemeinschaft 1937, S. 74 ff.
  • Karl Weiß: Geschichte der öffentlichen Anstalten für die Armenversorgung in Wien. 1867, S. 148 ff.
  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 4: Profane Topographie nach den 21 Bezirken (2.-21. Bezirk). Wien: Jugend & Volk 1958, S. 40 f.
  • Hans Hülber: Arbeitsnachweise und so weiter, in: Wiener Geschichtsblätter. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 30 (1975), S. 34 f.
  • Martin Scheutz, Alfred Stefan Weiß, Spital als Lebensform. Österreichische Spitalordnungen und Spitalsinstruktionen der Neuzeit. Wien Böhlaus Verlag 2015 (Quellenedition des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung 15), Band 1 (Kommentare), 297-300, Band 2 (Editionsteil), 1058-1065